- Straßenbahn Triest
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Die Straßenbahn Triest war ein schienengebundenes Nahverkehrssystem in Triest zwischen 1876 und 1970.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Straßenbahn Triest bestand von 1875 bis 1970 als innerstädtisches Nahverkehrsmittel. Die meterspurige Bergbahn von Triest nach Opicina besteht heute noch, stand aber mit der eigentlichen Triestiner Straßenbahn nur indirekt in Zusammenhang.
Vor dem ersten Weltkrieg
Im Jahr 1875 wurde die Società Triestina Tramway als Aktiengesellschaft gegründet. Unternehmenssitz war in Triest. Das Aktienkapital betrug sechs Millionen Kronen. Seit dem 30. März 1876 bot das Unternehmen einen Pferdestraßenbahnbetrieb auf Normalspurgleisen an. Am 31. März 1899 erhielt das Unternehmen eine Betriebskonzession, diese wurde im Reichsgesetzblatt veröffentlicht. Am 2. Oktober 1900 wurde die erste elektrifizierte Strecke eröffnet.
Die Fahrdrahtspannung betrug 600 Volt. Im Jahr 1921 wurde die Straßenbahn in einen kommunalen Betrieb überführt (l'Azienda Comunale Tranvie Municipali). Das Unternehmen war nicht nur am Straßenbahnnetz in Triest aktiv, sondern betrieb auch das Netz der Straßenbahn Lemberg in Galizien. Dieser Betriebsteil wurde um Jahr 1906 an die Landeshauptstadt Lemberg verkauft.
Nach dem ersten Weltkrieg
Am 16. Juli 1934 übertrug die Stadt Triest ihre Wirtschaftsbetriebe in das Unternehmen ACEGAT (l'Azienda Comunale dei servizi Elettricità, Gas, Acqua e Tranvie, deutsch: Kommunales Dienstleistungsunternehmen für Elektrizität, Gas, Wasser und Straßenbahnen). In der Blütezeit des Betriebes umfasste das Triestiner Straßenbahnnetz 16 Kilometer Streckenlänge. Mit der Linie 9 wurde der letzte Abschnitt am 31. März 1970 stillgelegt. Einziges Überbleibsel des Triester Straßenbahnnetzes ist die Überlandstraßenbahn nach Opicina.
Fahrzeuge
Der ersten elektrischen Fahrzeuge stammten von der Wiener Niederlassung der Union-Elektricitäts-Gesellschaft. Spätere Lieferungen kamen von der Grazer Waggonfabrik sowie von der Officine Meccaniche della Stanga und anderen italienischen Herstellern.
Nach der Stilllegung gelangten Fahrzeuge zu diversen italienischen Straßenbahnbetrieben, u.a. nach Rom. Einige Triestiner Straßenbahnfahrzeuge sind im Eisenbahnmuseum Triest erhalten. Ein weiterer Straßenbahnwagen befindet sich in der Obhut der Straßenbahnfreunde von Turin.
Streckennetz
In der Konzession lt. Reichsgesetzblatt werden folgende Linien angeführt:
- 1, Boschetto – San Andrea mit der Abzweigung Bagno Fontana
- 2, Piazza dei Negozianti – Barcola mit der Abzweigung Punto franco
- 3, Piazza della Stazione – Via del Torrente
- 4, Via San Antonio – Piazza della Caserma
- 5, Piazza delle Legna – Barriera vecchia
- 6, San Andrea – Servola
- 7, Piazza della Caserma – Via di Rojano
- 8, Ponte della Fabbra – Via Conti
Ein italienischer Reiseführer [1] aus dem Jahr 1925 listet als Linien auf:
- Linea 1: S.Sabba – Piazza della Libertà
- Linea 2: Boschetto – Servola e viceversa
- Linea 3: Boschetto – Campo Marzio (S.Andrea)
- Linea 4: Piazza Garibaldi – Campo Marzio (S.Andrea)
- Linea 5: Piazza del Perugino – Roiano
- Linea 6: Portici di Chiozza – Barcola
- Linea 7: Boschetto – Stazione Centrale
- Linea 8: Interstazionale tra Campo Marzio e Centrale
- Linea 9: Piazza della Borsa – via F.Severo (n.25-Casa degli Sposi)
- Linea 10: Boschetto – Broletto (S.Andrea)
Quellen
- Kundmachung des Eisenbahnministeriums, betreffend die Concessionirung eines Netzes von mit elektrischer Kraft zu betreibenden normalspurigen Kleinbahnlinien in Triest (Reichsgesetzblatt vom 11. April 1899)
Einzelnachweise
- ↑ Guida illustrata descrittiva della città di Trieste principali località e grotte della Venezia Giulia, ed. "Precisa" Trieste
Weblinks
- Offizielle Seite der Verkehrsbetriebe von Triest
- Deutschsprachige Website über Verkehr in Friaul-Julisch Venetien
- Kleine Chronik. […] Elektrische Untergrundbahn in Triest. Neue Freie Presse, Abendblatt, 23. Februar 1901, S. 1, Mitte unten
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