Thekenberge

Thekenberge
Blick vom Gläsenen Mönch in Richtung Norden

Die Thekenberge sind ein schmaler, langgezogener Höhenzug südlich von Halberstadt. Der im Osten sanft auslaufende Höhenrücken wird nach Westen hin, vor allem auf der Südseite, immer steiler.

Der Gläserner Mönch

Die felsige, teils bewaldete, teils heideartige Landschaft, ist Teil des Naturschutzgebietes „Harslebener Berge und Steinholz“. Deshalb gilt im gesamten Gebiet ein Wegegebot. Höchster Punkt ist der „Große Thekenberg“ mit 205 m ü. NN. Im Westen des Höhenzuges befindet sich der „Gläserne Mönch“, ein hoher Sandsteinfelsen, der den Wald deutlich überragt und als Aussichtspunkt dient.

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Die Thekenberge sind Teil einer langgestreckten Schichtstufe aus Sandsteinen der Oberkreide (Involutus- und Coniac-Sandstein) an der Südseite der Halberstädter Kreidemulde.

Natur

Die waldfreien, heideartigen Flächen sind Trockenrasenwiesen mit Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis).

Am Fuße des Höhenzuges, unterhalb des Großen Thekenberges, liegt der „Schnepfensee“, ein 12 Hektar großer zu- und abflussloser Flachwassersee. Dieser führt nur zu bestimmten Zeiten Wasser.

Besiedlung und Nutzung

Die Thekenberge waren schon früh besiedelt. In der Nähe des „Gläsernen Mönches“ wurde Funde aus prähistorischer Zeit gemacht. Der Felsen selbst diente vermutlich als germanische Kultstätte.

Von den Häftlingen des Konzentrationslager Langenstein-Zwieberge, dem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald wurde in den Thekenbergen eine unterirdische Fertigungsstätte errichtet. Durch die Häftlinge wurde ab April 1944 innerhalb von zehn Monaten ein Stollensystem von etwa 13 Kilometer Länge mit einer Gesamtfläche von 67.000 m² geschaffen und teilweise für eine spätere Produktionstätigkeit ausgebaut. Ursprünglich waren 72.000 m² geplant. Das Kommando „Junkers“ (Malachit AG) sollte in den letzten Kriegsmonaten mit der Produktion als Zulieferer im Rahmen des „Jäger- und A 4-Programms“ beginnen. Vermutlich war die Produktion von Motorteilen für Düsenjäger geplant. Die Fertigungsanlage wurde nie fertiggestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage eines der fünf großen NVA-Komplexlager („Komplexlager 12“).

Nach 1990 nutzte die Bundeswehr für drei Jahre die Anlage. Hier wurden die alten Geldscheine aus Beständen der Staatsbank der DDR eingelagert. Bekannt wurde die Anlage dadurch, dass Scheine aus diesen Geldbeständen entwendet wurden. Daraufhin wurden die Geldscheine in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt. Seit dem Sommer 2003 kann die Bunkeranlage nach Voranmeldung besichtigt werden.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. einestages.de: Das Milliardengrab.
51.85090111.028657

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