St. Magnus (Everswinkel)

St. Magnus (Everswinkel)
Blick auf den Kirchturm von St. Magnus
Grundriss 1886

St. Magnus ist eine katholische Pfarrkirche in Everswinkel im Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen. Strukturell gehören Kirche und Gemeinde zum Dekanat Warendorf im Bistum Münster. Seit dem 26. September 2009 gehört die Kirche zur zusammengelegten Kirchengemeinde St. Magnus, Everswinkel/St. Agatha, Alverskirchen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Pfarrgemeinde St. Magnus Everswinkel ist älter als das gleichnamige Kirchengebäude. Wenn auch keine schriftlichen Quellen zur Gründung mehr vorliegen, ist die Forschung sich einig, dass die Gemeinde um 867 die Reliquien des Hl. Magnus vom Münsteraner Bischof Liutbert geschenkt bekam.

Der heute erhaltene Kirchturm wurde um 1200 im romanischen Stil errichtet. Die Basis des Turmes ist aus Laerer Kalkstein errichtet. Der Mauerstamm ist aus örtlichen Bruchsteinen erbaut. Der Aufsatz des Turmes wurde aus Backsteinen gebaut und ist heute verputzt. Der Putz, der Pyramidenhelm und das Westportal wurden im 19. Jahrhundert ergänzt. Bis zur Mitte des Turmes sind Öffnungen zu erkennen, die wohl als Schießscharten dienten.

Am 28. Februar 1489 wurde der Grundstein für die spätgotische Hallenkirche gelegt. 1522 konnte der Bau vollendet werden. Da man bei diesem Neubau den Kirchturm im Westen beibehielt und im Osten bereits Häuser standen, musste die Kirche kürzer als in der Gotik üblich gebaut werden.

Im Jahr 1957 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Dabei entdeckte man die ursprüngliche Deckenbemalung aus dem Jahr 1523/33. Die Schlusssteine der Gewölbe sind mit Wappen der örtlichen Adelsfamilien verziert. Über dem Chor ist der Hl. Magnus, Patron der Kirche, als Bischof mit Mitra dargestellt.

Ausstattung

Fastentuch von 1614; Teilweise zu sehen das Sakramentshaus.

An der Südseite finden sich ein Eber auf einem Menschenkopf sowie ein echsenartiges Wesen mit Flügeln und buschigem Schwanz. Zunächst vermutete man eine Anspielung auf den Ortsnamen, allerdings kann der Eber als Zeichen des germanischen Fruchtbarkeitsgottes auch in Erinnerung an ihn gesehen werden.

Im nördlichen Seitenschiff steht die Figurengruppe Christus am Ölberg, die Johann Wilhelm Gröninger aus Baumberger Sandstein fertigte. Stifter ist Pfarrer Marx, aus dessen Zeit auch die barocke Ausstattung der Kirche, sowie einige Bildstöcke und ein Wegekreuz stammen. Unterhalb der Figurengruppe steht der Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert, ebenfalls aus Baumberger Sandstein. Im südlichen Seitenschiff steht eine Pietà von 1460. An der Stirnwand des Schiffes findet sich eine barocke Strahlenmadonna aus Eichenholz.

Im Chor steht ein neugotischer Hochaltar aus dem 19. Jahrhundert. Links daneben steht ein Sakramentshaus aus der Werkstatt von Bernhard Bunickmann. Über einer sechseckigen Basis steigt der gotische Turmhelm bis in das Gewölbe. Auf der Spitze sitzt ein Pelikan.

Everswinkel verfügt über das älteste Hungertuch des Bistums Münster. Es wurde 1614 angefertigt und bildet die fünf Motive des schmerzhaften Rosenkranzes ab.

Die historische Orgel wurde 1883 von der Orgelbaufirma Friedrich Fleiter in Münster/Westfalen erbaut, diese ist heute noch in den Gottesdiensten zu bewundern.

Innenansichten

Marienkapelle

Am nordwestlichen Rand des Kirchplatzes steht heute die Marienkapelle. Sie wurde 1884 zu Ehren des Münsteraner Bischofs Johann Bernhard Brinkmann errichtet und beinhaltet die Darstellung einer Schmerzensmutter aus dem 18. Jahrhundert. 1922 wurde die Marienkapelle als Kriegergedächtniskapelle umgestaltet.

Weblinks

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