Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 250

Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 250
Sd.Kfz. 250
Bundesarchiv Bild 101I-236-1036-31, Russland, Schützenpanzer auf Feld.jpg
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung maximal 6 Soldaten
Länge 4,56 m
Breite 1,94 m
Höhe 1,66 m
Masse 5 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 8 bis 12 mm
Hauptbewaffnung 1×MG
Sekundärbewaffnung keine
Beweglichkeit
Antrieb Maybach HL42 TRKM
100 PS
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Leistung/Gewicht 20 PS/t
Reichweite Straße 350 km
Gelände 200 km

Der leichte Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 250 (Sonderkraftfahrzeug 250) war ein deutsches Halbkettenfahrzeug, das im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht eingesetzt wurde. Als leichter Schützenpanzerwagen (SPW) gehörte es zur Ausrüstung der Panzeraufklärungsabteilungen und einiger Kradschützenabteilungen.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung und Produktion

In Ergänzung zum mittleren Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 erfolgte auf eine Ausschreibung der Wehrmacht hin ab 1939 die Entwicklung eines leichten SPW. Hierfür wurde das Kettenlaufwerk des Leichten Zugkraftwagens 1 Tonne (Sd.Kfz. 10) um eine Laufrolle verkürzt. Das halbautomatische Maybach-Variorex-Vorwählgetriebe mit sieben Vorwärts- und drei Rückwärtsgängen war für die damalige Zeit sehr modern und dabei einfach zu bedienen. Hersteller des Fahrgestells war die DEMAG in Duisburg. Die gepanzerten Aufbauten fertigten verschiedene Werke:

Insgesamt bauten die Montagewerke bis 1945 ungefähr 7200 leichte SPW, davon 1943 allein 2900 Stück. Ab Oktober 1943 entstand eine modifizierte Version, die nur noch 9 statt 19 verschiedener Panzerbleche hatte, was die Fertigung erheblich vereinfachte. Für die verschiedensten Einsatzzwecke gab es von dem Fahrzeug eine Vielzahl von Unterausführungen.

Varianten

  • Sd.Kfz. 250/1 - leichter Schützenpanzerwagen für sechs Soldaten und ein MG 34
    • Sd.Kfz. 250/1-II - leichter Schützenpanzerwagen (Kabelleger)
  • Sd.Kfz. 250/2 - leichter Fernsprechwagen
  • Sd.Kfz. 250/3 - leichter Funkpanzerwagen mit verschiedener Ausstattung an Funksprechgeräten
    • Sd.Kfz. 250/3-I - leichter Funkpanzerwagen
    • Sd.Kfz. 250/3-II - leichter Funkpanzerwagen
    • Sd.Kfz. 250/3-III - leichter Funkpanzerwagen
    • Sd.Kfz. 250/3-IV - leichter Funkpanzerwagen
  • Sd.Kfz. 250/4 - Luftschutzpanzerwagen (nicht eingeführt)
  • Sd.Kfz. 250/5-I - leichter Beobachtungspanzerwagen (u.a. bei Sturmgeschützabteilungen) mit zwei MG 34 und einem Scherenfernrohr.
  • Sd.Kfz. 250/5-II - leichter Aufklärungspanzerwagen
  • Sd.Kfz. 250/6 - leichter Munitionspanzerwagen Ausführung A und B
  • Sd.Kfz. 250/7 - leichter Schützenpanzerwagen mit 8 cm-Granatwerfer und 12 Schuss
  • Sd.Kfz. 250/7 - leichter Schützenpanzerwagen als Munitionstransporter mit 66 Wurfgranaten.
  • Sd.Kfz. 250/8 - leichter Schützenpanzerwagen mit MG 34 und einer 7,5-cm-KwK 37 mit 20 Granaten
  • Sd.Kfz. 250/9 - leichter Schützenpanzerwagen mit 2-cm-KwK 38 Maschinenkanone
  • Sd.Kfz. 250/10 - leichter Schützenpanzerwagen mit 3,7-cm-PaK 36 und 210 Schuss
  • Sd.Kfz. 250/11 - leichter Schützenpanzerwagen mit MG 34 und einer 2,8-cm-schweren Panzerbüchse 41 mit 168 Schuss
  • Sd.Kfz. 250/12 - leichter Messtruppwagen


Einsatz

Die Zusammenarbeit mit den Panzern war die Hauptaufgabe der leichten SPW

Der leichte SPW kam anfangs mit je zwei Fahrzeugen in den Kompanietrupps der Schützenkompanien zum Einsatz. Auch verwandte man ihn als Stabsfahrzeug, in Nachrichteneinheiten und Artillerieeinheiten. Für den Einsatz in Sturmgeschützabteilungen wurden 1940 der leichte gepanzerte Munitionskraftwagen Sd.Kfz. 252 und der leichte gepanzerte Beobachtungskraftwagen Sd.Kfz. 253 (jeweils mit geschlossenem Aufbau) auf Basis des Sd.Kfz. 250 entwickelt. Beide wurden ab 1941 nicht mehr produziert und durch die entsprechenden Varianten des Sd.Kfz. 250 abgelöst. Da er in den ersten Kriegsjahren relativ selten war, befanden sich immer nur wenige leichte SPW in den Teileinheiten.

Erst als 1942 die Produktion deutlich gesteigert wurde, konnte man größere Einheiten ausstatten. Im Gegensatz zum mittleren SPW, der in den gepanzerten Panzergrenadierkompanien die Hauptausstattung darstellte, setzte die Wehrmacht den leichten SPW in den gepanzerten Aufklärungskompanien der Panzeraufklärungsabteilungen ein. Jede Abteilung hatte zwei bis drei Kompanien mit bis zu 30 leichten SPW verschiedenster Ausführung. Sie gliederte sich in drei Züge mit je drei Gruppen zu zwei leichten SPW, eine Granatwerfergruppe und eine Kanonengruppe auf SPW. Die gepanzerte Aufklärungskompanie wurde in der Praxis selten zu ihrer eigentlichen Aufgabe herangezogen. Oft bildete sie mit Panzereinheiten und Panzerartillerieeinheiten Kampfgruppen, wobei der Kampf möglichst lange vom fahrenden oder stehenden SPW geführt werden sollte.

Technische Daten

leichter Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 250/1
0Allgemeine Eigenschaften
Gewicht 5 t
Nutzlast 0,7 t
Länge 4,56 m
Breite 1,95 m
Höhe 1,66 m
Kettenbreite 240 mm
0Bewaffnung
Hauptbewaffnung 1 × MG 34
0Fahrleistung
Motortyp Maybach HL 42 TRKM (Ottomotor)
Motorbauart Sechszylinder-Reihenmotor
Kühlung Wasser
Hubraum 4,2 l
Nennleistung 100 PS bei 2800 min−1
Gewichtsbezogene Leistung 20 PS/t
Antriebsrad erstes Kettenrad
Höchstgeschwindigkeit Straße 65 km/h
Kraftstoffvorrat 140 l
Reichweite Straße 350 km
Reichweite Gelände 200 km
Laufrollen 4 (Schachtellaufwerk)
Bodenfreiheit 285 mm
Wattiefe 700 mm
0Panzerung
Front 12 mm
Seite und Heck 8 mm

Siehe auch

Literatur

  • Walter J. Spielberger: Die Halbkettenfahrzeuge des deutschen Heeres, 1909–1945, Band 6, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-403-4
  • Horst Scheibert: Schützenpanzerwagen, Band 64, Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 3-7909-0137-7
  • Vorschrift D 672/6, Leichter gepanzerter Zugkraftwagen (Sd.Kfz.250). 1941
  • Wolfgang Fleischer, Richard Eiermann: Die deutschen Panzeraufklärer 1935–1945, Podzun Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0797-9

Weblinks

 Commons: Sonderkraftfahrzeug 250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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