- Christian Petzold (Komponist)
-
Christian Petzold (* 1677 in Königstein; † 2. Juli 1733 in Dresden; auch: Pezold) war ein deutscher Organist und Komponist.
Petzold war ab 1703 Organist an der Dresdener Sophienkirche, von 1709 an auch Kammerkomponist am dortigen Hof. 1720 komponierte er eine Kantate für die Einweihung der Silbermann-Orgel in der Dresdener Kreuzkirche. Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn 1714 nach Paris und 1716 nach Venedig.
Johann Mattheson zählte Petzold zu den berühmtesten Orgelspielern seiner Zeit. Er war Lehrer von Carl Heinrich Graun und Johann Gotthilf Ziegler. Von seinen Werken sind allerdings nur wenige erhalten (u.a. drei Triosonaten, zwei Partiten für Viola d'amore, eine Kantate und ein Sammlung von 25 Cembalostücken „Recueil de 25 concerts pour le clavecin“).
Petzolds bekannteste Kompositionen sind zwei Menuette G-dur und g-moll für Cembalo oder Clavichord, die Anna Magdalena Bach in ihr „Notenbüchlein“ übernommen hat. Da die ersten Eintragungen in diesem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach von 1725 Reinschriften der Partiten a-moll und c-moll von Johann Sebastian Bach sind (BWV 827 und 830), von diesem selbst geschrieben, und da man früher noch nicht zwischen den Handschriften Anna Magdalenas und Johann Sebastians unterscheiden konnte, wurden auch die folgenden Eintragungen für Autographe Bachs gehalten. Die beiden Menuette von Petzold, die ohne Angabe des Komponisten als Nr. 4 und 5 des Notenbüchleins erscheinen, wurden deshalb allgemein Johann Sebastian Bach zugeschrieben (BWV Anh. 114 und 115).
Literatur
- Moritz Fürstenau: Petzold, Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 551.
Weblinks
- Werke von und über Christian Petzold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Künstler (Dresden)
- Klassischer Organist
- Komponist (Barock)
- Deutscher Komponist
- Geboren 1677
- Gestorben 1733
- Mann
Wikimedia Foundation.