- Theodor Curtius (Chemiker)
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Julius Wilhelm Theodor Curtius (* 27. Mai 1857 in Duisburg; † 8. Februar 1928 in Heidelberg) war ein deutscher Chemiker.
Curtius studierte unter anderem Chemie in Heidelberg und Leipzig, promovierte 1882 und wirkte anschließend als Professor in Kiel, Bonn und schließlich ab 1897 in Heidelberg als Nachfolger Victor Meyers.
Er untersuchte vor allem Stickstoffverbindungen und entdeckte das Hydrazin, die Stickstoffwasserstoffsäure und die Diazoverbindungen. Nach ihm benannt ist die Curtius-Reaktion von Carbonsäureaziden.
In seiner Freizeit komponierte er, sang in Konzerten und war aktiver Bergsteiger. Mit dem Bergführer Christian Klucker gelangen ihm unter anderem die Erstbesteigungen des Piz Bacone (1883) im Fornogebiet und der Sciora di Dentro (1888) im Bergell. Curtius stiftete dem Schweizer Alpen-Club die 1889 erbaute Fornohütte am Fornogletscher im Bergell.
Theodor Curtius fand seine letzte Ruhestätte auf dem Bergfriedhof (Heidelberg) in der Waldabteilung: WA 24. Sein Grabstein wird von einer Bronzeplatte, das Profil Curtius darstellend, geschmückt.
Der Politiker Julius Curtius war sein Bruder.
Literatur
- Berthold Peter Anft: "Curtius, Julius Theodor" In: NDB Bd. 3, S. 445
- Margot Becke-Goehring (Hg.): Freunde in der Zeit des Aufbruchs der Chemie: der Briefwechsel zwischen Theodor Curtius und Carl Duisberg. Berlin u.a.: Springer 1990 ISBN 3-540-52219-0
- August Darapsky: Theodor Curtius zum Gedächtnis. In: Journal für Praktische Chemie 125 (1930), S. 1-22 Online-Ressource (pdf!)
- Christian Klucker: Erinnerungen eines Bergführers. Erstausgabe Rentsch Verlag, Erlenbach-Zürich 1930. Neuauflage AS Verlag, Zürich 2010 ISBN 978-3-909111-73-2
Weblinks
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