- Theodor Quentin
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Theodor Quentin (* 1. November 1851 in Preußisch Stargard; † 26. März 1905 in Eisenach)[1] war ein deutscher Architekt, der stilistisch als Vertreter der Neogotik gilt und sich besonders in Sachsen und Thüringen im Bereich des Sakralbaus einen Namen machte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Quentin studierte am Polytechnikum Hannover bei Conrad Wilhelm Hase und machte erste praktische Erfahrungen bei Dombaumeister Franz Josef Denzinger. Später lebte und arbeitete er in Pirna.
Durch die geschickte künstlerische Umgestaltung des Innenraums der Marienkirche in Pirna 1889/1890 lenkte er erstmals die Blicke auf sich. Daraufhin schuf er 14 Neubauten u. a. in Freiberg, Meißen, Rudolstadt und Sondershausen / Stockhausen. Außerdem erneuerte er 43 Kirchen, wozu noch zahlreiche Pfarrhäuser, Parentationshallen und dergleichen entstanden.
Quentin erwarb sich auch Verdienste als künstlerischer Vertrauensmann der Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler im Königreich Sachsen.
Stil
Er vertrat die Neogotik, jedoch hing Quentin nicht nur starr an überlieferten Formen, sondern entwickelte seinen eigenen Stil, der zuletzt auch Einflüsse des Jugendstils aufwies. Andererseits verabscheute er Fabrikartiges und Schablonenhaftes, wie es nach Meinung vieler Zeitgenossen um 1900 mit dem Beginn der Entwicklung zur Moderne drohte. Der begabte Architekt besaß eine außerordentliche Arbeitskraft, die sich in seinen zahlreichen Werken widerspiegelt. Er verstand es meisterhaft, das geschichtlich Gegebene und Vorhandene mit dem Neuen in Einklang zu bringen. Ein Talent Quentins war auch, dass es ihm durch ernste Selbstbeschränkung und weise Sparsamkeit gelang, mit zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen.
Werk (unvollständig)
- 1889/1890: Neugestaltung des Innenraums der Marienkirche in Pirna
- 1889: Kirche in Mauersberg
- 1893: Umgestaltung der Dorfkirche von Nünchritz
- 1893: Umgestaltung der Kirche von Güldengossa
- 1893–1895: St.-Martins-Kirche in Weinböhla
- 1894: Pfarrhaus in Weinböhla
- 1894–1896: Neugestaltung des Innenraum der Petrikirche in Freiberg
- 1895–1898: Johanneskirche in Meißen-Cölln
- 1902: Teilneubau (ohne Turm) der Kirche in Gröditz
- 1904/1905: Stockhäuser St.-Matthias-Kirche in Sondershausen
- 1904/1905: Hörscheler Kirche in Eisenach
- ab 1904: Lutherkirche in Rudolstadt
Quellen / Literatur
- Stockhäuser Kirchenberichte von 1905
- Hartmut Mai: Kirchen in Sachsen. Vom Klassizismus bis zum Jugendstil. Koehler & Amelang, Berlin und Leipzig 1992, ISBN 3-7338-0081-8.
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart , Band 27, S. 512.
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