Josef Franke

Josef Franke
Christus-König-Kirche in Oer-Erkenschwick
Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf
Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf – Detail
Wohnhaus für Andreas Ballin in Gelsenkirchen-Bulmke
Straßenbahn-Betriebshof in Gelsenkirchen
Ring-Eck in Gelsenkirchen

Josef Franke (* 12. März 1876 in Wattenscheid, heute Bochum; † 16. Januar 1944 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Architekt. Er schuf Sakral- und Profanbauten, insbesondere im Ruhrgebiet, und dort vor allem in Gelsenkirchen. In den 1920er Jahren arbeitete er vor allem im Stil des Backstein-Expressionismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seiner Schulausbildung studierte Franke an der Baugewerkschule Höxter. Danach wurde er Hospitant (Gasthörer) an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete er zunächst beim städtischen Hochbauamt in Köln, später in Freiburg im Breisgau im Architekturbüro von Max Meckel und Carl Anton Meckel. 1904 machte er sich in Gelsenkirchen selbstständig. Frankes zweites, 1909 erbautes, Wohnhaus steht in Gelsenkirchen in der Robert-Koch-Straße. Seit einigen Jahren wird Frankes Werk in Gelsenkirchen neu entdeckt und durch Ausstellungen und Veröffentlichungen aufgearbeitet. Seine Tochter ist die Innenarchitektin und Künstlerin Margarete Franke.

Baustil

Viele von Frankes Bauten werden dem so genannten Backstein-Expressionismus zugerechnet, der in den 1920er Jahren in Deutschland verbreitet war. Kennzeichen von Frankes Arbeiten ist die Verwendung roten bis braunen Backsteins und dessen Setzung zu Mustern und Gestaltungselementen an Fassaden. Das Spiel mit den rauen, kantigen Steinen verleiht den Bauten einen besonderen Charme, der sich in einer sorgfältig ausgewogenen Gesamtkomposition und ihren Details ausdrückt. Kennzeichnend ist die Verwendung von rhythmischen Flächenaufteilungen und vielfach die Figur des Dreiecks.

Bauten

(in Auswahl)

  • 1903: Wohnhaus Johann Franke in Wattenscheid, Parkstraße
  • 1904–1905: Wohn- und Geschäftshaus-Bebauung in Königsberg (Ostpreußen), an der Schlossfreiheit bzw. am Münzplatz
  • 1906: Bankhaus Gebr. Wilhelms in Gelsenkirchen
  • 1908–1909: Gymnasium Dionysianum in Rheine, Anton-Führer-Straße
  • 1908–1909: kath. Kirche Herz Jesu in Wattenscheid-Sevinghausen, Sevinghauser Weg
  • 1909–1910: kath. Kirche Herz Jesu in Bochum-Werne, Boltestraße
  • 1910–1911: kath. Gymnasialkirche St. Peter in Rheine, Schleupestraße
  • 1911: Wohnhaus für den Arzt Otto Müller in Gelsenkirchen-Ückendorf, Ückendorfer Straße 213
  • 1911–1912: Wohnhaus für Generaldirektor Eugen Hegeler in Gelsenkirchen-Ückendorf, Bochumer Straße 207
  • 1912–1914: kath. Kirche St. Michael in Dortmund, Westerbleichstraße
  • 1912–1914: kath. Kirche St. Michael in Bottrop-Batenbrock, Glückaufstraße
  • 1913: Wohnhaus für den Arzt Gustav Schipper in Bottrop, Humboldtstraße 7 (unter Denkmalschutz)
  • 1913–1914: kath. Kirche St. Johannes Baptist in Wattenscheid-Leithe, Kemnastraße
  • 1914–1919: kath. Kirche St. Joseph in Bottrop-Batenbrock, Im Flaßviertel (Turm in den 1920er Jahren nach Entwurf eines anderen Architekten ergänzt)
  • 1921–1922: Wohnhaus für den Arzt Gustav Sproedt in Bottrop, Gerichtsstraße 5 (unter Denkmalschutz)
  • 1924–1925: Wohnhaus für den Maler Andreas Wilhelm Ballin in Gelsenkirchen-Bulmke, Elisenstraße
  • 1924–1926: kath. Dreifaltigkeitskirche in Gelsenkirchen-Haverkamp, Magdalenenstraße 47
  • 1925–1926: Straßenbahndepot der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG in Gelsenkirchen-Mitte, Hauptstraße 55–59
  • 1926: Wohnbebauung, sog. „Siedlung Blumendelle“, in Gelsenkirchen-Schalke, Blumendelle 26/28, Liebfrauenstraße 43–55
  • 1926–1927: Wohnhaus für den Rechtsanwalt Josef Nuphaus in Bottrop, Luise-Hensel-Straße 6 (unter Denkmalschutz)
  • 1927–1928: kath. Kirche Christus König in Gladbeck-Schultendorf, Schultenstraße
  • 1927–1929: kath. Kirche Herz Jesu in Bottrop-Mitte, Brauerstraße
  • 1927–1929: kath. Kirche Christus König in Oer-Erkenschwick, Klein-Erkenschwicker Straße
  • 1927–1929: kath. Kirche Heilig-Kreuz mit Wohn- und Geschäftshaus in Gelsenkirchen-Ückendorf, Bochumer Straße
  • 1927–1929: kath. Kirche St. Ludgerus in Fuhlenbrock, Birkenstraße
  • 1928: Wohn- und Geschäftshaus „Ring-Eck“ in Gelsenkirchen-Mitte, Ringstraße 93 / Weberstraße 72/74
  • 1928–1929: kath. Kirche St. Marien in Moers-Hochstrass, Königsberger Straße
  • 1928–1930: Wohnhaus für den Arzt Hermann Mertens in Bottrop, Gerichtsstraße 3
  • 1929–1930: „Lyzeum Aloysianum“, heute „Ricarda-Huch-Gymnasium“ in Gelsenkirchen, Schultestraße 50
  • 1929–1931: kath. Kirche St. Elisabeth in Rheine, Windthorststraße
  • 1932–1933: kath. Kirche St. Marien in Waltrop, Riphausstraße
  • 1934–1935: kath. Kirche St. Josef in Gladbeck-Rentfort
  • 1936: kath. Kapelle St. Hubertus in Jagdhaus bei Fleckenberg (Sauerland)
  • 1937–1938: kath. Kirche Herz Jesu und Pfarrhaus in Rheine, Robertstraße 25

Literatur

  • Maria Wegener: Der Architekt Josef Franke aus Gelsenkirchen. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn 1989.
  • Architektur-Kolloquium Bochum (Hrsg.): Josef Franke – 163 Entwürfe für das 20. Jahrhundert. Klartext-Verlag, Essen 1999, ISBN 3-88474-776-2.

Weblinks


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