Gläserner Mönch

Gläserner Mönch
Der Gläserne Mönch - rechts im Vordergrund der Aufstieg zum Aussichtspunkt

Der Gläserne Mönch ist eine Felsklippe aus Sandstein mit einer Höhe von 180 m ü. NN. Er befindet sich am westlichen Rand der Thekenberge ca. 4 km südlich von Halberstadt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Die Felsformation hat sich in der oberen Kreide herausgebildet und ist ein nordwestlicher Ausläufer der Teufelsmauer. Der Gläserne Mönch überragt den ihn umgebenen Wald deutlich und ist daher weithin sichtbar.

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft

Der Name leitet sich von seiner äußerlichen Erscheinung ab, da eines der Felsgebilde mit etwas Fantasie einem Mönch mit Kapuze ähnelt. Den Zusatz „gläsern“ leitete der Volksmund vom Wort glaren (glühen, glänzen, glimmen) ab, da der Felsen bei entsprechender Sonneneinstrahlung zu leuchten scheint. Der Sage nach sollen an dieser Stelle ein Mönch und eine Nonne ihr Keuschheitsgebot gebrochen haben, worauf sie zur Strafe in Stein verwandelt wurden.

Geschichtliche Bedeutung

Plakette des Harzclubs von 1901
Blick vom Aussichtspunkt auf Langenstein - im Hintergrund der Brocken
Blick von der Aussichtsplattform auf Halberstadt und das nördliche Harzvorland - links im Hintergrund der Huy

Das markante Felsengebilde erlangte für die Menschen schon frühzeitig eine besondere Bedeutung als Kultstätte und Aussichtspunkt zur Überwachung des umliegenden Geländes, was zahlreiche archäologische Funde belegen. So beispielsweise ein Hockergrab und ein Nietendolch aus der Bronzezeit vor ca. 4000 Jahren. Es wird angenommen, dass die Germanen diesen Felsen Thorstein nannten, da er in seiner Form dem Mjölnir, der magischen Waffe ihres Gottes Thor ähnelt.

Touristische Bedeutung

Der Gläserne Mönch ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Der Felsen ist nur über Wanderwege oder Feldwege, welche nicht für den Durchgangsverkehr zugelassen sind, erreichbar. Man hat beispielsweise die Möglichkeit von Halberstadt über verschiedene Wanderrouten durch die Spiegels- und Thekenberge direkt zum Felsen oder zur Ruine der ehemaligen Ausflugsgaststätte „Landhaus“ zu gelangen. Man erreicht den Gläsernen Mönch auch vom etwa 2 km westlich gelegenen Dorf Langenstein, oder vom 2 km südöstlich gelegenen Parkplatz der Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen KZ Langenstein-Zwieberge. Vom ehemaligen Landhaus aus führt eine steile Treppe mit 169 Stufen zum Felsen hinauf. Dieser kann dann über weitere Treppen bestiegen werden. Von einer kleinen Aussichtsplattform auf der Spitze hat man bei günstigen Wetterverhältnissen eine sehr gute Rundumsicht. Im Norden kann man Teile von Halberstadt, mit dem Dom und der Martinikirche, das nördliche Harzvorland und den Höhenzug des Huy sehen. Im Westen sieht man Langenstein und im Hintergrund die Berge des Harzes, bei guten Sichtverhältnissen sogar den Brocken. Im Süden hat man einen Ausblick auf den Hoppelberg, im Osten und Südosten auf die Thekenberge.

Sportliche Bedeutung

Jedes Jahr am jeweils zweiten Wochenende im September ist der Gläserne Mönch Station für den von der Laufgruppe des MSV Eintracht Halberstadt e.V. ausgetragenen „Lauf über den Gläsernen Mönch“. Diese Sportveranstaltung wird über verschiedene Distanzen ausgetragen und im Friedensstadion Halberstadt gestartet. Sie fand 2009 zum mittlerweile 17. Mal statt. Der Felsen wird auch zum Freiklettern genutzt.

Zeitungsartikel

"Dach der Thekenberge" aus der "Halberstädter Volksstimme" vom 19. Dezember 2009

Weblinks

 Commons: Gläserner Mönch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Outdoor-Aktiv - Bildergalerie vom Freiklettern am Gläsernen Mönch
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