Stefan Frenkel

Stefan Frenkel

Stefan Frenkel (* 21. November 1902 in Warschau; † 1. März 1979 in New York City) war Geiger, Geigenlehrer und Komponist jüdischen Glaubens. [1]

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Stefan Frenkel nahm seinen ersten Geigenunterricht bei seinem Onkel Moritz Frenkel und debütierte in Warschau mit dem Violinkonzert von Peter Tschaikowsky. Von 1919 bis 1921 studierte er Geige bei Adolf Busch und bei Karl Flesch in Berlin, wobei er bei Friedrich Ernst Koch Kompositionsunterricht an der Berliner Musikhochschule nahm. Von 1924 bis 1927 war Frenkel als Konzertmeister der Dresdner Philharmonie beschäftigt, die Frenkel fast gleichzeitig mit Szymon Goldberg ausübte. Daneben trat er in Dresden als Solist und Kammermusiker auf. Er wurde Mitglied in der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und wirkte auch an deren Festivals mit, wobei er mit dem Dresdner Pianisten und Veranstalter Paul Aron zusammenarbeitete. So traten sie gemeinsam im Rahmen des Konzertzyklus „Neue Musik Paul Aron“ auf und spielten Werke von Karol Rathaus, Paul Amadeus Pisk, Béla Bartók, Philipp Jarnach, Hermann Reutter und Maurice Ravel. Frenkel führte in Dresden die Erstaufführung der „Phantasie“ für Violine und Orchester von Josef Suk auf. Des Weiteren nahm er an den Aufführungen von Werken Paul Hindemiths teil. 1927 organisierte Frenkel in Dresden die Uraufführung des Konzertes für Violine und Blasorchester von Kurt Weill und 1929 realisierte er in Dresden die Erstaufführung seines Konzert für Violine und Streichorchester.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland, wurde er Konzertmeister im Orchestre de la Suisse Romande in Genf in der Schweiz. Dann siedelte er nach New York über, wo er von 1936 bis 1940 erster Konzertmeister der Metropolitan Opera war. Des Weiteren wirkte er als Konzertmeister an der Oper in Rio de Janeiro und in Santa Fe. Von 1964 bis 1968 arbeitete er als Geigenlehrer an der Princeton University und als Solist und Kammermusiker.

Werke

Stefan Frenkel komponierte ein Violinkonzert, eine Violinsonate, Kammermusik und Klavierstück.

Einzelnachweise

  1. Hagemeyer, S. 188 (8.22 Stefan Frenkel: Stimmungsbilder aus Kindheitstagen)

Literatur

  • Kerstin Hagemeyer: Jüdisches Leben in Dresden. Ausstellung anlässlich der Weihe der neuen Synagoge Dresden am 9. November 2001. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Berlin 2002, ISBN 3-910005-27-6.

Weblinks


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