Christoph-Merian-Stiftung

Christoph-Merian-Stiftung

Die Christoph Merian Stiftung (bis 1972 Chr. Merian’sche Stiftung) ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz und Tätigkeit in Basel. Sie umfasst ein breites Tätigkeitsspektrum, ihre Aufgabe ist es, „das Wohl der Menschen in der Stadt Basel [zu fördern], indem sie soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Ziele in Einklang bringt“[1].

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Stiftungsziel

Die Stiftung wurde von Christoph Merian (1800-1858) in seinem Testament vom 26. März 1857 durch eine Schenkung an die Stadt Basel gegründet und trat nach dem Tod seiner Witwe Margaretha (1806-1886) am 3. Mai 1886 in Rechtskraft. Das Testament Christoph Merians bestimmt in den Paragraphen 26 und 27, dass bei Erhaltung des Kapitals der Stiftungsertrag zur „Linderung der Not und des Unglücks“, zur „Förderung des Wohles der Menschen“ und für die „Durchführung der unserem städtischen Gemeinwesen obliegenden oder allgemeinnützlichen und zweckmässigen Einrichtungen“ zu verwenden sei.[2]

Tätigkeit

Die Tätigkeit der Stiftung ist testamentsgemäss auf die Stadt Basel beschränkt. Die Stiftung unterstützte anfänglich mit blossen Geldzahlungen öffentliche Bauvorhaben und die sozialen Institutionen der Basler Bürgergemeinde, begann aber von 1952 an, Alterssiedlungen oder Grossüberbauungen zu realisieren. und hat ihr Wirkungsspektrum seit den 1980er Jahren stark ausgedehnt. Sie ist (Stand 2008) zur Hauptsache mit eigenen Projekten in den Bereichen

tätig und unterstützt mit Förderbeiträgen zusätzlich Fremdaktivitäten. Die Stiftung schüttet jährlich rund zehn Millionen Franken aus, die je zur Hälfte der Bürgergemeinde und der Einwohnergemeinde der Stadt Basel zustehen. Die Erwirtschaftung der Gelder erfolgt durch Mietliegenschaften, Baurechte und Finanzanlagen. Das Stiftungsvermögen beträgt rund 289 Millionen Franken (Stand 2006) und besteht aus 900 ha Land (z.B. Brüglingen, Löwenburg oder Dreispitzareal), 1500 Mietobjekten und einem Wertschriftenportefeuille.

Die Stiftung führt administrativ auch mehrere selbständige und unselbständige Stiftungen (z.B. das Karikatur & Cartoon Museum Basel) und kooperiert mit Partnern im In- und Ausland (z.B. im Künstleraustausch iaab).

Gesetzliche Grundlage und administrative Struktur

Die öffentlich-rechtliche Stiftung ist eine selbständige Körperschaft, untersteht allerdings der Oberaufsicht der Bürgergemeinde und nahezu alle Projekte der Stiftung müssen von politischen Gremien (Bürgerrat der Stadt Basel, Bürgergemeinderat der Stadt Basel, Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt) bewilligt werden. Für die Leitung der Stiftung ist die Stiftungskommission zuständig, den Vorsitz über die operative Leitung (Geschäftsleitung) hat der Direktor (bis 1975 Verwalter genannt). Mit dem Ausbau der eigenen Stiftungsaktivität ergab sich die Notwendigkeit, den Personalbestand von ursprünglich drei Personen zu vergrössern und die Tätigkeitsbereiche zu untergliedern. 1958 wurde eine eigene landwirtschaftliche Leitung eingerichtet, 1966 eine Liegenschaftsverwaltung und 1974 eine Bauverwaltung; 1976 kam der Christoph Merian Verlag als weitere Abteilung hinzu und 1985 das Ressort Städtische Aufgaben. Seit Anfang 2007 ist die Stiftung in die Abteilungen Natur, Landwirtschaft & Umwelt, Soziales & Stadtentwicklung sowie Kultur gegliedert. Die Stiftung beschäftigte per Ende 2006 82 Personen in 67,5 Stellen.

Literatur

  • Gustav Adolf Wanner: Christoph Merian 1800-1858. Basel 1958.
  • Rudolf Suter: Die Christoph Merian Stiftung 1886-1986. Basel 1986.
  • Leitbild der Christoph Merian Stiftung, 2007.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leitbild der Christoph Merian Stiftung, 2007, S. 4.
  2. Zitiert nach: Rudolf Suter: Die Christoph Merian Stiftung 1886-1986. Basel 1986, S. 29-33.

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