Tapo/Memo

Tapo/Memo
Suco Tapo/Memo
Der Suco Tapo/Memo liegt im Südwesten des Subdistrikts Maliana.
Daten
Fläche 73,62 km²[1]
Einwohnerzahl 4.238 (2010)[2]
Chefe de Suco Gaspar de Jesus Conçeicão
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Lepuguen 9° 1′ S, 125° 11′ O-9.0155555555556125.19083333333421 421 m
Manuamang 8° 58′ S, 125° 7′ O-8.96125.11611111111108 108 m
Memo 9° 1′ S, 125° 11′ O-9.0197222222222125.18611111111328 328 m
Pip Galag 1 9° 1′ S, 125° 11′ O-9.0213888888889125.18944444444482 482 m
Sikar 8° 57′ S, 125° 8′ O-8.9469444444444125.13444444444111 111 m
Taz 9° 3′ S, 125° 13′ O-9.0565354680556125.21041452889[4] ?
Tunu Bibi 8° 58′ S, 125° 8′ O-8.9744444444444125.14083333333132 132 m
Memo (Osttimor)
Memo
Memo

Tapo/Memo (Tapo Memo) ist ein osttimoresicher Suco im Subdistrikt Maliana (Distrikt Bobonaro).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Suco liegt im Westen des Subdistrikts Maliana und hat eine Fläche von 73,62 km².[1] Im Nordwesten grenzt Tapo/Memo an den Subdistrikt Balibo mit seinen Sucos Leohito und Leolima. Entlang der Grenze fließt der Fluss Nunura. Die Nordostgrenze bilden die, ebenfalls zu Maliana gehörenden Sucos, Ritabou, Odomau, Holsa und Lahomea. Die Südgrenze bildet der Suco Saburai. Im Westen, jenseits des Flusses Matihaca, liegt der indonesische Regierungsbezirk Belu. In seinem Verlauf ändert der Mathiaca seinen Namen in Malibaca und bildet schließlich mit dem Talau den Nunura. Auch der Fluss Lale, der entlang der Grenze zu Odomau und Ritahou fließt, mündet schließlich in den Nunura.

Größter Ort ist Memo (Memoe) im Süden des Sucos. Er bildet mit den Dörfern Memo de Cima („Ober-Memo“), Memo de Baixo („Unter-Memo“), Pip Galag 1 (Pipgalag 1, Pipgalak 1) und Pip Galag 2 (Pipgalak) eine zusammenhängende Siedlung. Der Mathihaca macht hier einen kleinen Schwenk nach Osttimor rein. Ein kleiner Nebenfluss trennt das Zentrum von Memo vom Dorf Lepuguen (Lepguen, Lep Guen). An der Überlandstraße von Maliana nach Balibo, die quer durch den Suco verläuft, liegen die Orte Manuamang (Manu Aman) und Tunu Bibi (Tunubibi, Tonobibi). Weitere Orte im Suco sind Taz im Süden und Sikar (Sekar) im Norden.[5]

Im Westen führt eine Brücke über den Nunura, eine weitere an der Nordgrenze über den Lale. Grundschulen gibt es in Lepuguen, Memo (Escola Primaria Tapo/Memo),[6] Pip Galag, Tunu Bibi (Escola Primaria Tunu Bibi) und Taz. In Memo und Tunu Bibi gibt es jeweils einen Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[7]

In Tapo/Memo liegen die sechs Aldeias Lepuguen, Manu Aman, Pip Galag 1, Pip Galag 2, Tunu Bibi und Uluatin.[8]

Grenzstreitigkeiten mit Indonesien

Der Zugehörigkeit eines Gebietes von 37 Hektar zwischen Memo und dem indonesischen Dilumi (Regierungsbezirk Belu) ist umstritten.[9]

Einwohner

Im Suco Nuno-Mogue leben 4.238 Menschen (2010,[2] 2004: 4.086[10]).

Der osttimoresische Politiker Aniceto Guterres Lopes wurde in Tapo/Memo geboren.

Geschichte

Während der Entkolonisierung Portugiesisch-Timors kam es zum Bürgerkrieg zwischen UDT und FRETILIN, bei dem die UDT unterlag. Viele Anhänger flohen daraufhin ins indonesische Westtimor. Allerdings gab es auch Fälle bei denen UDT-Anhänger Zivilisten zwangen mitzugehen, um von den Indonesiern für die spätere Invasion rekrutiert zu werden. So zwang auch der Liurai von Memo mehrere Personen nach Westtimor mitzugehen.[11]

Noch vor Beginn der offiziellen Invasion in Osttimor, besetzte Indonesien bis zum 16. Oktober 1975 das Gebiet.

Während der Gewaltwelle im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendums in Osttimor 1999 ermordeten am 27. August 1999 Mitglieder der pro-indonesische Milizen Dadurus Merah Putih und Halilintar, in Gegenwart von indonesischer Polizei und Militär, in Tapo/Memo, mehrere Unterstützer der Unabhängigkeitsbewegung Osttimors an. Die Einwohner Raul dos Santos, Felis Laku und Jaime wurden erschossen. Auch wurden Häuser niedergebrannt. Am 7. September wurde ein weiterer Einwohner, Paulino, von Halilintar-Mitgliedern mit einem Speer erstochen.[12]

An der Grenze zu Indonesien kam es in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit Osttimors wiederholt zu Zwischenfällen.

Am 19. September 2003 erschoss der osttimoresische Polizist Agustini Barros den aus Osttimor stammenden Indonesier Vegas Biliatu im Grenzgebiet zwischen Tunu Bibi und dem indonesischen Turiskain (Subdistrikt Raihat, Regierungsbezirk Belu). Laut Angaben der indonesischen Polizei war das Opfer durch die Polizeipatrouille gewarnt worden, osttimoresisches Gebiet zu betreten, woraufhin Vegas seine Pfeile auf die Polizisten richtete. Zu diesem Zeitpunkt war der Grenzverlauf in diesem Bereich bereits durch die Nachbarstaaten definiert, aber noch nicht klar markiert worden.[13]

Am 6. Januar 2006 wurden drei Indonesier an der Grenze bei Turiskain auf dem Malibacafluss von osttimoresischen Polizisten erschossen. Laut indonesischen Militärquellen waren die drei Opfer beim Fischen, als ohne Vorwarnung auf sie das Feuer eröffnet wurde. Jakarta protestierte heftig.[14] Nach dem Vorfall kam es zu Vergewaltigungen von osttimoresischen Frauen.

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Abílio Martins zum Chefe de Suco gewählt.[15] Bei den Wahlen 2009 gewann Gaspar de Jesus Conçeicão.[16]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Get Coordinate - Wiki Koordinaten ermitteln
  5. Timor-Leste GIS-Portal
  6. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  7. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  8. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  9. Vivanews, 7. November 2009, Indonesia - E Timor under Borderline Dispute
  10. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  11. „Part 3: The History of the Conflict“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  12. „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. ETAN, 25. September 2003, Shooting may speed up border supervision
  14. Tempointeractive, 6. Januar 2006, Three Indonesians Shot by Timor Leste Police
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

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