Siegberg

Siegberg

f1

Siegberg
Höhe 307 m ü. NN
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Gebirge Rothaargebirge, Siegerland
Geographische Lage 50° 52′ 30″ N, 8° 1′ 46″ O50.8758.0295277777778307Koordinaten: 50° 52′ 30″ N, 8° 1′ 46″ O
Siegberg (Nordrhein-Westfalen)
Siegberg

Der Siegberg ist ein 307 m hoher Berg im Stadtgebiet Siegens in Nordrhein-Westfalen.

Siegen auf dem Siegberg – Stadtansicht von Nordwesten, Auszug aus der Topographia Hassiae 1655.
Heutige Oberstadt Siegens mit Nikolaikirche (rechts) und Marienkirche (links im Bild).
Infotafel zur Rolle des Hainer Stollens als Bunker für Kunstschätze in den Jahren 1944–1945

Der Berg ist mit der sogenannten „Oberstadt“ Siegens, dem ältesten Teil der Stadt, bebaut und weist daher zahlreiche historische Bauten auf. Beispiele sind die auf dem westlichen Sporn des Siegbergs stehende Martinikirche sowie das Obere und das Untere Schloss. Das Obere Schloss ist das ältere und geht auf eine mittelalterliche Höhenburg zurück, die 1259 erstmals erwähnt wurde. Seit 1905 ist hier das Siegerlandmuseum untergebracht. Seit 1489 existierte an der Stelle des Unteren Schlosses ein Kloster, bis 2011 befand sich im Gebäude eine Nebenstelle der JVA Attendorn. Ab 2013 soll die Universität Siegen das Gebäude nutzen.[1] Unterhalb des Unteren Schlosses befindet sich das Studio des regionalen Senders Radio Siegen. Umgeben war die Altstadt am Berg von einer massiven Mauer mit sechzehn Türmen und den drei Stadttoren Löhrtor, Kölner Tor und Marburger Tor, wobei die Stadt bergab nach Westen hin erbaut wurde und der Osthang des Siegberges erst unbebaut blieb.

Neben den Schlössern ist der Turm der Siegener Nikolaikirche mit dem Krönchen, dem Wahrzeichen Siegens, weithin sichtbar.

Diverse Stollengänge ziehen sich durch den Berg. Nennenswert ist die am südöstlichen Hang gelegene Grube Alte Silberkaute, die urkundlich zwischen 1859 und 1923 in Betrieb war, wahrscheinlich aber schon im 16. Jahrhundert bestand.[2]

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Siegberg im Jahr 1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs. In dem im Osthang des Berges befindlichen, seit 1941 zum Luftschutzbunker ausgebauten Bergwerksstollen Alte Silberkaute, auch als Hainer Stollen bekannt, hatten die nationalsozialistischen Machthaber ab Ende 1944 zahlreiche bedeutende Kunstschätze aus rheinischen Kirchen und Museen im Wert von 3 bis 4 Milliarden Goldmark eingelagert, um sie vor Bombenangriffen der Alliierten Streitkräfte in Sicherheit zu bringen. Zu den im Hainer Stollen zwischengelagerten Kunstgegenständen zählten unter anderem der Aachener Domschatz einschließlich des Karlsschreins mit den Gebeinen Karls des Großen, die Domschätze aus Trier sowie die Türflügel von St. Maria des Kapitols in Köln aus dem Jahr 1065. Die Kunstschätze wurden dort im April 1945 von US-Truppen entdeckt, unter Bewachung gestellt und im Mai 1945 zu ihren Heimstätten zurückgeführt.[3]

Einzelnachweise

  1. Gefangene machen Studierenden Platz, abgerufen am 11. Juli 2011
  2. Liste eines Teils der bekannten Gruben im Siegerländer Erzrevier
  3. Klaus Dietermann: Siegen unterm Hakenkreuz – eine alternative Stadtrundfahrt, S. 38 f.: Kapitel Der Hainer Stollen/Hainer Hütte. Verlag der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V., Siegen 1983

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Siegen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Krönchenstadt — Dieser Artikel behandelt die Stadt in Nordrhein Westfalen, der gleichnamige elsässissche Ort findet sich unter Siegen (Bas Rhin). Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hain (Siegen) — Hain im Jahr 1909. Im Vordergrund der Fluss Weiß, oben rechts das Siegener Obere Schloss …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaikirche (Siegen) — Der Turm der Nikolaikirche in Siegen, Ansicht von Westen …   Deutsch Wikipedia

  • Giersberg (Siegen) — f1 Giersberg Höhe 358 m ü. NN Lage Nordrhein Westfalen, Deutschland Gebirge …   Deutsch Wikipedia

  • Siegen — Infobox German Location Art = Stadt Wappen = Wappen von Siegen.png lat deg = 50 | lat min = 52 | lat sec = 32 lon deg = 8 | lon min = 1 Lageplan = Siegen in Siegen Wittgenstein.png Lageplanbeschreibung = Siegen within the district Siegen… …   Wikipedia

  • Salt glaze pottery — Pottery referred to as salt glazed or salted is created by adding common salt, sodium chloride, into the chamber of a hot kiln. Sodium acts as a flux and reacts with the silica in the clay body. A typical salt glaze piece has a glassine finish,… …   Wikipedia

  • Michaelsberg Abbey — Infobox Former Country native name = Reichsabtei Michaelsberg in Siegburg conventional long name = Imperial Abbey of Michaelsberg, Siegburg common name = Michaelsberg Abbey| continent = Europe region = Central Europe country = Germany era =… …   Wikipedia

  • Antoine Richepanse — (March 25, 1770 – September 3, 1802) was a French revolutionary general and colonial administrator.Richepanse was born in Metz as the son of an officer of the Regiment of Conti. When the French Revolution started Richepanse distinguished himself… …   Wikipedia

  • Abtei Michaelsberg — Die Abtei Michaelsberg ist eine Abtei des Benediktinerordens. Sie gehört zur Kongregation von Subiaco. Das Kloster liegt auf dem Michaelsberg, etwa 40 Meter über der Stadt Siegburg. Die Siegburger Abtei Sankt Michael vom Süden mit dem erhaltenen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”