St.-Matthias-Kirche (Sondershausen)

St.-Matthias-Kirche (Sondershausen)
St.-Matthias-Kirche
evangelische Kirche St. Matthias in Stockhausen (Sondershausen)

evangelische Kirche St. Matthias in Stockhausen (Sondershausen)

Daten
Ort Sondershausen / Stockhausen
Baumeister Theodor Quentin
Baujahr 1905
Höhe ca. 50 m
Besonderheiten rein im Historismus bzw. Neogotik gehalten
Vorgängerbau der St.-Matthias-Kirche vor dem Abriss 1904

Die St.-Matthias-Kirche in Sondershausen aus dem Jahre 1905 gilt mit seiner historistischen bzw. neogotischen Optik als einer der schönsten Kirchenbauten der Region. Sie ist ein evangelisch-lutherisches Gotteshaus und wurde dem Apostel Matthias gewidmet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die St.-Matthias-Kirche steht in Stockhausen, einem Ortsteil von Sondershausen, der sich westlich vom Zentrum der Stadt befindet. Das Gotteshaus ist am einstigen Dorfanger gelegen, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft das Pfarrhaus, ein Schulgebäude und ein Kindergarten sind.

Geschichte

Im Jahr 1894 kam Carl Moeller als erster Pfarrer nach Stockhausen, nachdem sich der Ort vom Pfarramt Jechaburg gelöst hatte. Damit begannen immense Bautätigkeiten innerhalb kürzester Zeit in seinem Auftrag: 1898 wurde das Pfarrhaus errichtet, 1900 das große Schulgebäude und 1901 eine Diakonissenstation.

Das Kirchengebäude stammt aus dem Jahre 1905 und wurde ebenso vom Pfarrer Moeller in Auftrag gegeben, da der Vorgängerbau, eine kleine romanische Kirche aus dem Jahre 1442, baufällig und zu klein für die wachsende Gemeinde wurde.

Der Architekt Theodor Quentin (1851 - 1905) aus Pirna entwarf diesen neugotischen Bau, dessen Fertigstellung er jedoch nicht mehr erlebte. Am 23. Juli 1905 wurde schließlich der Bau am Tag des 25jährigen Regierungsjubiläums des Fürsten Karl Günther von Schwarzburg-Sondershausen eingeweiht, an dessen Weihegottesdienst der Fürst selbst beiwohnte. [1]

Architektur

Die Kirche besteht aus Kalkstein und rotem Sandstein aus der Region. Das Innere beeindruckt mit seiner relativen Schlichtheit. Das bemalte Kreuzgratgewölbe, welches aus Drahtziehwerk und –putz besteht, wird von zwei massiven Pfeilern und den starken Außenmauern getragen, die auf einem 70 cm mächtigen Betonfundament stehen. Im Kirchenschiff finden sich an Kapitellen und Gestühl Blumen- und Blattornamente. Gegenüber der hölzernen Kanzel steht eine Engelsfigur mit schwarzburgischem Wappenschild zum Gedenken an das Fürstenjubiläum. Im Altarraum sorgen drei bleiverglaste Spitzbogenfenster mit Szenen aus dem Neuen Testament für ausreichend Licht und darüber hinaus erscheinen sie dem Betrachter als Bilder eines großen dreiflügeligen Altars. [2]

Ausstattung

Orgel

An der Westseite des Kirchenschiffs ist die Konzertorgel mit 25 Registern eingebaut. Besonders auffallend sind hierbei die beeindruckend zierlich gehaltenen Holzschnitzereien in gotischer Optik. Im Jahre 1990 musste die Orgel neu von der Orgelbaufirma Böhm aus Gotha geschaffen werden.

Kirchendetails

Pfarrer von Stockhausen (unvollständig)

Nr. Name Amtszeit Herkunftsort Lebensdaten Bemerkung
1 Carl Moeller 1894–1920 Sondershausen 1867–1920
2 Karl Güldenapfel 1921–1927 Vieselbach 1859–1944
Heine
Jürgen Hauskeller 1975–2001
Alfons Dietrich ab 2001
Dr. Hartwig Kiesow 2003–2004
Jürgen Loohß bis 2011
Benjamin Neubert ab 1. Nov. 2011 Weimar geb. 1968 [3]

Einzelnachweise

  1. Stockhäuser Kirchenbericht des Jahres 1905, Verfasser: Pfarrer Carl Moeller
  2. Stockhäuser Kirchenbericht des Jahres 1905, Verfasser: Pfarrer Carl Moeller
  3. Thüringer Allgemeine - Sondershäuser Allgemeine, 44. Woche, Nr. 258, 5. Nov. 2011

Literatur

  • Liebeserklärung an die Stadt Sondershausen; Herausgeber: Bildarchiv Röttig

Weblinks

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