Christian Wilhelm Dietrich

Christian Wilhelm Dietrich
Christian Wilhelm Ernst Dietrich; Portrait von Anton Graff, 1767.

Christian Wilhelm Ernst Dietrich (* 30. Oktober 1712 in Weimar; † 23. April 1774 in Dresden) war ein deutscher Maler und Kupferstecher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Christian Wilhelm Ernst Dietrich wurde als Sohn des Hofmalers Johann Georg Dietrich in Weimar geboren. Seine Mutter war Johanna Dorothea Dietrich, die Tochter des Hofmalers Johann Ernst Rentsch aus Weimar. Seine Schwester Maria Dorothea Wagner wurde später als Landschaftsmalerin bekannt, ebenso wie sein Neffe Johann Georg Wagner. Auch Dietrichs jüngste Schwester Rahel Rosina Böhme wurde Malerin.

Dietrich erhielt seine früheste Ausbildung in Weimar bei seinem Vater Johann Georg Dietrich. Nach seiner Übersiedelung nach Dresden 1724 wurde Dietrich von dem Landschaftsmaler Johann Alexander Thiele gefördert. August der Starke wurde bald auf das junge Talent aufmerksam und ließ den Grafen Brühl für die weitere Ausbildung Dietrichs Sorge tragen, der dessen Gönner wurde.

Christian Wilhelm Ernst Dietrich - Wasserfälle in der Umgebung Roms, um 1750.

Nach einer längeren Reise, die ihn ab 1734 möglicherweise auch in die Niederlande geführt hatte, wurde Dietrich 1741 von August III. zum Hofmaler ernannt. Eine anschließende Studienfahrt nach Italien im Jahr 1743, in dessen Folge sich Dietrich in Dietricy umbenannte, wirkte sich auf Dietrichs Werk allerdings nur thematisch aus. Die folgenden Jahre zählen zu Dietrichs schaffensreichsten und erfolgreichsten. In ganz Europa wurden seine Werke gehandelt. Er erhielt Ehrenmitgliedschaften der Akademien in Augsburg, Bologna und Kopenhagen und wurde 1764 zum Direktor der Malerschule der Meißner Porzellanmanufaktur ernannt. Ein Jahr später erhielt er an der Kunstakademie Dresden eine Professur, die er bis zu seinem Tod inne hatte.

Werk

Dietrichs Werk umfasst alle Stoffgebiete und Techniken der Malerei seiner Zeit. Auch verschiedene Kunstrichtungen des 17. Jahrhunderts finden sich in seinem Gesamtwerk wieder.

Zunächst beschränkte sich Dietrich auf die Nachahmung der bekannten niederländischen Maler wie Rembrandt van Rijn, Adriaen van Ostade, Cornelis van Poelenburgh und Nicolaes Pieterszoon Berchem, aber auch Antoine Watteau, die technisch dem Originalstil oft derart glichen, dass Nachahmungen Dietrichs als echte „Rembrandts“ verkauft wurden.

Von Zeitgenossen wurden seine Landschaftsmalereien am höchsten geschätzt, Johann Joachim Winckelmann nannte Dietrich sogar den Raffael der Landschaftsmaler.[1] Sie stellen eine Vorstufe zur realistischen Landschaftsmalerei dar, die z.B. von seinem Schüler Johann Christian Klengel vertreten wurde. Auch als Kupferstecher und Ätzer war Dietrich bekannt. Seine mehr als 200 überlieferten Blätter zeichnen sich vor allem durch die Virtuosität der Technik aus.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ADB, S. 193.

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