- Christian Friedrich Heinecken
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Christian Heinrich Heineken (* 6. Februar 1721; † 27. Juni 1725), bekannt unter dem Namen „Lübecker Wunderkind“, war ein Kind, das durch seine extreme geistige Frühreife innerhalb seines kurzen Lebens (gestorben im Alter von vier Jahren) großes Aufsehen erregte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heineken lernte im Alter von wenigen Monaten sprechen, bald darauf auch lesen und zeichnete sich durch enorme Gedächtnisleistungen aus - so rezitierte er z.B. große Passagen aus der Bibel auswendig und zeigte breites geographisches und geschichtliches Wissen. Der dänische König Friedrich IV. nannte ihn ein „Miraculum“.
Sobald Heinekens Familie, die dem einfachen Bürgertum angehörte, die Fähigkeit und das Potential des Jungen bemerkte, setzte sie alles daran, es zu entwickeln und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wobei persönliches Profitinteresse eine wesentliche Rolle gespielt haben dürfte. Zeitweilig war Christian Heineken dadurch ständig zu Auftritten auf Reisen. Die Öffentlichkeit honorierte diese Auftritte zwar mit Begeisterung, für die Familie und insbesondere das Kind waren sie jedoch zunehmend eine Belastung.
Heineken starb nach mehrmonatiger Leidensphase an einer nicht diagnostizierten Lebensmittelallergie. Es handelte sich um die seinerzeit unbekannte Zöliakie, eine Allergie gegen bestimmte Bestandteile des Brotgetreides. Daß er überhaupt so alt wurde, war seiner Amme zu verdanken, die ihn jahrelang gestillt hatte. Die zunehmende Ernährung mit Getreideprodukten führte zu seinem Tode.
Sein älterer Bruder Karl Heinrich von Heineken stand im Dienst des Grafen Brühl und war als Kunstsammler und Kunstkenner bekannt.
Siehe auch
Literatur
zeitgenössisch
- Johann Henrich von Seelen: Merkwürdiges Ehren-Gedächtniß von dem Christlöblichen Leben und Tode des weyland klugen und gelehrten Lübeckischen Kindes, Christian Henrich Heineken ... / ... von der Wahrheit beflissenen Feder, seines weyland gewesenen treuen Lehrers und Beförderers, unpartheyisch entworfen. Nebst einer Vorrede. Hamburg: Kißner, 1726
- Christian Schöneich: Leben, Thaten, Reisen und Tod eines sehr klugen und artigen 4jährigen Kindes Christian Henrich Heineken aus Lübeck. Verlag der Wittwe Vandenhoek, Göttingen und Lübeck, 1779
modern
- DIE ZEIT, Ein Kind zum Anbeten, 22.Dezember 1999
- Hans Heise: Das Lübecker Wunderkind. Bremen-Wilhelmshaven, 1924
- Guido Guerzoni: Il bambino prodigio di Lubecca. La vita straordinaria di Cristiano Enrico Heinecken. Allemandi, Turin 2006, ISBN 88-422-1434-5
Personendaten NAME Heineken, Christian Heinrich ALTERNATIVNAMEN Lübecker Wunderkind KURZBESCHREIBUNG Kind, das durch seine geistige Frühreife Aufsehen erregte GEBURTSDATUM 6. Februar 1721 STERBEDATUM 27. Juni 1725
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