Teufelsgrund (Münstertal)

Teufelsgrund (Münstertal)

Der Teufelsgrund im Münstertal ist ein aufgelassenes mittelalterliches Silber- und Bleibergwerk mit späterem Flussspatabbau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Teufelsgrund muss bereits sehr früh Untertagebergbau stattgefunden haben, da ein in einem Stollen aufgefundenes Stück Holzkohle auf das Jahr 950 datiert werden konnte. Eine erste urkundliche Erwähnung ist im Jahre 1028 in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Konrad II, in der das Bergwerk dem Bischof von Basel übertragen wurde, verzeichnet. Der Höhepunkt des mittelalterlichen Bergbaus lag im 13. und 14. Jahrhundert; trotz Beginn des Erbstollenbaus 1450 und Übertragung an das Kloster St. Trutpert 1512 schloss sich ein allmählicher Niedergang des Bergbaus im 16. Jahrhundert an. 1792 erfolgte dann unter vorderösterreichischer Regie eine erneute Aufwältigung mit nachfolgendem geringem Bergbau; anschließend 1809 Übertragung an Baden. Nach zwischenzeitlicher Übertragung an private Betreiber wurde der Abbau auf Metallerze im Jahre 1864 eingestellt.

Des stark gestiegenen Bedarfs an Flussspat wegen wurde der Abbau 1942 wieder aufgenommen; nach erneuten Sinken des Flussspatpreises wurde der Bergbaubetrieb 1958 endgültig eingestellt.

Schaubergwerk

Mundloch des Hauptstollens

Die Eröffnung als Schaubergwerk im Jahre 1970 macht den Teufelsgrund zu einem der ältesten Schaubergwerke des Schwarzwalds. Seit 1972 finden in einem dazu abgeteilten Bereich Asthmakuren statt.

Besonderheiten

Durch intensiven Abbau der Erzgänge auf mehreren Sohlen bildeten sich große, nahezu senkrechte weithin offene Abbauhohlräume, die die Methode des Abbaus u. a. mit Bergekästen anschaulich darstellen. Der Zugang zum Bergwerk geht durch moderne, weite Stollen; eine neuzeitliche Schachtförderungsmaschine aus dem 1942 eingestellten Eisenerzbergwerk Schönberg kann ebenfalls besichtigt werden.

Weblinks

 Commons: Teufelsgrund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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