St.-Anna-Stollen

St.-Anna-Stollen
Mundloch des St.-Anna-Stollens.
Früher ungesicherter Sturzschacht.
Das in den Zisternen wie dieser gesammelte Wasser trieb das Pochwerk an.

Der St.-Anna-Stollen ist ein Schaubergwerk bei Nothweiler in Rheinland-Pfalz. Das ehemalige Erzbergwerk ist als Kulturdenkmal geschützt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine wahrscheinlich aus dem St.-Anna-Stollen beschickte Eisenhütte wurde 1493 von den Gebrüdern Weyl aus Haguenau in Schönau (Pfalz) errichtet; gesichert ist die Nutzung des Erzvorkommens bei Nothweiler ab 1582. 1835 kaufte Johann Ludwig Gienanth das Schönauer Hüttenwerk samt der Erzgrube bei Nothweiler. Das Mundloch des heutigen Schaubergwerks wurde 1838 gestochen; 1883 wurden Hütte und Erzgrube geschlossen.

Ab 1976 wurde der Stollen in ein Schaubergwerk umgewandelt, das am 22. Juli 1978 eingeweiht wurde. 2008 wurde ein Infozentrum mit Mineralienausstellung eröffnet.

Beschreibung

Von etwa 10.000 m von Hand geschlagene Stollen[2] sind 420 m für Besucher zugänglich. Einsehbar sind unter anderem Sturzschacht, Wetterschacht und Zisterne des Stollens sowie historische Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände. Der Sturzschacht diente dem Zerkleinern des Erzes. Das Erz wurde in den 40 m tiefen Schacht geworfen. Beim Sturz schlugen die Erzbrocken gegen die Wände und zerbrachen. Am unteren Ende des Schachts mündete ein Stollen, über den das zerkleinerte Erz ans Tageslicht gefördert und im Pochwerk auf die gewünschte Größe zerkleinert wurde. An lehmigen wasserundurchlässigen Stellen wurde anstehendes Wasser in Zisternen gesammelt, weitergeleitet und zum Antrieb des Pochwerks genutzt.

In der Grube wurde ausschließlich Eisenerz gefördert. Das Erz hatte einen hohen Gehalt an Mangan, was eine hohe Festigkeit des erzeugten Stahls bewirkte. Die Temperatur im Stollen beträgt konstant 8° C, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 %.[2]

Weblinks

 Commons: St.-Anna-Stollen (Nothweiler) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz (PDF; 1,5 MB). Koblenz 2010.
  2. a b Eisenerzgrube Nothweiler, abgerufen am 10. August 2010.
49.0668937.811215300

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