Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 mit FlaK

Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 mit FlaK

Der Schützenpanzerwagen 251 mit FlaK (SdKfz 251/17 bzw. SdKfz 251/21) war ein Halbkettenfahrzeug auf Basis des Sd.Kfz. 251, auf dem eine leichte Flugabwehrkanone (FlaK) installiert wurde. Gebaut und eingesetzt wurde es von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Parallel zu anderen Entwürfen entstand 1942 der erste Plan für ein FlaK-Geschütz auf einem Halbkettenfahrwerk. Ziel war es, ein Fahrzeug bereitzustellen, das die Frontverbände gegen Tiefflieger schützen und Panzern und Infanteristen gleichermaßen in jedem Gelände folgen konnte. Dafür boten sich nur Ketten- und Halbkettenfahrzeuge an. Die frühen Pläne von Vollrad-FlaK-Panzern eigneten sich nicht dafür. Versuche, die geländegängigen Krupp-Protze zu Flakpanzern umzubauen, scheiterten bei allen Testfahrzeugen. Nach kurzer Zeit kam es wegen Überlastung zum Bruch der hinteren Einzelradaufhängungen. Trotzdem wurden noch im selben Jahr 39 Stück ausgeliefert, die jedoch bis Mitte 1943 ausfielen.

Der erste Entwurf war der leichte Truppenluftschutzwagen SdKfz 251/4, Gerät 894, auf Basis des Sd.Kfz. 250 'Früh', mit zwei MG 34 in Zwillingslaffette. Das Fahrzeug wurde jedoch nicht eingeführt.

Das SdKfz 251/17 war der mittlere Schützenpanzerwagen mit 2-cm-Flak 38, Gerät 917. Von diesem Fahrzeug existierten drei verschiedene in nennenswerter Stückzahl gefertigte Versionen sowie viele verschiedene Truppenumbauten. Die bekannteste Version war die auf Basis des SdKfz 251 Ausführung C mit abklappbaren Seitenwänden gefertigte Ausführung. Um Rundumfeuer mit niedriger Rohrerhöhung und der Bedienmannschaft die Arbeit um das Geschütz zu ermöglichen, konnten die Seitenwände abgeklappt werden. Bei der zweiten Version wurde der gesamte Kampfraum entfernt und durch eine Plattform mit normalen, niedrigen Seitenwänden ersetzt. Hier war die Flak zu jeder Zeit ohne Panzerschutz. Bei der dritten Version handelt es sich um den mittleren Schützenpanzerwagen mit der 2-cm-Flak in einer Schwebelaffette. Diese sehr kleine Lafette fand ihren Platz auf einem Sockel hinter den Sitzen des Fahrers und des Funkers im Kampfraum. Für diese Bauart mussten nur die mittleren Sitzbänke entfernt werden. Bei den verschiedenen Truppenumbauten wurde die Flak meist auf einer im Kampfraum eingelassenen Plattform eingebaut, um die nötige Feuerhöhe im Kampfraum zu erhalten. Teilweise wurden die schrägen Kampfraumwände leicht verändert.

Im Jahr 1943 zeichnete sich ab, dass die Luftabwehrkapazitäten der Truppe den Erfordernissen nicht mehr gerecht wurden. Für moderne Flak-Panzer reichte die Produktionskapazität nicht aus. Als schnell verfügbare Lösung wurde aus überzähligen Bordwaffen der Luftwaffe der Flak-Drilling entwickelt. Drei 1,5-cm-MG 151/15 oder 2-cm-MG 151/20 wurden in einer körpergerichteten Drillingslafette auf einem Sockel kombiniert. Das MG 151 (Kaliber 15 oder 20 mm) war bis dahin nur in Flugzeugen der deutschen Luftwaffe zum Einsatz gekommen. Den Ausschlag gaben die hervorragenden ballistischen Eigenschaften des MG 151/20 und die hohen Abschusserfolge gegen feindliche Flugzeuge. Für die Flak wurde in der Mitte des Kampfraumbodens des Sd.Kfz. 251 eine runde Lafette aufgeschweißt. Darauf wurde der Drilling befestigt. Die Munition wurde in Gurtform in großen Kästen seitlich an der Lafette eingehakt und drehten sich mit der Kanone. Die Kisten der beiden äußeren Kanonen beinhalteten jeweils 2200, die innere 3600 Schuss Munition. Diese reichten für ein Dauerfeuer von etwa zehn bis 15 Minuten. Der Innenraum des Fahrzeugs war durch das Geschütz derart beengt, dass nur jeweils eine zusätzliche Kiste Munition und ein Ersatzlauf für jede Kanone mitgeführt werden konnten. Daher wurde dieser FlaK-Panzer, dessen Bezeichnung nun SdKfz 251/21 lautete, häufig von Munitionswagen, meist gepanzerten Halbkettenfahrzeugen oder umgebauten Panzerkampfwagen III, begleitet.

Die Waffe war körpergerichtet; sowohl Höhen- als auch Seitenrichtung wurden allein vom Richtkanonier durch Körperverlagerung beeinflusst. Der Schütze stand hinter der Waffe und stemmte die Schultern in entsprechende Richtbügel, so dass er das Ziel anvisieren konnte. Um die Waffe anzuheben, ging er in die Knie, zur Seitenrichtung bewegte er sich entsprechend zur Seite. Die Mannschaft bestand zudem aus Fahrer, Funker, zwei Ladeschützen und einem Beobachter mit einem Entfernungsmessgerät, der jedoch gegen Kriegsende wegfiel.

Vom Schützenpanzerwagen 251/21 mit FlaK-Drilling wurden von 1943 bis 1945 etwa 320 Stück auf Basis des SdKfz 251 C oder D hergestellt. Der Flak-Drilling selbst wurde auch in anderen Fahrzeugen eingesetzt, z. B. auf erbeuteten M8 Greyhound-Spähpanzern oder auf sogenannten „Beton-Flakwagen“ als Eisenbahnflakwagons.


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