Friedrich IV. (Dänemark und Norwegen)

Friedrich IV. (Dänemark und Norwegen)
König Friedrich IV. von Dänemark und Norwegen
König Friedrich IV.

Friedrich IV. (* 11. Oktoberjul./ 21. Oktober 1671greg. in Kopenhagen; † 12. Oktober 1730 in Odense) war König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und Holstein von 1699 bis 1730.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich IV. war der älteste Sohn von Christian V. von Dänemark und dessen Gemahlin Charlotte von Hessen-Kassel.

Trotz unzureichender Ausbildung regierte Friedrich erfolgreich, wählte seine Berater persönlich aus und hielt Audienzen, in denen die einfache Bevölkerung zu ihm sprechen und Wünsche vortragen konnte. In seine Regierung fällt der Große Nordische Krieg, in dem sich Dänemark zweimal (1700 und 1709–1720) im Krieg mit Schweden befand. Wie seine Vorgänger versuchte er, den königlichen Anteil an den Herzogtümern Schleswig und Holstein zu vergrößern. Daher ließ er 1713 den herzoglich-gottorfischen Anteil von dänischen Truppen besetzen. Im Frieden von Frederiksborg wurde 1720 der dänische Besitz des Gottorfer Anteils von Schleswig anerkannt; seinen holsteinischen Anteil erhielt Herzog Karl Friedrich (Schleswig-Holstein-Gottorf), den Friedrich vorübergehend vertrieben hatte, zurück. Nach der Ermordung des Reichsgrafen Christian Detlef zu Rantzau 1721 ließ Friedrich auch dessen Besitz (Barmstedt und das heutige Amt Rantzau) beschlagnahmen und von dänischen Administratoren verwalten.

Friedrich unterstützte die Missionstätigkeit des norwegischen Pfarrers Hans Egede in Grönland und begründete damit die noch heute bestehende Verbindung mit diesem Land. Zusammen mit dem halleschen Theologen August Hermann Francke gründete er 1704 die Dänisch-Hallesche Mission in der ostindischen Kolonie Tranquebar. Er interessierte sich zudem für italienische Architektur und befand sich oft auf Reisen in Italien. Er ließ die Schlösser Fredensborg und Frederiksberg errichten. Er gründete 200 Schulen auf den Krongütern und sorgte damit für den Unterricht von Bauernkindern.[1]

Friedrich war durch seine deutschen Ehen ebenso wie durch seine deutschen Mätressen mit der dänischen Sprache wenig vertraut, die er nur bei feierlichen Anlässen benutzte; seine Tagebücher führte er auf Deutsch und Französisch.[2]

Familie

Aus Friedrichs erster Ehe mit Louise, geb. Prinzessin zu Mecklenburg (1677–1721), stammten fünf Kinder:

  • Christian (* 8. Juli 1697, † 11. Oktober 1698), Prinz von Dänemark;
  • Christian VI. (* 10. Dezember 1699, † 6. August 1746), König von Dänemark;
  • Friedrich Karl (* 23. Oktober 1701, † 7. Januar 1702), Prinz von Dänemark;
  • Georg (* 6. Januar 1703, † 12. März 1704), Prinz von Dänemark,
  • Charlotte Amalie (* 6. Oktober 1706, † 28. Oktober 1782), Prinzessin von Dänemark.

Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er 1721 Anna Sophie Reventlow (1693–1743), mit der er schon 1712 in Skanderborg eine morganatische Ehe geschlossen hatte. Seitdem führte Anna Sophie den Titel Herzogin von Schleswig. Mit ihr hatte er drei Kinder:

  • Christiane Amalie (* 23. Oktober 1723, † 7. Januar 1724), Prinzessin von Dänemark;
  • Friedrich Christian (* 1. Juni 1726, † 15. Mai 1732), Prinz von Dänemark,
  • Karl (* 16. Februar 1728, † 8. Juli 1729), Prinz von Dänemark.

Literatur

  • Otto Andrup/Hans Bølling: Danmarks Konger fra Christian I til Christian X. Udsendt af Nationaltidende 1944-45: S. 20 f.
  • Jan Janssen/Erik Thorud: Deutsche Spuren in Kopenhagen. Tyksforlaget, 2000: S. 14 f.
  • Olaf Klose: Friedrich IV.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 581 f.
  • Erik Kjersgaard: Eine Geschichte Dänemarks. Herausgegeben vom Königlich Dänischen Ministerium des Äußern: Kopenhagen 1974; S. 48 f.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Kjeersdard S. 48
  2. Janssen/Thorud S. 14


Vorgänger Amt Nachfolger
Christian V. König von Dänemark
König von Norwegen

1699–1730
Christian VI.

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