Tagebau Lohsa

Tagebau Lohsa

Der Tagebau Lohsa war ein Braunkohletagebau im Lausitzer Braunkohlerevier nordöstlich des namensgebenden Ortes Lohsa in der nördlichen Oberlausitz. Im Tagebau Lohsa wurden 14 Mio. t Rohbraunkohle gefördert. Hier befindet sich heute das im Jahr 2013 vollständig geflutete Speicherbecken Lohsa II.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Erschließung begann 1933 als Tagebau II Werminghoff. Es wurden bis 1960 53 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert. Die Auskohlung begann mit dem Tagebau Glückauf II (1948), da die Kohlevorkommen bei Lohsa erschöpft waren. Die Fortführung im Raum Lohsa begann bereits 1942, indem der Tagebau Lohsa III aufgeschlossen wurde. Von 1950 bis 1984 wurden ca. 1,2 Mrd. m³ Abraum und 300 Mio. t Kohle gefördert. Das Maximum wurde im Jahr 1963 erreicht.

Die Flutung des Tagebaurestlochs durch die LMBV mit Spreewasser begann am 14. August 1997 und wird voraussichtlich 2013 abgeschlossen sein. Der See wird dann eine Fläche von etwa zehn km² einnehmen und 97 Millionen m³ Wasser speichern. Damit wird er einer der größeren Seen des Lausitzer Seenlands.

Wirtschaft

Besonders die Gemeinde Lohsa wurde vom Braunkohletagebau geprägt wie kaum eine andere der Region. Der Tagebau und dessen wirtschaftliches Umfeld beschäftigte große Teile der Bevölkerung. Die Hauptabnehmer der Rohbraunkohle waren die Brikettfabrik Werminghoff (Knappenrode), die Kraftwerke Boxberg, Hagenwerder und Schwarze Pumpe sowie die dortige Braunkohleveredlung.

Für die Anhaltischen Kohlenwerke AG sowie für die Knappenroder Brikettfabrik war der Tagebau entscheidend.

Ortsabbrüche

Es erfolgten Ortsinanspruchnahmen von Neu-Lohsa, Neida, Ratzen mit den Ortsteilen Geißlitz, Dreiweibern, Kolpen sowie Lippen.

Weblinks

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