St.-Georgs-Kirche (Großkmehlen)

St.-Georgs-Kirche (Großkmehlen)
St. Georgs-Kirche
Denkmäler vor der Kirche

Die St.-Georgs-Kirche in Großkmehlen ist eine dem Heiligen Georg geweihte Kirche im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Die Kirche gehört zu den Baudenkmalen in der Gemeinde Großkmehlen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Urkundlich erwähnt wurde die Kirche erstmals im Jahr 1205. Das heutige Aussehen wurde durch Umbauten erreicht. Das Kirchenschiff wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut. Um das Jahr 1618 wurde die Kirche umgebaut. Ein weiterer Umbau erfolgte in der Zeit von 1716 bis 1718, dabei wurde das Kirchenschiff durch zwei Anbauten zur Kreuzform erweitert. Der Umbau erfolgte nach einem Gutachten von George Bähr, der unter anderem die Dresdner Frauenkirche und die Loschwitzer Kirche erbaute.

Baubeschreibung

Der Kirchenbau ist kreuzförmig angelegt. An das Kirchenschiff schließt sich ein Westturm an. Chor, Schiff und Turmunterbau sind spätgotisch. Um das Jahr 1618 wurde das Gebäude verändert. So erhielt die Kirche einen neuen Turmaufbau und ein geschmücktes Portal.

Umfasst wird das Gebäude von einem Kirchhof.

Innenausstattung

Innenausstattung mit Silbermann-Orgel

Die Ausstattung der St.-Georgs-Kirche ist barock. Das Pfarr- und Patronatsgestühl stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Das älteste Ausstattungsstück ist der Tabernakel aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Er befindet sich heute in der Sakristei. Die Taufe ist eine Stiftung der Generalin von Brause und stammt aus dem Jahr 1718.

Kanzel

Die Sandsteinkanzel aus dem Jahr 1620 ist mit kindlichen Skulpturen geschmückt. Gestützt wird sie von einem geflügelten Engel. Dieser hält ein Kissen auf dem Kopf, auf dem sich ein Korb mit Figuren befindet. Der hölzerne Schalldeckel ist mit Figuren versehen.

Silbermann-Orgel

Die Orgel wurde erbaut in den Jahren 1717/1718 von Gottfried Silbermann im Auftrag von Johanna Eleonore v. Brause. Diese war Witwe des Gottlob von Lüttichau, bis zu seinem Tod 1699 Lehnsherr von Großkmehlen (Neuer Teil). Die Orgel ist Silbermanns achtes Werk. Sie verfügt über zwei Manuale und Pedale sowie 22 Register. Die Generalin von Brause stiftete dieses Instrument, das 1000 Taler kostete. Das Kirchenarchiv besitzt einen von Silbermann unterschriebenen "Contract" von Silbermann. Im November 1718 wurde die Orgel durch Christian Petzold abgenommen.[2]

Von 1995 bis 1996 wurde die Orgel durch eine Spende in Höhe von einer Viertelmillion DM restauriert.

I Hauptwerk C–c3
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′
3. Rohrflaut 8′
4. Praestant 4′
5. Spitzflaut 4′
6. Quinte 3′
7. Octave 2′
8. Mixtur III
9. Cimbeln II
10. Cornett
II. Manual C–c3
11. Gedackt 8′
12. Quintadena 8′
13. Principal 4′
14. Rohrflaut 4′
15. Nassat 3′
16. Octava 2′
17. Quinte 11/2
18. Sifflaut 1′
19. Mixtur
Pedal C–d1
20. Principal-Baß 16′
21. Posaunenbass 16′
22. Trompette 8′

Altar

Der spätgotische Schnitzaltar stammt aus einer Antwerpener Werkstatt. Er soll vor dem Jahr 1495 als Auftragswerk der von Lüttichau gefertigt worden sein. Der Altar besteht aus zwei Aufsätzen, dem Georgs- und einem Kreuzschrein. Gefasst sind sie in einer Renaissanceumrahmung, die etwa aus dem Jahr 1620 stammt. Der untere Aufsatz, der Georgsschrein, verfügt über zwei angestellte Flügel. Dargestellt sind Bilder der Georgslegende. Der Altar wurde zum Teil mit finanzieller Hilfe der BASF Schwarzheide restauriert.

Veranstaltungen

In der Kirche finden regelmäßig Orgelkonzerte statt, das erste findet zum Pfingstsonntag statt.[3]

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF-Datei; 122 kB)
  2. Biografie Christan Petzolds auf Sächsische Biografie
  3. Darstellung der Kirche auf der Homepage www.brandenburg-abc.de abgerufen am 4. Dezember 2009

Literatur

  • Die St. Georgs-Kirche in Großkmehlen in Kirchen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz Kalender der Sparkasse Niederlausitz, 2008

Weblinks

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