Theodor-Heuss-Museum der Stadt Brackenheim

Theodor-Heuss-Museum der Stadt Brackenheim
Das Theodor-Heuss-Museum in Brackenheim

Das Theodor-Heuss-Museum der Stadt Brackenheim beherbergt eine Ausstellung zum Leben und Wirken des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss, der am 31. Januar 1884 in Brackenheim geboren wurde.

Inhaltsverzeichnis

Ausstellung

Gezeigt werden einzelne Ausstellungsstücke aus den Jahren der Amtszeit als Bundespräsident und dem Lebenswerk als Politiker und Staatsmann, Journalist und Literat. Zahlreiche Schautafeln informieren über das Leben und Schaffen des Mannes, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Journalist, Politikwissenschaftler und Reichstagsabgeordneter war, zur Zeit des Nationalsozialismus jedoch nur im Stillen, abgeschirmt von der Öffentlichkeit schreiben konnte und nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Vorgaben das Amt des Bundespräsidenten gestaltete und für weitere Nachfolger geprägt hat. Für Besucher sind vier Bereiche vorhanden:

  • Im Gewölbekeller wird mit Schautafeln und einem Videofilm einen Einblick in das Umfeld von Theodor Heuss gegeben, das seine regionale Identität prägte: Die Kindheit im Brackenheim Ende des 19. Jahrhunderts, die enge Beziehung zur Landschaft des Zabergäus, zu Heilbronn und zum Weinbau. Es wird auch auf seine frühen literarisch-philosophischen Interessen und sein soziales Bewusstsein eingegangen.
  • Im Erdgeschoss lässt eine Bild- und Toncollage das Leben von Theodor Heuss aus autobiografischer Sicht Revue passieren. Verschiedene Ebenen einer facettenreichen Persönlichkeit mit deren Interessen und Wirken in Geschichte und Literatur, Journalistik und Philosophie, Kunst und Staatslehre, Gesellschaft und Familie werden veranschaulicht.
  • Im Obergeschoss zeigt eine Videopräsentation im Breitwandformat den Präsidenten der jungen Bundesrepublik Deutschland. Theodor Heuss wird von seinen Nachfolgern im Amt, Walter Scheel, Richard von Weizsäcker und Roman Herzog biografisch gewürdigt. Dabei steht die historisch-politische Leistung von Theodor Heuss und seine prägende Rolle beim Aufbau des jungen westdeutschen Staates im Vordergrund. An Exponaten ist der Sessel zu sehen, den der erste Bundespräsident für sein Arbeitszimmer anfertigen ließ. Er war von 1950 bis 1974 im Besitz des Bundespräsidialamts und kam am 31. Januar 2004, dem 120. Geburtstag Theodor Heuss', zum Museum.
  • Im Dachgeschoss befindet sich der Seminarraum des Museums, der gelegentlich auch für Trauungen und Tagungen genutzt wird. Dort wird auch eine Sammlung von Büchern, Urkunden und Veröffentlichungen von Theodor Heuss aufbewahrt.

Die Ausstellung in dieser Form existiert seit dem Jahre 2000. Seit der Eröffnung des Museums konnten über 50.000 Besucher verzeichnet werden.[1]

Gebäude

Im Museumsgebäude, dem Obertorhaus, war früher das Gefängnis des württembergischen Oberamts Brackenheim untergebracht. Das komplett entkernte Gebäude ist im Inneren völlig umgestaltet und auf die Belange des Museums zugeschnitten. 1968 wurde dort die erste Gedenkstätte für Theodor Heuss in Brackenheim eingerichtet.

Umgebung

Heuss-Plastik aus Bronze vor dem Museum
Gedenktafel am Ort, wo das Geburtshaus von Theodor Heuss stand.

Gegenüber dem Eingang steht eine lebensgroße Bronzefigur des Bundespräsidenten, gefertigt von Karl-Henning Seemann zum 125. Geburtstag von Heuss am 31. Januar 2009.[2] In der Nähe des Museums ist ein Gedenkstein, der mit einer angebrachten Tafel an die Stelle erinnert, wo das Geburtshaus von Theodor Heuss stand. Dieses wurde 1951 abgerissen, um ein Gebäude für die Weingärtnergenossenschaft zu errichten. Heuss gab hierfür sein Einverständnis und war später mehrfach Gast im „Probierstüble“. Das war ihm wichtiger als (Zitat:)„...romantischer Ruhm auf Vorrat.“

Einzelnachweise

  1. Website des Theodor-Heuss-Museums, abgerufen am 6. März 2010
  2. Auf den Spuren von Theodor Heuss, Beitrag auf der Web-Seite des Neckar-Zaber-Tourismus e. V., abgerufen am 28. Juli 2010

Literatur

  • Theodor Heuss – Politiker und Staatsmann, Journalist und Literat. Theodor Heuss Museum: Multimedia-Porträt eines großen Deutschen. Stadt Brackenheim, Brackenheim 2004

Weblinks

49.0770039.066181

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