Christoph Merian Verlag

Christoph Merian Verlag

Der Christoph Merian Verlag ist ein Schweizer Verlag mit Sitz in Basel mit derzeit sechs Mitarbeitern (2009).[1] Er ist ein Unternehmen der Christoph Merian Stiftung.

Die Verlagsgründung entsprang der Übernahme des Basler Stadtbuchs durch die Christoph Merian Stiftung im Jahr 1973. Das Basler Stadtbuch (bis 1959 Basler Jahrbuch) entstand 1875 als ein typisches geschichtsorientiertes, nationalstaatliches und lokalpatriotisches Periodikum des vom Historismus geprägten 19. Jahrhunderts. Zu Beginn der 1970er Jahre war das Stadtbuch für die damaligen Herausgeber finanziell nicht mehr tragbar und stand vor der Einstellung. In dieser Zeit erweiterte die zuvor vornehmlich im sozialen Bereich tätige Stiftung angesichts des laufenden gesellschaftlichen Umbruchs ihr Wirkungsfeld mit kulturell-urbanen Aktivitäten, um «das städtische Bewusstsein der Einwohner Basels zu vertiefen». Das Stadtbuch schien ihr ein wertvolles Mittel für dieses Anliegen und sie entschloss sich, dieses mit einem neuen und aktualitätsbezogenen Konzept zu edieren.

Um für Produktion und Vertrieb nicht auf den bisherigen Verlag angewiesen zu sein und um eigene Buchprojekte anzugehen, gründete die Stiftung 1976 den Christoph Merian Verlag, der seine Tätigkeit noch im selben Jahr mit einer Publikation zur Baseldeutschen Grammatik aufnahm. Das Verlagsprogramm wurde bis vor einigen Jahren noch von einer Begleitkommission gesteuert, heute entscheidet der Verlag selbstständig darüber. Der Verlag ist ein Geschäftsbereich der Stiftung und operiert nach betriebswirtschaftlichen und branchenüblichen Grundsätzen, gibt aber im Sinne der Stiftungstätigkeit auch nicht gewinnbringende Publikationen heraus, darunter das erwähnte Basler Stadtbuch. Die Jahreschroniken des Basler Stadtbuchs von 1882 bis 2010 sind im Internet kostenlos zugänglich und werden seit 2011 unabhängig vom Stadtbuch als eigene Website fortgeführt.

Der Verlag ist bekannt für sorgfältig hergestellte Publikationen, was Text, Gestaltung und Druckqualität betrifft, wobei er in den letzten Jahren zunehmend eine internationale Leserschaft ins Auge fasst. Nachdem zu Beginn neben Büchern über regionalspezifische Themen («Basiliensia») auch solche zur Stiftungstätigkeit (sozialethische Publikationen) dominiert hatten, haben sich seit 1996 die Schwerpunkte dem Publikumsinteresse folgend verlagert und fokussiert. Die Reihen «Kinderbücher» und «Schweizerische Populärgeschichte» wurden eingestellt. Die aktuellen Schwerpunkte sind – neben Publikationen zur Region Basel/Oberrhein – vor allem Fotografie, Kunst und Architektur, die teilweise in Kooperation mit namhaften Institutionen entstehen. In diesen Segmenten werden jährlich zwischen 20 und 30 Titeln produziert. Seit 2005 entstehen ausserdem rund ein Dutzend Hörbücher in Zusammenarbeit mit Schweizer Radio DRS. Der Christoph Merian Verlag ist unter anderem an der Frankfurter Buchmesse und an der BuchBasel vertreten.

Literatur

  • Christoph Merian Stiftung (Hg.): Basler Stadtbuch 1973. Basel 1974, S. 7–10
  • Christoph Merian Stiftung (Hg.): Basler Stadtbuch 2003. Basel 2004, S. 86–87.

Einzelbelege

  1. http://www.merianverlag.ch/kontakt/index.cfm

Weblinks


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