Stadtkirche Waldeck

Stadtkirche Waldeck

Die Stadtkirche Waldeck befindet sich in Waldeck im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Nordhessen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 13. Mai 1236 weihte Bischof Wilhelm von Havelberg eine Kapelle in Waldeck der heiligen Maria und unterstellte sie dem 1228 gegründeten Zisterzienserinnenkloster Marienthal in Netze. Ob sich diese Kapelle an der Stelle der jetzigen Kirche befand, ist nicht geklärt.

Der Chorraum ist der älteste Teil der heutigen Kirche, deren Bau um 1300 begonnen wurde. Während in der ganzen Grafschaft stattliche neue Kirchen (Kilianskirche (1335) und die Nicolai Kirche (1359) in Korbach, Stadtkirche Bad Wildungen) gebaut wurden, erhielt die Stadtkirche in Waldeck lediglich einen Anbau, ein nördliches Seitenschiff und eine neue Südwand. Der Chor bekam an der Südseite ein neues Maßwerkfenster. Die Bürger und die Grafen von Waldeck hatten nur sehr begrenzten Einfluss auf diese Filialkirche des Klosters Netze.

1483 erhielt sie einen Schnitzaltar mit gemalten Flügeln, einen Marienaltar, der die Krönung der Maria durch die Dreieinigkeit darstellt. Das Bild der Predella, dem geschmückten Sockel des Altaraufbaus, zeigt Christus mit den zwölf Aposteln. Der Altar wurde von der Äbtissin des Augustinerinnenklosters Berich, Margarete Huhn, gestiftet; sie ist in der unteren Ecke des linken Flügels als Stifterfigur mit ihrem Wappen abgebildet.

Von dem ursprünglich einschiffigen Kirchenbau sind nur Chor und Westmauer erhalten geblieben. Das Schiff in seiner jetzigen Gestalt wurde im 16. Jahrhundert ausgebaut. Der Turm wurde - wie bei den Wehrkirchen in Bergheim und Affoldern - seitlich an der Nordostseite des Chores errichtet. Vermutlich hatte er früher auch vier kleine Ecktürme. Zwei der vier Glocken stammen aus dem 14. Jahrhundert.

Reformation in der Grafschaft Waldeck

Im Jahre 1521 wurde Graf Graf Philipp IV. von Waldeck-Wildungen auf dem Reichstag von Worms ein Anhänger der reformatorischen Lehre. Philipp lud den aus dem mainzischen Fritzlar vertriebenen lutherischen Prediger Johann Hefentreger zu einer Probepredigt ein, die dieser am 29. April 1526 in der Schlosskapelle von Schloss Friedrichstein in Alt-Wildungen hielt. Philipp IV. und sein Onkel, Graf Philipp III. von Waldeck-Eisenberg, beriefen Hefentreger daraufhin zum Pfarrer der Stadt Waldeck, ihren Residenzsitz. Hefenträger predigte am 17. Juni 1526 erstmals nach Luthers Lehren in Waldeck. Er wurde zum Reformator der Grafschaft Waldeck. Heute erinnern zwei Gedenktafeln an den Eingängen der Stadtkirche an diesen Tag.

Weblinks

 Commons: St. Nikolaus (Waldeck) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtkirche Waldeck

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Waldeck (Stadtteil Waldeck) — Waldeck (Stadtteil) Stadt Waldeck Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Waldeck (Stadt Waldeck) — Waldeck (Stadtteil) Stadt Waldeck Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Waldeck (Stadt) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtkirche (Bad Hersfeld) — Kirchturm der Stadtkirche in Bad Hersfeld …   Deutsch Wikipedia

  • Waldeck — I Wạldeck,   1) Stadt im Landkreis Waldeck Frankenberg, Hessen, 350 m über dem Meeresspiegel, am Nordufer des Edersees, 7 900 Einwohner; Luftkurort; Herstellung von Büromöbeln.   …   Universal-Lexikon

  • Stadtkirche St. Georg (Schmalkalden) — Rückansicht (Marktseite) Frontansicht …   Deutsch Wikipedia

  • Sachsenhausen (Waldeck) — Sachsenhausen Stadt Waldeck Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp IV. (Waldeck) — Philipp IV. von Waldeck (* 1493 in Alt Wildungen; † 30. November 1574 in Waldeck auf Burg Waldeck) war von 1513 bis 1574 Graf von Waldeck Wildungen. Er und sein Onkel Philipp III. von Waldeck Eisenberg führten 1526 die lutherische Reformation in… …   Deutsch Wikipedia

  • Freienhagen (Waldeck) — Freienhagen Stadt Waldeck Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp III. (Waldeck) — Philipp III. von Waldeck (* 9. Dezember 1486 in Waldeck auf der Burg Waldeck; † 20. Juni 1539 in Arolsen) war 1524 bis 1539 Graf von Waldeck Eisenberg. Leben Er war ein Sohn des Grafen Philipp II. von Waldeck Eisenberg und dessen erster Gemahlin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”