Christoph Bernhard Verspoell

Christoph Bernhard Verspoell

Christoph Bernhard Verspoell (* 15. Mai 1743 in Münster (Westfalen); † 5. Januar 1818 ebenda) war ein katholischer Priester, Publizist und Kirchenlieddichter.

Verspoell war Sohn von Joan Bernard Verspoell, Bäcker zu Münster, und seiner Frau Anna Catharina Becker und wurde am 18. Mai 1743 in der Pfarrkirche Liebfrauen-Überwasser getauft. Er wuchs mit zwei älteren Schwestern auf, zwei weitere Geschwister waren bereits früh verstorben. Ein Jahr nach dem Tod der Mutter 1761 heiratete der Vater erneut.

Verspoell verbrachte sein gesamtes Leben in Münster. Nach Schule und Priesterseminar wurde er Vikar an St. Lamberti; seit dem 20. Januar 1779 war er Inhaber der Vikarie St. Crucis an St. Ludgeri, ferner Krankenseelsorger am Magdalenenhospital. Diese Stellen behielt er bis zu seinem Tod.

Erziehung und Seelsorge waren seine zentralen Anliegen. Ihnen dienten seine pastoralen Veröffentlichungen, die er großteils gemeinsam mit dem Pfarrer von St. Lamberti verfasste. Fastandacht zum Gekreuzigten, Fastenandacht im Dom zu Münster, Kommunionandacht der Kinder, Andacht für die Armen Seelen bei den Kapuzinern und Rosenkranzbruderschaft-Büchlein sind einige der Titel.

Alle diese Bücher erschienen vor 1803, dem Jahr des Reichsdeputationshauptschlusses, durch den auch das Fürstbistum Münster säkularisiert wurde und das gesamte kirchliche Leben auf ein neues Fundament gestellt werden musste.

Verspoells Kirchenliedschaffen scheint demgegenüber in die folgenden anderthalb Jahrzehnte seines Lebens zu fallen. Es umfasst sowohl Textdichtungen wie auch Melodie- und Orgelsatzkompositionen. 1810 erschienen seine Gesänge beim römisch-katholischen Gottesdienste, nebst angehängtem Gebetbuche (Texte), bald darauf Melodien zu den Gesängen beim römisch-katholischen Gottesdienst und Orgelbegleitung zu den Gesängen beim römisch-katholischen Gottesdienste.

Von seinen Liedern sind heute noch lebendig:

  • Heiligste Nacht (Text und Melodie nach einer Salzburger Vorlage)
  • O selige Nacht (Text)
  • Menschen, die ihr wart verloren (Text und Melodie)
  • Wahrer Gott, wir glauben dir (Text und Melodie)
  • O komm, o komm, Emanuel (Text und Melodie)
  • Heilger Josef, hör uns flehen (Text)
  • Fest soll mein Taufbund immer stehn (Text)

Besonders das letztgenannte Lied, heute textlich vielfach überarbeitet, spiegelt die kirchliche Neuorientierung nach dem Ende der alten Reichskirche.

Der Zeitungsnachruf von 1818 bescheinigte Verspoell „den Ruf eines frommen Christen, eines würdigen Geistlichen, vor allem aber den eines unermüdeten Kinderfreundes“.

Siehe auch

Weitere Liedstrophen des Liedes Fest soll mein Taufbund immer stehn von Johannes Pinsk

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