Synode von Rathbreasail

Synode von Rathbreasail

Die Synode von Rathbreasail (irisch: Sionad Ráth Bhreasail) fand im Jahre 1111 in Irland statt. Rathbreasail liegt in der Nähe von Mountrath, im County Offaly. Es war die zweite der vier großen Reformsynoden (Konzilen). Die anderen drei waren Cashel (1101) und (1172) und Kells-Mellifont (1152).

Vorgeschichte

Die Synode von Cashel im Jahre 1101 verabschiedet verschiedene Dekrete und verbietet den Geistlichen Scheidung, Inzest und Priesterehe. Eine wesentliche Errungenschaft der Synode lag in der zugesicherten Unabhängigkeit des kirchlichen Besitzes und der kirchlichen Ämter von den weltlichen Herrschern. Entsprechend wurde die Praxis der Vererbung von Kirchenämtern an Laien für unzulässig erklärt.

Die Synode 1111

Die Synoden des 12. Jahrhunderts kennzeichnen den Übergang von der altirischen klösterlichen Kirche ohne zentrale Gewalten zur römischen Bischofskirche, mit der Unterordnung der 36 irischen Bistümer und der Klöster. An der Synode von 1111 nahmen 50 Bischöfe, 300 Priester und über 3000 Laien teil. Sie stellte zwei Kirchenprovinzen her:

Jede Provinz bestand aus zwölf Diözesen. Die genauen Grenzen der Diözesen wurden nur vage definiert. Die Synode unterstellte Waterford, das zuvor von Canterbury abhängig war, dem Erzbischof von Cashel.

Folgende 24 Diözesen wurden von der Synode eingerichtet:

  1. Ardagh: Ost-Connacht
  2. Ardstraw: Tír Eoghain (ausgenommen Inis Eoghain), heute röm.-kathol. Titularbistum
  3. Clogher: Königreich von Uí Chremthainn
  4. Clonard: West-Meath †, heute röm.-kathol. Titularbistum
  5. Clonfert: Gegend des Uí Maine
  6. Connor: in Dalriada
  7. Cong wurde eine der fünf Diözesen von Connacht, aber es wurde kein Bischof notiert. Heute röm.-kathol. Titularbistum
  8. Cork
  9. Down: Gegend von Ulidia
  10. Duleek: Ost-Meath †, heute röm.-kathol. Titularbistum
  11. Elphin: Ost-Connacht
  12. Emly in Limerick
  13. Ferns
  14. Glendalough in County Wicklow, heute Titularbistum
  15. Kildare
  16. Kilkenny (später umbenannt in Ossory): Gegend von Osraige
  17. Killala: Gegend des Uí Fiachrach
  18. Killaloe: Gegend von Uí Fiachrach Aidhne
  19. Leighlin: Eine von fünf Diözesen von Leinster
  20. Limerick
  21. Raphoe: Tír Chonaill und Inis Eoghain
  22. Ratass: Gegend des Ciarraighe, des Corca Dhuibhne und des Eoghanacht Locha Léin (verlegt nach Ardfert ab 1117)
  23. Tuam: Eine von fünf Diözesen in Connacht
  24. Waterford

Die Diözese Dublin, bis 1096 von Canterbury bestätigte, wurde erst 1152 (Synode von Kells) in der Liste der Diözesen aufgenommen und 1216 mit Glendalough vereinigt.

Auf der kleinen Synode von Uisneach, vom Abt von Clonmacnoise noch im Jahre 1111 einberufen, wurden einige Änderungen, Clontard und Duleek betreffend, vorgenommen und eine Diözese Clonmacnoise ausgerufen, aber bis 1160 wurden Bischöfe in Duleek ernannt.

Viele römisch-katholische und protestantische Diözesen haben noch heute Grenzen die auf Entscheidungen beruhen, die von den vier Synoden in unterschiedlicher Weise getroffen wurden.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Erzbischöfe von Armagh — Statue von St. Patrick in Aghagower Armagh ist als Zentrum der Missionierung Irlands durch St. Patrick überliefert. Die hohe Bedeutung, die Patrick zugemessen wurde, übertrug sich auch auf den Bischofssitz in Armagh, dessen Amtsinhaber als Primas …   Deutsch Wikipedia

  • Cellach Mac Aodh — (* 1080 in Irland; † 1. April 1129 in Ardpatrick), in einigen Quellen auch unter dem Namen Ceallach oder Celsus geführt, war von 1106 bis 1129 Erzbischof von Armagh. Seine Bedeutung liegt darin, dass er sich am Reformprozess der irischen Kirche… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Irlands (800–1536) — Inhaltsverzeichnis 1 Irische Gesellschaft vor den Wikingern 2 Die Wikinger 3 Wikinger Siedlungen in Irland 4 Die Kirchenreform …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt-Mochutu-Kathedrale — Die Kathedrale von Süden mit dem 1827 errichteten Turm auf der Westseite.[1] Die Sankt Mochutu Kathedrale (englisch: St. Carthage s Cathedral) in der Stadt Lismore ist die Bischofskirche für die Diözese Lismore der Church of Ireland. Sie ist… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Carthage's Cathedral — Die Kathedrale aus südlicher Sicht mit dem 1827 errichteten Turm auf der Westseite bettet sich inmitten der umgebenden Bäume fast unauffällig ein, da der umgebende Boden im Laufe der Jahrhunderte immer höher wurde.[1] Die Sankt Mochutu Kathedrale …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbistum Cashel und Emly — Basisdaten Staat Irland Kirchenprovinz Cashel Metropolitanbistum …   Deutsch Wikipedia

  • Kilfenora — (irisch: Cill Fhionnúrach) ist ein kleines, aber geschichtsträchtiges Dorf mit 169 Einwohnern (Stand 2006) am Südrand des Burren im County Clare, Irland. Als Diözese war Kilfenora ab dem 12. Jahrhundert zunächst für das ganze nördliche Clare,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Killaloe — Basisdaten Staat Irland Metropolitanbistum Erzbistum Cashel und Emly …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Ardfert — Die folgenden Personen waren Bischöfe von Ardfert (Irland): Das Bistum Ardfert besteht wahrscheinlich schon seit dem 6. Jahrhundert und umfasste in seiner ursprünglichen Ausdehnung den nördlichen Teil des County Kerry. Schon vor der Synode von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Kerry — Basisdaten Staat Irland Metropolitanbistum Erzbistum Cashel und Emly …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”