Christlich-soziale Partei (Kaiserreich)

Christlich-soziale Partei (Kaiserreich)
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Die Christlich-soziale Partei (CSP) war eine Partei im deutschen Kaiserreich.

Die CSP wurde 1878 als Christlich-soziale Arbeiterpartei von Adolf Stöcker gegründet. Seit 1881 trug sie ihren endgültigen Namen.

Stöcker gelang es zu Anfang 1878, die öffentliche Aufmerksamkeit dadurch zu erregen, dass er den sozialdemokratischen Agitatoren in ihren Versammlungen kräftig entgegentrat. Ermutigt durch vielseitigen Beifall entschloss er sich, eine "christlich-sociale" Arbeiterpartei zu gründen. Sie vertrat vor allem christlich-nationale und sowohl antisozialistische als auch antikapitalistische Thesen. Sie kooperierte bei Wahlen und im Reichstag mit der Deutschsozialen Partei, blieb aber formal selbständig.

Die Partei hatte als Programm:

  • Gründung obligatorischer Fachgenossenschaften
  • Regelung des Lehrlingswesens
  • Gewerbliche Schiedsgerichte
  • Obligatorische Witwen- und Waisen-, Invaliditäts- und Alterversorgungskassen
  • Normalarbeitstag
  • Fabrikgesetze
  • Wiederherstellung der Wuchergesetze
  • Progressive Einkommen- und Erbschaftssteuern

Dieses Programm erregte den Widerstand bei konservativen Sozialpolitikern und der unmittelbare Erfolg auf die Sozialdemokratie blieb sehr gering. Dagegen sammelte Stöckers Eintreten in die antisemitische Bewegung zahlreiche Elemente des Handwerker- und kleinen Beamtenstandes um die Fahne der CSP. Die Partei verband sich in den Achtziger Jahren mit konservativen und antisemitischen Elementen zur so genannten Berliner Bewegung, die aber gegen Ende der Achtziger Jahre wieder stark zurückging. 1893 sagte sich auch der „reine“ Antisemitismus von der CSP los.

Der Gegensatz, der sich innerhalb der inzwischen auf ganz Deutschland ausgedehnten Partei selbst zwischen der Stöckerschen Richtung und einer jüngeren, den Sozialismus schärfer betonenden der Pfarrer Friedrich Naumann und Paul Göhre gebildet hatte, führte auf dem Parteitag in Eisenach (1895) zu einer Trennung in zwei Gruppen, aber zu keiner grundsätzlichen Scheidung. Dagegen stieß die konservative Parteileitung Ende 1895 die Naumannsche, um das Blatt "Die Hilfe" gruppierte Richtung entschieden von sich ab, worauf diese den Nationalsozialen Verein gründete.

Die meisten Mitglieder der CSP, so auch der Reichstagsabgeordnete Reinhard Mumm, der nach Stöckers Tod dessen Wahlkreis übernommen hatte, schlossen sich 1918 der neu gegründeten Deutschnationalen Volkspartei an, verließen sie aber um 1929 wegen der antisozialen Politik Alfred Hugenbergs wieder und schlossen sich dem Christlich-Sozialen Volksdienst an.


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