Sietas Typ 130

Sietas Typ 130
Sietas Typ 130
Die Belland in Emden

Die Belland in Emden

Schiffsdaten
Bauwerft Schiffswerft J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde
Gebaute Einheiten über 12
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
87,99 m (Lüa)
86,63 m (Lpp)
Breite 12,80 m
Seitenhöhe 7,45 m
Tiefgang max. 5,25 m
Vermessung 999 BRT
2590 BRZ / 1148 NRZ
 
Besatzung 8
Maschine
Maschine 1 x Viertakt-Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
875 kW (1.190 PS)
Geschwindigkeit max. 11 kn (20 km/h)
Propeller 1 x Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit rund 3000 tdw
Container 153 TEU

Der Typ 130 ist ein Serienfrachtschiffstyp der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hergestellt wurde die Serie von 1985 bis 1990 in dreizehn Einheiten. Eingesetzt werden die Schiffe des Typ 130 vorwiegend in der kleinen und mittleren Fahrt. Die einzelnen Schiffe sind je nach Version (130, 130a, 130b oder 130c) durch die Höhe der Aufbauten, verschieden geformtem Steven, die Ausrüstung mit Kränen und anderen Besonderheiten auf den jeweiligen Einsatz abgestimmt.

Technik

Die Rita

Der Typ 130 ist eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Sietas Typ 110. Der wesentliche Unterschied besteht im breiteren Rumpf, der bei gleicher Tragfähigkeit eine 55,90 Meter mal 10,40 Meter messende Luke mit rund 1000 m3 größeren Laderaum möglich macht. In der 1,10 Meter breiteren Luke können jeweils vier Container nebeneinander, einer mehr, als beim Typ 110, gestaut werden. Insgesamt können in der Variante mit flachem Deckshaus 153 TEU gestaut werden, die Variante mit zwei Decks erlaubt noch einige Container mehr.

Angetrieben werden die meisten Schiffe der Baureihe von einem auf 735 kW gedrosselten 4-Takt-Dieselmotor, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller wirkt. Einzelne Schiffe erhielten auch leistungsstärkere Antriebsanlagen. Es wurden in der Serie Motorbaumuster verschiedener Hersteller verbaut.

Die eisverstärkten Rümpfe wurden in Sektionsbauweise zusammengefügt. Die flussgängigen Schiffe wurden in Ausführungen mit einem absenkbaren Ruderhaus ausgeführt, andere Einheiten besitzen feste Aufbauten mit einem, bzw. zwei Decks. Ein Großteil der Schiffe erhielt einen senkrechten Steven, abweichend davon verfügte eine ander Variante über einen längeren Rumpf mit ausfallendem Steven und Wulstbug. Die Ausführungen mit Hubbrücke werden oft als „Seeschlange“ tituliert.

Der kastenförmige Laderaum (box-shaped) mit einem Rauminhalt von 4763 m3 ist für den Transport von Containern und Schwergut verstärkt und hat vier versetzbare Schotten, die auch als Zwischendeck eingesetzt werden können. Je nach Ausführung wurden Faltlukendeckel oder stapelbare sogenannte „Piggy-Back“-Lukendeckel verbaut. Die Mehrzahl der Schiffe wurde ohne Ladegeschirr abgeliefert. Einzelne Schiffe erhielten jedoch zwei seitlich angebrachte Kräne.

Übersicht

Typ-130-Schiffe (Auswahl)
Baujahr Baunummer Typ Bauname Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
1985 963 130 Claus Jürgens Klaus Jürgens, Glückstadt ab 1993 → Leeswig, ab 2006 → Celtic Pioneer[1]
1985 965 130 Rita Heinz-Georg Vöge, Drochtersen ab 1995 → Buxtehude, ab 2006 → Celtic Carrier[1]
1985 968 130 Monika Ehler Heinz Ehler, Otterndorf ab 1995 → Wahlstedt, ab 1999 → Hampoel, ab 2002 → Wahlstedt, ab 2006 → Celtic Endeavour[1]
1985 972 130 Paula Henry Breuer, Stade ab 2006 → Simon B, ab 2008 → Maple[1]
1985 980 130 Spica Hans-Peter Wegener, Jork ab 1994 → Anita B, ab 2001 → Jork, ab 2006 → Celtic Forester[1]
1985 981 130 Heike Lehmann Gebrüder Lehmann, Lübeck -
1987 984 130 Petuja E. A. von Allwörden, Drochtersen -
1986 990 130 Atria Hans-Peter Wegener, Jork ab 1999 → Emsbroker, ab 2000 → Kea, ab 2000 → Bianca, ab 2000 → Arosita, ab 2002 → Atria, ab 2004 → Belgard, ab 2009 → Belland[1]
1989 998 130 Lisa Lehmann Gebrüder Lehmann, Lübeck -
1987 1002 130 Marie Lehmann Gebrüder Lehmann, Lübeck -
1990 1003 130 Anke Ehler Heinz Ehler, Otterndorf -
1990 1004 130 Johanna Heinz-Georg Vöge, Drochtersen -
1990 1054 130 Hera Uwe von Allwörden, Osten -

Literatur

  • Cheetham, Chris; Heinimann, Max: Modern River Sea Traders. Modern River Sea Traders, Teignmouth 1996, ISBN 0-9516317-2-1.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 2 - Die Schicksale und Lebensläufe der Hansa-B und C-Frachter, der Deutschen Mehrzweckfrachter, Typ '36 / 36 L', Trampko, Typ 'Rendsburg', BV 16/1800, RW 39/49 und Eco-Box. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-42-5.
  • Detlefsen, Gert Uwe: Vom Ewer zum Containerschiff. Die Entwicklung der deutschen Küstenmotorschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1983, ISBN 3-7822-0321-6.
  • Boerma, A.: Coasters. De laatste 50 Jaar van de KHV. Uitgevereij De Alk, Alkmaar 1992, ISBN 90-6013998-4.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Lebensläufe bei europeanriverseaships (englisch)

Siehe auch


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