- Tosa-Klasse
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Tosa-Klasse Übersicht Typ: Schlachtschiff Einheiten: (2) Vorgängerklasse: Nagato-Klasse Nachfolgerklasse: Yamato-Klasse Technische Daten
(ursprüngliche Planung)Verdrängung: Standard: 39.900 t Länge: über alles: 230,1 m Breite: 30,5 m Tiefgang: 9,4 m Geschwindigkeit: Spitze: 26,5 kn Besatzung: etwa 1300 Mann Stammbesatzung Reichweite: - Antrieb: 4 Schrauben über 4 Wellen Die Tosa-Klasse (jap. 土佐型戦艦, Tosa-gata senkan) war eine Klasse von Schlachtschiffen des japanischen Kaiserreiches, von der 2 Schiffe geplant wurden.
Beide Schiffe wurden begonnen und zum Teil fertiggestellt, aber vor Abschluss der Arbeiten, gemäß den Vertragsbestimmungen von Washington, zur Abwrackung vorgesehen. Eines wurde tatsächlich abgebrochen, das andere zum Flugzeugträger umgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklungsgeschichte
Der Entschluss eine weitere Klasse von Schlachtschiffen auf Kiel zu legen, entsprang dem sogenannten „8-8-Plan“ der Marine, die das Ziel hatte, eine Flotte von acht Schlachtschiffen und acht Schlachtkreuzern im aktiven Dienst zu haben. Vier Schlachtschiffe waren bereits vorhanden und zwei weitere im Bau, als die Planungen zur Tosa-Klasse begannen.
Mit geringem zeitlichem Abstand zur vorangegangenen Klasse und vom selben Entwicklerteam geplant, unterschied sich die Tosa-Klasse nicht sonderlich von der Nagato-Klasse. Der augenfälligste Unterschied war ein zusätzlicher Geschützturm für die Hauptartillerie, während Panzerungskonzept und Antriebsanlagen der Vorgängerklasse weitgehend beibehalten wurden.
Washington
Während der Flottenkonferenz von Washington, vom November 1921 bis Februar 1922, basierte im Wesentlichen auf der Idee, die Flotten der Marinen der beteiligten Mächte auf dem Bestand von Schiffen einzufrieren, der beim Beginn der Konferenz im aktiven Dienst stand. Deshalb ging an Japan die Forderung, das Schlachtschiff Mutsu und die beiden Schiffe der Tosa-Klasse zu verschrotten. Die Arbeiten an den übrigen Einheiten, wie den Schlachtkreuzern der Amagi- und den Schlachtschiffen der Kii-Klasse, sollten abgebrochen, beziehungsweise gar nicht begonnen werden.
Während die Mutsu in zähen Verhandlungen gerettet werden konnte und die Amagi-Klasse, unter der Auflage, beide Schiffe zu Flugzeugträgern umzubauen, behalten werden durfte, musste die Tosa-Klasse abgewrackt werden. [1]
Antriebsanlagen
Die Antriebsanlagen setzen sich aus zwölf Kesseln zusammen, die den Dampf zum Betrieb von vier Brown Curtiss Dampfturbinen lieferten. Diese Turbinen übertrugen rund 91.000 SHP auf vier Propeller. Das sollte für eine Geschwindigkeit von bis zu 26,5 Knoten ausreichen.
Bewaffnung
Hauptartillerie
Die Hauptartillerie sollte aus zehn 41cm L/45 Geschützen bestehen, die in fünf Doppeltürmen entlang der Längsachse der Schiffe aufgestellt werden sollten. Dabei sollten Turm „B“ und Turm „D“ überhöht positioniert werden, während der zusätzliche Turm „C“ auf dem Wetterdeck aufsaß und dementsprechend, nach vorn durch die Aufbauten und nach achtern durch die Barbette von Turm „D“, ein eingeschränktes Schussfeld besaß.
Sekundärartillerie
Als Sekundärbewaffnung sollten 20 14cm L/40 Geschütze in Kasematten verbaut werden. Wie bei der vorangegangenen Nagato-Klasse sollten die 10 Geschütze an jeder Schiffsseite auf zwei Decks verteilt werden. Während der Einbau von sechs Geschützen im obersten Deck des Rumpfes vorgesehen war, sollten vier weitere in dem darüber liegenden Aufbau montiert werden.
Flugabwehr
Vier einzelne 7,62cm L/40 Flugabwehrkanonen, offiziell als 8,0cm klassifiziert, sollten in offenen Lafetten an Deck aufstellt werden.
Torpedos
Die acht 61cm-Torpedorohre wurden im Vorschiff, unmittelbar vor Turm "A", im Rumpf verbaut. Der Torpedoraum befand sich dabei ein Deck oberhalb der Wasserlinie, das Torpedolager lag ein Deck tiefer. Die Grundidee dieser Räume war, dass die Schlachtschiffe in lange andauernde Gefechte mit anderen Schlachtschiffen verwickelt werden konnten, bei denen beide Kontrahenten längere Zeit auf parallelen Kursen liefen, so dass sich die Möglichkeit ergeben hätte, den Gegner auch mit Torpedos zu beschießen.
Panzerung
Struktureller Schutz
Die Tosa-Klasse erhielt ein integriertes, strukturelles Schutzsystem ohne zusätzliche Torpedowülste. Das System ähnelte dem ursprünglich bei der Vorgängerklasse verwendeten Konzept: Eine äußere Hülle, aus vergleichsweise dünnem Stahl, ein Expansionsraum mit Tanks, die Luft oder Treibstoff enthielten, ein 75mm starkes Torpedoschott und dahinter eine weitere Lage mit Tanks, die durch ein abschließendes Längsschott von den Maschinenräumen und Magazinen getrennt waren. Um die Wirkung von Splittern und Druckwellen, die bei Explosionen am Unterwasserrumpf entstehen konnten, zu minimieren, wurde mittschiffs, auf Höhe der Maschinenräume, der strukturelle Schutz durch Knautschrohre verstärkt, mit denen man eine der Abteilung vor dem Torpedoschott füllte. Knautschrohre erlaubten es, die Dicke der nachfolgenden Panzerung, ohne eine Verminderung der Schutzwirkung, in diesen Bereichen um bis zu 30% zu reduzieren.
Panzerschutz
Der vertikale Gürtelpanzer der Tosa-Klasse war an seiner stärksten Stelle 280 mm dick. Anders als bei der Vorgängerklasse, bei der er vertikal verbaut war, neigte er sich hier vom Oberdeck um rund 15° nach innen und reichte etwa bis zur Oberkante des Torpedoschotts.
Der horizontale Schutz bestand aus einem 100 mm starken Panzerdeck und einem rund 38 mm starken Zwischendeck.
Die Barbetten, also die zylindrischen Strukturen unterhalb der Türme, durch die die Munition transportiert wurde, waren durchgehend bis zum Panzerdeck mit bis zu 230 mm Panzerstahl geschützt, der an einigen Stellen bis auf 300 mm Dicke aufwuchs.
Der Gefechtsstand, also die kleine Befehlszentrale im Brückenturm, unmittelbar hinter Turm „B“, von der im Notfall die wichtigsten Schiffssysteme gesteuert werden konnten, sollte einen Schutz von 360 mm Stahl erhalten.
Schiffe der Tosa-Klasse
Tosa
Die Tosa wurde im Februar 1920 von der Mitsubishiwerft in Nagasaki auf Kiel gelegt und lief im Dezember 1921 vom Stapel. Nach dem Baustop im Februar 1922 wurde ihre Fertigstellung gestoppt. Teile der Ausrüstung, wie etwa die Türme, gingen an andere Schiffe. Nach langwierigen Vorbereitungen wurde der Rumpf der Tosa einer Reihe von wissenschaftlichen Beschussversuchen unterzogen, bei denen verschiedene Torpedo- und Minensprengköpfe an dem Schiff getestet wurden. Auf der Basis der Ergebnisse wurden Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer der Marine umgebaut, um ihren Panzerschutz zu optimieren. Auch das Panzerungskonzept der Superschlachtschiffe der Yamato-Klasse stützte sich auf die gesammelten Erfahrungen dieser Tests. Der verschlissene Hulk wurde 1925 in der Wasserstraße zwischen Kyūshū und Shikoku versenkt.
Kaga
Die Kaga wurde im Juli 1920 von der Kawasakiwerft in Kobe auf Kiel gelegt und lief im November 1921 vom Stapel. Nach dem Baustop im Februar 1922 wurde sie aus der Ausrüstung abgezogen, um abgewrackt zu werden. Da einer der Schlachtkreuzer der Amagi-Klasse, die zu Flugzeugträgern umgebaut werden sollten, bei einem Erdbeben 1923 schwer beschädigt wurde, nahm die Kaga dessen Platz ein und ging zurück in die Werft, um an seiner Stelle umgebaut zu werden. Sie avancierte zu einer der Schlüsseleinheiten der japanischen Flugzeugträgerflotte, und ihre Flugzeuge nahmen im Dezember 1941 am Angriff auf Pearl Harbor teil. Nach zahlreichen Einsätzen im Pazifikkrieg wurde sie schließlich am 4. Juni 1942 bei der Schlacht um Midway von amerikanischen Trägerflugzeugen angegriffen und in der Folge durch Brände und Sekundärexplosionen so schwer beschädigt, dass sie aufgegeben werden musste.
Belege und Verweise
Einzelnachweise
- ↑ The Great Adventure at Washington, the Story of the Conference, Mark Sullivan, Joseph Cummings Chase, BiblioLife, 2009, ISBN 1115526162
Literatur
Quellen zur Tosa-Klasse:
- Conway's All the World's Fighting Ships, 1922-1946, Roger Chesneau und Robert Gardiner, US Naval Institute Press, 1980, ISBN 0870219138
- Reports of the US Naval Technical Mission to Japan, Series S, S-01-9 "Underwater protection"
Quellen zu den politischen Lage und Planung der japanischen Marine:
- Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887-1941 David C. Evans, 2003, US Naval Institute Press, ISBN 0870211927
Weblinks
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