Oberamt Brackenheim

Oberamt Brackenheim
Karte der Oberämter, Stand 1926

Das Oberamt Brackenheim war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte # 8), der 1934 in Kreis Brackenheim umbenannt und 1938 aufgelöst wurde. Dabei wurden drei Gemeinden dem Landkreis Vaihingen zugeschlagen, die übrigen kamen zum Landkreis Heilbronn. Allgemeine Bemerkungen zu württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Oberamt Brackenheim, Gebietsstand 1813, mit den früheren Herrschafts- und Ämtergrenzen
Legende

Württemberg erwarb bereits im 14. Jahrhundert einen großen Teil des Zabergäus. Der in der Folge noch erweiterte Besitz verteilte sich auf die Ämter, ab 1758 Oberämter, Brackenheim und Güglingen. Letzteres wurde 1808 aufgelöst und dem Oberamt Brackenheim einverleibt, das auch einige ehemals deutschordische bzw. ritterschaftliche, durch die Rheinbundakte zu Württemberg gekommene Orte hinzu erhielt. Nachbarn des von 1818 bis 1924 dem Neckarkreis zugeordneten Bezirks waren nach der Neuordnung die Oberämter Heilbronn, Besigheim, Vaihingen, Maulbronn sowie das Großherzogtum Baden.

1926 umfasste der Bereich des Oberamts Brackenheim 30 Gemeinden mit einer Gesamtfläche von 223,52 km². Innerhalb des Oberamtsbereichs befanden sich 11.086 Gebäude, darunter 4500 Nebengebäude. Die Wohnbevölkerung betrug 1925 rund 31.800 Personen.[1]

Ehemalige Herrschaften

1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen, die im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften gehört hatten:

  • Herzogtum Württemberg
    • Oberamt Brackenheim: Brackenheim, Botenheim, Alt-Cleebronn, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen an der Zaber, Kleingartach, Meimsheim, Niederhofen, Nordhausen, Nordheim, Stetten;
    • Oberamt Güglingen: Güglingen, Eibensbach, Frauenzimmern, Häfnerhaslach, Ochsenbach mit Spielberg, Bromberg und Kirbachhof, Pfaffenhofen mit Rodbachhof, Weiler;
    • Oberamt Bönnigheim: Neu-Cleebronn mit Michaelsberg und Treffentrill;
    • Kammerschreibereigut
      • Stabsamt Ochsenberg: Ochsenberg mit Riesenhof, Leonbronn, Zaberfeld, Michelbach mit Pfitzenhof;
      • Stabsamt Freudental: Magenheim.
  • Deutscher Orden
    Stockheim mit Stocksberg.
  • Reichsritterschaft
    Beim Kanton Kraichgau der schwäbischen Ritterschaft waren immatrikuliert: Schwaigern, Neipperg, Klingenberg, Hausen bei Massenbach (Herren von Neipperg), Massenbach.

Gemeinden

Einwohnerzahlen 1871

Folgende 30 Gemeinden waren 1873 dem Oberamt Brackenheim unterstellt:

Nr. frühere Gemeinde Einwohner
zahl 1871
heutige Gemeinde
1 Brackenheim 1584 Brackenheim
2 Botenheim 778 Brackenheim
3 Cleebronn 1315 Cleebronn
4 Dürrenzimmern 679 Brackenheim
5 Eibensbach 296 Güglingen
6 Frauenzimmern 526 Güglingen
7 Güglingen 1435 Güglingen
8 Haberschlacht 608 Brackenheim
9 Häfnerhaslach 574 Sachsenheim
10 Hausen bei Massenbach1 1039 Massenbachhausen
11 Hausen an der Zaber 886 Brackenheim
12 Klein-Gartach 952 Eppingen
13 Klingenberg 438 Heilbronn
14 Leonbronn 434 Zaberfeld
15 Massenbach 807 Schwaigern
16 Meimsheim 956 Brackenheim
17 Michelbach 330 Brackenheim
18 Neipperg 506 Brackenheim
19 Niederhofen 670 Schwaigern
20 Nordhausen 348 Nordheim
21 Nordheim 1170 Nordheim
22 Ochsenbach 652 Sachsenheim
23 Ochsenberg2 585 Zaberfeld
24 Pfaffenhofen 992 Pfaffenhofen
25 Schwaigern 2059 Schwaigern
26 Spielberg 186 Sachsenheim
27 Stethen a. Heuchelberg3 1062 Schwaigern
28 Stockheim 631 Brackenheim
29 Weiler 339 Pfaffenhofen
30 Zaberfeld 767 Zaberfeld
  Summe 23604  

ab 1907 Massenbachhausen,

ab 1899 Ochsenburg,

heutige Schreibweise Stetten

Änderungen im Gemeindebestand seit 1813

Gemeinden und Markungen um 1860

1843 schlossen sich Alt-Cleebronn und Neu-Cleebronn zur Gemeinde Cleebronn zusammen.

Amtsvorsteher

  • 1803–1810: Karl August Eccard
  • 1810–1819: Johann Friedrich Werner
  • 1819–1844: Karl Eberhard Röslin
  • 1844–1853: Karl Wilhelm Friedrich Jäger
  • 1853–1872: August Ludwig Vogel
  • 1872–1885: Wilhelm Gottlob Eisenbach
  • 1885–1893: Theodor Mäulen
  • 1893-1900: Alfred Haakh
  • 1900: Otto Heinrich Bechtle
  • 1901–1906: Paul Krauß
  • 1906–1909: Alfred Neuschler
  • 1910–1914: Emil Authenrieth
  • 1915–1919: Julius Kümmerlen
  • 1919–1933: Otto Hornung
  • 1934–1938: Otto Häberle (Amtsverweser)

Literatur

  • Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Brackenheim. Neuausgabe. Unveränd. photomechan. Nachdr. [d. Ausg.] Verlag H. Lindemann, Stuttgart, 1873. Reprint Magstadt (bei Stuttgart): Horst Bissinger KG Verlag und Druckerei, 1976. (Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, Bd. 55). ISBN 3-7644-0053-6
  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 66. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Staatshandbuch für Württemberg 1928

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oberamt Heilbronn — Karte des Oberamtes Heilbronn Karte der württembergischen Oberämt …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Besigheim — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Besigheim war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #4), der 1934 in Kreis Besigheim umbenannt und 1938 aufgelöst wurde, wobei seine Gemeinden den Landkreisen… …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Esslingen — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Eßlingen war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #13), der 1934 in Kreis Eßlingen umbenannt und 1938 um einige Gemeinden der Kreise Stuttgart Amt, Kirchheim …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Lorch — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Briefsiegel des Oberamts Welzheim Das Oberamt Welzheim (von 1810 bis 1819 Oberamt Lorch) war ein wü …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Wiblingen — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Laupheim war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #27), der 1842 durch Umbenennung des 1808 formierten Oberamtes Wiblingen entstand, 1934 in Kreis Laupheim… …   Deutsch Wikipedia

  • Brackenheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Brackenheim — Brackenheim, 1) Oberamt im württembergischen Neckarkreise, 42/5 QM. u. 27,800 Ew.; 2) Hauptort darin an der Zaber, Amtssitz, Dekanat, Postamt, Hospital; Weinbau; 1550 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Oberamt (Württemberg) — Ehemaliges Oberamtsgebäude von 1908 in Besigheim Oberamt war die althergebrachte Bezeichnung einer württembergischen Verwaltungseinheit, die bis 1934 Bestand hatte. 1934 wurden die Oberämter mit der Württembergischen Kreisordnung in Kreise… …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Vaihingen — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Vaihingen war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #57), der 1934 in Kreis Vaihingen umbenannt wurde und 1938 im vergrößerten Landkreis Vaihingen aufging.… …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Maulbronn — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Maulbronn war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #32), der 1934 in Kreis Maulbronn umbenannt wurde und 1938 im Landkreis Vaihingen aufging. Allgemeine… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”