Theißing

Theißing
Theißing
Gemeinde Großmehring
Koordinaten: 48° 49′ N, 11° 35′ O48.81472222222211.575833333333404Koordinaten: 48° 48′ 53″ N, 11° 34′ 33″ O
Höhe: 404–409 m ü. NN
Einwohner: 400 (1996)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 85098
Vorwahl: 08404

Theißing ist ein Ortsteil der Gemeinde Großmehring im Landkreis Eichstätt im Regierungsbezirk Oberbayern des Freistaates Bayern. Zu Theißing gehören die Ortsteile Pettling, Straßhausen und Tholbath.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt in der Südlichen Frankenalb nordöstlich des Gemeindesitzes Großmehring an der Staatsstraße 2231. Die Dorfflur von 1250 Hektar besteht teilweise aus sehr guten Böden.

Geschichte

An der durch den Ort ziehenden Römerstraße existierte östlich von Theißing mit dem Leerbuckel ein großes Hügelgrab der Bronzezeit.

Der Ort entstand, wie die Endung „-ing“ vermuten lässt, im Zuge der bajuwarischen Landnahme ab dem 5. Jahrhundert. Vielleicht siedelte hier die Sippe eines „Theuzo“. 1030 schenkte Wolfgoz eine Hofstatt in „Thuizzingia“ dem Kloster hl. Peter in Münchsmünster; wo der Ortsadel seinen genauen Sitz hatte, ist unbekannt. Weitere alte Ortsnamensvarianten sind T(h)eus(s)ingen und T(h)eus(s)ing. Für 1470 ist mit Georg Haller ein erster Pfarrer von Theißing genannt. Das Präsentationsrecht lag beim Kloster Scheyern.

Bis zur Säkularisation 1803 teilten sich den Ort mit seinen 70 Familien acht Grundherren: das Rentamt Vohburg, das Kastenamt Altmannstein, die Kommende Münchsmünster, das Stift St. Emmeram in Regensburg, das Katharinenspital Regensburg, das Benefizium Vohburg, das Kloster Weihenstephan und die Pfarrei Theißing.

Nach der Säkularisation kam Theißing zum Pflegegericht Altmannstein, dann zum Landgericht Ingolstadt. Ab 1818 selbständige Gemeinde und zum Landkreis Ingolstadt gehörend, schloss sich Theißing im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 Großmehring an und kam mit dem neuen Gemeindesitz in den nunmehr erweiterten Landkreis Eichstätt. 1973 gab es bei 261 Einwohnern im Ort 23 landwirtschaftliche Vollerwerbs- und acht Nebenerwerbsbetriebe sowie weitere Betriebe, darunter spätestens seit dem 19. Jahrhundert eine Ziegelei. Zehn Jahre später gab es bei 271 Einwohnern 16 Vollerwerbs- und fünf Nebenerwerbsbetriebe.

Der Gemeindefriedhof wurde 1860 angelegt. Der Ort hatte seit 1903 eine Bahnstation der Bahnstrecke Ingolstadt (Nord)-Riedenburg, der ziemlich weit außerhalb des Ortes in nordwestlicher Richtung lag. Seit 1972 wurde die heute stillgelegte Strecke nur noch für den Güterverkehr genutzt. 1996 wurde das Vereinsheim St. Martin in der Ortsmitte eingeweiht.

Canisiushof

Der nordwestlich von Theißing 1919 angelegte Landes-Obstgarten (als solcher bis 1956) wurde 1966 an das Canisius-Konvikt Ingolstadt verkauft; das weiterhin als Obstbaubetrieb genutzte Areal ist seit 1968 auch ein religiöses Zentrum der Schönstattbewegung („Paralleleheiligtum“ mit Schönstattkapelle und Wallfahrerheim).

Kath. Pfarrkirche St. Martin

Von dem mittelalterlichen Vorgängerbau ist nur bekannt, dass er 1590 zwei Altäre hatte. Die heutige Kirche St. Martin wurde 1822/23 als Chorturmkirche errichtet; sie wurde 1858/59 um ein neues Presbyterium erweitert. Baustoff waren Ziegeln; der unverputzte Kirchturm (Oktogon mit Spitzhelm auf rechteckigem Untergeschoss) wurde bei der Erweiterung 1858 neu gebaut. Im Zuge dieser Erweiterung kamen 1864 die neugotischen Altäre in die Kirche, deren Altarblätter der Münchener Friedrich Hochfelder malte. Zur Ausstattung gehört ferner ein barockes Kreuz mit einer Mater Dolorosa und ein barockes Vortragekreuz. – Im Südwesten Theißings steht seit 1850 eine Lourdeskapelle, die nach einem Brand im Jahr 1900 wiedererrichtet wurde. – 2003/04 wurde der 1879 erbaute Pfarrhof saniert; er gilt als eines der schönsten Gebäude im Ort.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Theißing
  • Krieger- und Veteranenverein Theißing/Demling
  • Christlicher Bauernverein Theißing
  • Obst- und Gartenbauverein Theißing
  • Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Theißing
  • Schützenverein Bavaria Theißing
  • Sportkameradschaft Theißing

Literatur

  • Hubert Freilinger: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. München 1977
  • Ludwig Lauter: Chronik der Gemeinde Theißing. 1978
  • Gustav von Bezold und Berthold Riehl (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Bayern/1,1. Die Kunstdenkmäler von Oberbayern. Stadt und Bezirksamt Ingolstadt, Bezirksämter Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Aichach, Friedberg, Dachau. München: Oldenbourg-Verlag 1895; unveränderter Nachdruck München: Oldenbourg-Verlag 1982 ( ISBN 3-486-50421-5)
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. Eichstätt: Sparkasse 1973, S. 281. 2. Auflage 1983, S. 289
  • Wilhelm Ernst und Mitarbeiter: Heimatbuch Großmehring. Großmehring: Gemeinde Großmehring 1984, S. 233-238, 412-423
  • Hans Fegert: Ingolstädter Ortsteile - die Geschichte des ehemaligen Landkreises Ingolstadt. Kösching: 3K-Verlag 2005

Weblinks


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