- St.-Antonius-Basilika (Rheine)
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Die St.-Antonius-Basilika in Rheine ist ein repräsentatives Kirchengebäude im neuromanischen Stil. Die Kirche wurde zwischen 1899 und 1905 nach Plänen von Johannes Franziskus Klomp in der Art eines romanischen Kaiserdoms errichtet und dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Sie liegt rechts der Ems an der Osnabrücker Straße und ist seit 2005 Pfarrkirche der katholischen Pfarrei Heilig Kreuz in Rheine.
Inhaltsverzeichnis
Architektur und Ausstattung
St. Antonius ist eine dreischiffige Basilika mit einer eingezogenen, hölzernen Flachdecke, einem Ost- und einem Westquerschiff, zwei Vierungstürmen, vier Flankentürmen sowie zwei Chören.
Der Architekt orientierte sich weitgehend an der Stiftskirche St. Michael in Hildesheim aus dem 11. Jahrhundert. Der westliche Vierungsturm wurde in Anlehnung an den Turm des St.-Patrokli-Doms in Soest gestaltet. Mit einer Höhe von 102,5 Metern ist er der höchste Kirchturm im Münsterland.
Dem Westchor ist die reich ornamentierte Portalhalle vorgesetzt; sie ähnelt bis ins Detail mittelalterlichen Portalbauten mit der Funktion einer Rechtsstätte.
Im Eingangsbereich befindet sich auch die Taufkapelle, die mit Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons ausgemalt ist. Der achteckige Taufstein, der auf acht kugelförmigen Füßen und acht Rundbögen ruht, ist reich reliefiert und mit einer byzantinisierenden Bronzehaube mit acht Ecktürmen bedeckt. Er entstand 1920 nach einem Entwurf des Architekten Josef Franke.[1]
Im Ostchor, den ein Chorumgang umgibt, steht das vergoldete Hochaltarretabel mit dem Bild des Gekreuzigten sowie vier biblischen Szenen. Den vorwiegend weiß gehaltenen Gesamtraum gliedern die im Wechsel rot und grau gefassten Bögen zwischen den Raumteilen und über den Säulen.
Der Bau der Basilika mit ihren kathedralähnlichen Dimensionen spiegelt den Strukturwandel wider, der sich im ausgehenden 19. Jahrhundert im nördlichen Münsterland vollzog, als in der einst landwirtschaftlich geprägten Region große Industriebetriebe entstanden[2] und die alte Stadtpfarrkirche St. Dionysius nicht mehr ausreichte. Vom Bauherrn Dechant Bernhard Pietz ist das Motto überliefert: „Hoch die Schornsteine – höher die Kirchtürme!“[3]
Orgel
Die Basilikaorgel befindet sich auf der Westempore und wurde 1984 von dem Orgelbauer G. Christian Lobback (Neuendeich) erbaut. Das Instrument hat 54 Register und Schleifenwindladen. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch.[4]
I Positiv C–a3 1. Prinzipal 8' 2. Gedackt 8' 3. Quintade 8' 4. Prinzipal 4' 5. Dolce 4' 6. Schwegel 2' 7. Sesquialter II 22/3' 8. Larigot 11/3' 9. Scharf IV 1' 10. Cor anglais 16' 11. Cromorne 8' Tremulant II Hauptwerk C–a3 12. Pommer 16' 13. Doppelprinzipal 8' 14. Rohrflöte 8' 15. Gamba 8' 16. Oktave 4' 17. Nachthorn 4' 18. Quinte 22/3' 19. Prinzipal 2' 20. Grand Cornet V 8' 21. Mixtur VI 2' 22. Zimbel III 1/2' 23. Trompete 16' 24. Trompete 8' 25. Klarine 4' III Schwellwerk C–a3 26. Bordun 16' 27. Flûte harmonique 8' 28. Salicional 8' 29. Schwebung 8' 30. Geigenprinzipal 8' 31. Prinzipal 4' 32. Rohrflöte 4' 33. Nasard 22/3' 34. Flageolett 2' 35. Terz 13/5' 36. Quinte 11/3' 37. Septime 11/7' 38. Oktave 1' 39. Fourniture V 2' 40. Bombarde 16' 41. Hautbois 8' 42. Clairon 4' Tremulant Pedalwerk C–f1 43. Prinzipal 16' 44. Subbaß 16' 45. Quinte 102/3' 46. Oktave 8' 47. Bartpfeife 8' 48. Choralbaß 4' 49. Spitzflöte 4' 50. Traverse 2' 51. Hintersatz VI 22/3' 52. Posaune 16' 53. Trompete 8' 54. Zink 4' - Koppeln: I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P, IV/P
- Spielhilfen: 64-facher Generalsetzer
Einzelnachweise
- ↑ Ingrid Reuter: Taufstein in St. Antonius von Padua. In: Architektur-Kolloquium Bochum (Hrsg.): Josef Franke. Bauten in Rheine. Rheine 2001, S. 12f.
- ↑ St. Antonius Basilika, Rheine, Citymap Steinfurt. Abgerufen am 5. September 2010
- ↑ Rheine.de, abgerufen am 10. September 2010
- ↑ Orgel (Website der Erbauerfirma)
Weblinks
Commons: St.-Antonius-Basilika (Rheine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien52.282097.449347Koordinaten: 52° 16′ 56″ N, 7° 26′ 58″ OKategorien:- Rheine
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