Christina von Braun

Christina von Braun
Christina von Braun (2011)

Christina von Braun (* 27. Juni 1944 in Rom) ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin, Gender-Theoretikerin, Autorin und Filmemacherin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Christina von Braun ist die Tochter des ehemaligen UNO- und Frankreich-Botschafters Sigismund von Braun und von Hildegard Beck-Margis.

Christina von Braun studierte in den USA und Deutschland und war von 1969 bis 1981 als freischaffende Autorin und Filmemacherin in Paris ansässig. 1991 bis 1993 war sie Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.

Seit 1994 ist sie Professorin am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort hat sie den Lehrstuhl für Kulturtheorie mit dem Schwerpunkt Geschlecht und Geschichte inne.

Sie produzierte ca. fünfzig Filmdokumentationen und Fernsehspiele zu kulturhistorischen Themen und verfasste zahlreiche Bücher und Aufsätze über das Wechselverhältnis von Geistesgeschichte und Körpergeschichte.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen: Gender, Medien, Religion und Moderne, Säkularisierung und Geschichte des Antisemitismus.

Familie

Ihr Vater ist der deutsche Diplomat Sigismund von Braun, ihr Onkel der Raketenforscher Wernher von Braun, ihre Schwester die Politikerin Carola von Braun. Ihre Großmutter Hildegard Margis starb im Frauengefängnis Barnimstraße, nachdem sie wegen ihres Widerstandes im Zusammenhang mit der Gruppe um Anton Saefkow und Franz Jacob verhaftet worden war.

Universitäre Funktionen

  • Seit 2010 Mitglied im Beirat der Zeitschrift Sexuality & Culture
  • 2009 Gründerin und Leiterin des Kollegiums Jüdische Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • 2005–2007 Leiterin des Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität
  • seit 1. Januar 2005 Sprecherin des Graduiertenkollegs Geschlecht als Wissenskategorie
  • 2004–2009 Mitglied im Medizinsenat der Charité
  • Initiatorin, Mitbegründerin und von 1996–2002 Leiterin des Studiengangs Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • 1996–1998 Dekanin der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin
  • seit 1998 Mitglied im Beirat der Zeitschrift für Sexualforschung
  • 1990-2000 Mitherausgeberin der Zeitschrift Metis. Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis

Außeruniversitäre Funktionen

  • seit 2010 Mitglied im Beirat des Forums für Interkulturellen Dialog e.V.
  • seit 2008 2. Vizepräsidentin des Goethe-Instituts
  • seit 2007 Mitglied im Vorstand der Deutschen Orientstiftung
  • seit 2002 Mitglied im Präsidium des Goethe-Instituts
  • seit 1999 Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied der Grünen Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung
  • 1999–2005 Mitglied im Präsidium des Evangelischen Kirchentages
  • 1990-1998 Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Film- und Fernsehregisseure

Publikationen

  • Christina von Braun, Dorothea Dornhof, Eva Johach (Hrsg.): Das Unbewusste. Krisis und Kapital der Wissenschaften. transcript, Bielefeld 2009
  • Nicht ich. Logik, Lüge, Libido. Frankfurt 1985, 6. Auflage 2000, Neuausgabe (Aufbau Verlag) 2009.
  • Christina von Braun, Inge Stephan (Hrsg.): Gender@Wissen. Ein Handbuch der Gender-Theorien. Wien/Köln 2005, 2. Auflage 2009.
  • Christina von Braun, Christoph Wulf (Hrsg.): Mythen des Blutes. Campus, Frankfurt/M 2007
  • Christina von Braun, Bettina Mathes: Verschleierte Wirklichkeit. Die Frau, der Islam und der Westen. Berlin 2007
  • Stille Post. Eine andere Familiengeschichte. Propyläen, Berlin 2007
  • Christina von Braun, Wilhelm Gräb, Johannes Zachhuber (Hrsg.): Säkularisierung. Bilanz und Perspektiven einer umstrittenen These. Berlin 2007
  • Ulrike Auga, Christina von Braun (Hrsg.): Gender in Conflicts. Palestine - Israel - Germany. Münster/Berlin, 2006
  • Christina von Braun, Ulrike Brunotte, Gabriele Dietze, Daniela Hrzàn, Gabriele Jähnert, Dagmar Pruin (Hrsg.): Holy War and Gender, 'Gotteskrieg' und Geschlecht. Münster/Berlin, 2006
  • Christina von Braun, Inge Stephan (Hrsg.): Gender Studien. Eine Einführung. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000, 2. aktualisierte Auflage 2006
  • Christina von Braun: Gibt es eine 'jüdische' und eine 'christliche' Sexualwissenschaft? - Sexualität und Säkularisierung. Wien 2004
  • Christina von Braun, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das bewegliche Vorurteil. Aspekte des Internationalen Antisemitismus. Würzburg 2004
  • Hartmut Böhme, Christina von Braun, Martin Burckhardt, Wolfgang Coy, Friedrich Kittler, Hans-Ulrich Reck: Die Politik der Maschine. Computer Odyssee 2001. Interface 5, Hamburg 2002
  • Versuch über den Schwindel. Religion, Schrift, Bild, Geschlecht. Pendo, Zürich 2001
  • Christina von Braun, Eva Barlösius: Essen und Gesellschaft. Die Politik der Ernährung. Innsbruck/Wien/München 2000
  • Christina von Braun hrsg. zusammen mit Ludger Heid: Der Ewige Judenhaß. Begleitbuch zur gleichnamigen Filmtrilogie. Stuttgart/Bonn l990, aktualisierte Neuauflage: Philo Verlag, Berlin 2000
  • Christina von Braun, Gabriele Dietze (Hrsg.): Die Multiple Persönlichkeit - Krankheit, Medium oder Metapher?, Zu den geistesgeschichtlichen Hintergründen eines modernen Krankheitsbildes. Frankfurt 1999
  • Christina von Braun: Die schamlose Schönheit des Vergangenen, Zum Verhältnis von Geschlecht und Geschichte, Aufsätze. Frankfurt l989

Filme

Zu den zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zählen:

  • Schönheit - verzweifelt gesucht. Zur Geschichte der Schönheit. (2002)
  • Das geteilte Ich. Gestalten des Selbst in der Moderne. (Das literarische Motiv des Doppelgängers und das Krankheitsbild der multiplen Persönlichkeit) (WDR, 1996)
  • Böses Blut. Mythen und Wirkungsgeschichte der Syphilis. ( WDR, 1993/94, 60 Min.)
  • Vom Sinn des Sehens. Augen-Blicke der Geschlechter. (Der Wandel des Blicks und der Einfluß seines Wandels auf die Geschlechterwahrnehmung). (WDR, 1994)
  • Die Angst der Satten. Zur Geschichte des Hungerstreiks als politische Waffe. (WDR, 1991, 45 Min.)
  • Der ewige Judenhaß. Filmtrilogie: I. Christlicher Antijudaismus II. Deutschnationale Judenfeindlichkeit III. Rassistischer Antisemitismus (WDR, l990, l35 Min.)
  • Die Erben des Hakenkreuzes. Die Geschichte der Entnazifizierung in den beiden deutschen Staaten. Folge I: Westdeutschland. Folge II Ostdeutschland.(WDR, 1988, 120 Min.)

Weblinks

Einzelnachweise



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sigismund von Braun — Sigismund Freiherr von Braun empfängt den türkischen Staatspräsidenten Celal Bayar bei einem Staatsbesuch. Sigismund Freiherr von Braun (* 14. April 1911 in Berlin Zehlendorf, heute Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Carola von Braun — Carola Freifrau von Braun (* 12. September 1942 in Nakuru, Kenia) ist eine deutsche Politikerin der FDP. Leben Carola von Braun ist die Tochter des ehemaligen UNO und Frankreich Botschafters und Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Sigismund von… …   Deutsch Wikipedia

  • Sigismund Freiherr von Braun — empfängt den türkischen Staatspräsidenten Celal Bayar bei einem Staatsbesuch. Sigismund Freiherr von Braun (* 14. April 1911; † 13. Juli 1998) war ein deutscher Diplomat und Staatssekretär im Auswärtigen Am …   Deutsch Wikipedia

  • Carola von Braun-Stützer — Carola Freiin von Braun (* 12. September 1942 in Nakuru, Kenia) ist eine deutsche Politikerin der FDP. Sie ist die Tochter des ehemaligen UNO und Frankreich Botschafters Sigismund von Braun, der 1998 starb. Frau von Braun kam in Kenia zur Welt,… …   Deutsch Wikipedia

  • Braun (Familienname) — Herkunft Der Familienname Braun ist abgeleitet von der Farbe Braun. Wie der Name Schwarz bezog sich der Familienname ursprünglich meist auf die Haarfarbe, aber auch auf die Farbe der Augen oder der Haut. Varianten Die häufigsten Varianten sind… …   Deutsch Wikipedia

  • Braun (schlesisches Adelsgeschlecht) — Stammwappen derer von Braun Braun ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts. Die Familie, von der einzelne Zweige bis heute bestehen, gehört zum niederschlesischen Uradel. Später gelangten die Herren von Braun auch in Anhalt, Sachsen …   Deutsch Wikipedia

  • Christina Lux — (2007) Christina Lux, live im Schlachthof …   Deutsch Wikipedia

  • Monica von Rosen Nestler — (* 1. August 1943 in München) ist eine schwedisch schweizerische Künstlerin, Fotografin und Autorin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2.1 Kunstbücher …   Deutsch Wikipedia

  • Christina Rau — Christina Rau, à gauche. Mandats 8e première dame d Allemagne …   Wikipédia en Français

  • Geschichte von Bukarest — Stadtwappen Buk …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”