- Stadtkirche Vegesack
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Die Stadtkirche Vegesack der Vereinigten Evangelisch-Protestantischen Kirchengemeinde zu Bremen im Bremer Stadtteil Vegesack an der Kirchheide/Aumunder Heerweg ist eine klassizistische Kirche.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Beschreibung
Seit 1803 war Vegesack wieder eine Ortschaft von Bremen. 1812 hatte der Ort 1379 Einwohner. 1815 wurde Dr. August Christian Wilmanns zum Vegesacker Amtmann ernannt. Er initiierte danach die Gründung der Vereinigten Evangelisch-protestantischen Kirchengemeinde Bremen-Vegesack. Anlässlich des 300. Jahrestages der Reformation am 31. Oktober 1817 schlossen sich nach preußischem Vorbild Anhänger der lutherischen und der reformierten Kirche zu einer Kirchenunion zusammen.
Auch der Kirchenbau wurde von Wilmanns initiiert. Die Stadtkirche Vegesack wurde als evangelische Pfarrkirche von 1819 bis 1821 nach den Plänen der Bremer Baumeister Friedrich Wendt und Gerhard Tölken geplant und erbaut. Die klassizistische, querrechteckige Saalkirche mit einem Dachreiter entstand nach dem Muster der St.-Pauli-Kirche in der Bremer Neustadt von 1679/82.
Nach Plänen von Jacob Ephraim Polzin und baulicher Mitwirkung des Vegesacker Baumeisters Johann Friedrich Kimm wurde das Kirchenschiff nach Osten erweitert. Ein schlanker fünfgeschossiger Turm entstand im Westen. In der Mitte der Eingangsseite fügte Polzin eine Vorhalle in der Form einer antiken Tempelfront an die Kirche. Die rot/gelbe Vorhallenfassade markieren vier Pilastern mit ionischen Kapitellen, über denen sich der Giebel befindet. An der Rückseite entstand ein entsprechender Sakristeianbau.
Das walmgedeckte quergelagerte Kirchenschiff hat beidseitig je zwei mal drei Fensteröffnungen, eingelassen in hohen Rundbogennischen. Darüber befinden sich im Dach je zwei mal zwei rundbögige Gauben aus neuerer Zeit. Der Anbau im Osten korrespondiert mit dem westlichen Turmanbau.
Das Kirche steht mit der Nr. 1289 unter Denkmalschutz (siehe Liste der Kulturdenkmäler in Vegesack). [1]
- Innen
Im Inneren der Stadtkirche Vegesack befinden sich an drei Seiten die breiten, umlaufenden Emporen. Gegenüber dem Eingang ist der Kanzelaltar, in bewusster Angleichung an die Vorhalle, auch in der Form eines Tempels. In der Kirche befinden sich unsignierte Porträts von Wilmanns und des Pastors Heinrich Friedrich Iken von 1854.
- Außen
Der die Kirche umgebende Friedhof wurde 1876 aufgehoben. Einzelne klassizistische Grabmäler verblieben, darunter das Grabmal von Wilmanns aus Sandstein von 1839. Es trägt den Spruch: „Dem treuen Beamten dem Mitbegründer unserer Kirche, dem Wohltäter der Armen, setzten dieses Denkmal seine dankbaren Freunde“.
Einzelnachweise
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Bremen/Niedersachsen; S. 46. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1977, ISBN 3 422 003487.
- Diedrich Steilen: Geschichte der bremischen Hafenstadt Vegesack. Vegesack 1926.
Weblinks
Commons: Stadtkirche Vegesack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien53.173288.6215Koordinaten: 53° 10′ 24″ N, 8° 37′ 17″ OKategorien:- Kirchengebäude der Bremischen Evangelischen Kirche
- Klassizistisches Bauwerk in Bremen
- Baudenkmal (Bremen)
- Kirchengebäude in Bremen
- Klassizistisches Kirchengebäude in Deutschland
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