Sietas Typ 110

Sietas Typ 110

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Sietas Typ 110
Schiffsdaten
Bauwerft Schiffswerft J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde
Gebaute Einheiten über 30
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
87,95 m (Lüa)
85,30 m (Lpp)
Breite 11,30 m
Seitenhöhe 6,75 m
Tiefgang max. 4,66 m
Vermessung 999 BRT
1957 BRZ / 880 NRZ
 
Besatzung 6-8
Maschine
Maschine 1 x Viertakt-Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
735 kW (999 PS)
Geschwindigkeit max. 11 kn (20 km/h)
Propeller 1 x Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit rund 3000 tdw
Container 90 TEU

Der Typ 110 ist mit über 30 gebauten Einheiten einer der erfolgreichsten Serienfrachtschiffstypen der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hergestellt wurde die Serie von 1980 bis Ende der 1980er Jahre in über 30 Einheiten. Für das zweite Schiff (Tini) bis zum achten Schiff (Frauke) wurde gemeinsam Kapital eingeworben. Diese Gruppe wurde als "Söben Deerns" (sieben Mädchen) beworben und erhielt daher durchgehend Frauenvornamen. Eingesetzt werden die Schiffe des Typ 110 vorwiegend in der kleinen und mittleren Fahrt. Die einzelnen Schiffe sind je nach Version (110, 110a, 110b oder 110c) durch die Höhe der Aufbauten, verschieden geformtem Steven, die Ausrüstung mit Kränen und anderen Besonderheiten auf den jeweiligen Einsatz abgestimmt. Dert Typ 110 bildete die Grundlage zur Entwicklung des Sietas Typ 130.

Technik

Angetrieben werden die meisten Schiffe der Baureihe von einem auf 735 kW gedrosselten 4-Takt-Dieselmotor, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller wirkt. Einzelne Schiffe erhielten auch leistungsstärkere Antriebsanlagen. Es wurden in der Serie Motorbaumuster verschiedener Hersteller verbaut.

Die eisverstärkten Rümpfe wurden in Sektionsbauweise zusammengefügt. Die flussgängigen Schiffe wurden in der Basisausführung mit einem absenkbaren Ruderhaus und einem senkrechten Steven ausgeführt, der Typ 110a verfügte abweichend davon über feste Aufbauten und die Variante 110b zudem über einen um 3,90 Meter längeren Rumpf mit ausfallendem Steven und Wulstbug. Die Ausführungen mit Hubbrücke werden oft als „Seeschlange“ tituliert.

Der 55,92 mal 9,30 Meter große kastenförmige Laderaum (box-shaped) mit einem Rauminhalt von 3777 m3 ist für den Transport von Containern und Schwergut verstärkt und hat vier versetzbare Schotten, die auch als Zwischendeck eingesetzt werden können. Der Typ 110 verfügt über 90 TEU Containerstellplätze. Je nach Ausführung wurden Faltlukendeckel oder stapelbare sogenannte „Piggy-Back“-Lukendeckel verbaut. Die Mehrzahl der Schiffe wurde ohne Ladegeschirr abgeliefert. Einzelne Schiffe erhielten jedoch zwei seitlich angebrachte Kräne.

Übersicht

Typ-110-Schiffe (Auswahl)
Baujahr Baunummer Typ Bauname Umbenennungen und Verbleib
1982 868 110 Comet ab 1995 → Steinburg, ab 2005 → Capella
1981 872 110 Tini ab 1988 → Loke, ab 1993 → Tini, ab 1995 → Torex, ab 1995 → Kaaksburg (Vor Figuera da Fos gestrandet, Totalverlust, ab 28. Februar 2003 in Vigo abgebrochen)
1982 873 110 Jule ab 1989 → Balder, ab 1993 → Jule, ab 1994 → Keitum, ab 1995 → Breitenburg, ab 2004 → Tramp, ab 2004 → Helm Trader, ab 2005 → Diadem, ab 2009 → Vela
1981 874 110 Helga ab 1992 → Tafelberg, ab 2002 → Vudi
1981 877 110 Deike ab 1998 → Hunter, ab 2007 → Ballyhealy
1981 885 110 Margaretha ab 1996 → Angelburg, ab 2004 → Helm Voyager, ab 2005 → Bellatrix, ab 2009 → Cassiopeia
1982 888 110 Catharina ab 1996 → Asseburg (Am 26. Oktober 2002 100 Seemeilen nordöstlich von La Coruna gesunken)
1983 890 110 Svenja ab 1986 → Diogo do Couto, ab 1995 → Potenitz, ab 1999 → Lucky, ab 2004 → Lokys
1982 897 110 Frauke ab 1988 → Faun, ab 1989 → Meike, ab 1992 → Montania, ab 1996 → Sierksdorf (1998 Kräne entfernt. Im Dezember 2002 im Aalborger Hafen gesunken, Ende Januar 2003 gehoben und ab Februar 2003 in Grenaa abgebrochen
1982 904 110 Esteburg ab 1983 → Sea Este, ab 1988 → Bilbao, ab 1989 → Esteburg, ab 1990 → Christa Kerstin, ab 2007 → Elm
1982 905 110 Niederelbe ab 2002 → Humber, ab 2005 → Advance (Am 31. März 2008 nach Wassereinbruch vor Penmarch, südlich von Brest gesunken)
1982 907 110 Ilka ab 1998 → Laura, ab 2004 → Aras 3, ab 2007 → Seven Star
1983 908 110a Polterberg ab 2004 → Vigo
1983 909 110a Bauersberg ab 1997 → Normannia, ab 2005 → Celtic Pride
1983 911 110a Birgit Sabban ab 2004 → Celtic Fortune
1982 920 110 Katja ab 1990 → Birte Wehr, ab 1995 → Humber Star, ab 1999 → Birte Wehr, ab 1999 → Nandia, ab 2004 → Miktat N, ab 2008 → Pardi
1982 927 110 Carola ab 1994 → Lania, ab 1998 → Andrea, ab 2007 → Merlin
1983 934 110 Sea Weser ab 1999 → Treuburg, ab 2004 → Stabben Junior
1985 960 110c Katharina Siemer ab 1993 → RMS Hispania, ab 1995 → Katharina S, ab 1999 → Katharina Siemer
1984 961 110b Ruth-W ab 2002 → Joiner, ab 2005 → Larch
1984 962 110b Iduna ab 1989 → Halina, ab 1997 → Andorra, ab 2001 → Uta
1986 964 110a Mühlenburg ab 2006 → Celtic Mariner
1984 971 110b Birgit Sabban ab 1988 → Celtic Fortune
1985 974 110a Waseberg ab 2005 → Celtic Voyager
1985 982 110a Heidberg ab 2006 → Arundo
1986 987 110b Bargstedt ab 1996 → Viseu, ab 2006 → Salix
1986 989 110b Petra Gunda ab 1995 → Marlies Sabban, ab 2006 → Celtic Freedom
1985 999 110c Gerda Rambow ab 1995 → Coimbra, ab 2005 → Ivy

Literatur

  • Cheetham, Chris; Heinimann, Max: Modern River Sea Traders. Modern River Sea Traders, Teignmouth 1996, ISBN 0-9516317-2-1.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 2 - Die Schicksale und Lebensläufe der Hansa-B und C-Frachter, der Deutschen Mehrzweckfrachter, Typ '36 / 36 L', Trampko, Typ 'Rendsburg', BV 16/1800, RW 39/49 und Eco-Box. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-42-5.
  • Detlefsen, Gert Uwe: Vom Ewer zum Containerschiff. Die Entwicklung der deutschen Küstenmotorschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1983, ISBN 3-7822-0321-6.
  • Boerma, A.: Coasters. De laatste 50 Jaar van de KHV. Uitgevereij De Alk, Alkmaar 1992, ISBN 90-6013998-4.

Siehe auch


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