Stille Messe

Stille Messe

Die stille Messe (auch Stillmesse oder Engelsmesse) ist eine schlichte Form der Heiligen Messe in der katholischen Kirche, die vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil und auch noch heute vor allem an Wochentagen praktiziert wird.

Inhaltsverzeichnis

Frühere Gestaltung der stillen Messe

Weil die Zahl der Mitfeiernden an Wochentagen meist klein war, wurden keine Messlieder gesungen und keine Homilie gehalten. Der Priester betete vorwiegend leise, abgesehen von einigen liturgischen Höhepunkten wie Evangelium, Heiliger Wandlung und Schlusssegen. Die Gläubigen lasen die Gebetstexte im Schott bzw. vergleichbaren Gebetsbüchern mit. Zu Beginn der heiligen Messe betete der Priester abwechselnd mit den Ministranten das Stufengebet.

Übergangsformen und Konzilreform

Gesungen wurde in der Messe meist nur an speziellen Sonntagen und an hohen Feiertagen, vornehmlich in Form des feierlichen Hochamtes. Zwischen etwa 1920 und 1950 entwickelten sich jedoch Übergangsformen von der stillen Messe hin zu stärkerer Beteiligung des Volkes. Wegbereitend war unter anderem der Klosterneuburger Mönch und Liturgiereformer Pius Parsch. Die Sonntagsmesse wurde nun zunehmend als Betsingmesse gefeiert, bei der neben dem Tages-Evangelium auch die Epistel (Lesung aus dem Neuen Testament) unter anderem auch das Glaubensbekenntnis und das Hochgebet laut gebetet wurden; sowie je nach Brauch der Pfarrgemeinde auch andere Messgebete, teilweise von einem Vorbeter.

Mit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden die Unterscheidungen zwischen Singmesse und Hochamt weitgehend aufgehoben, und die 'stille Messe' entfiel gänzlich.

Siehe auch

Literatur und Quellen


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