- Twrch Trwyth
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Twrch Trwyth [turx truiθ] ist der Name eines mythischen Ebers in der Walisischen Mythologie im Sagenkreis um König Arthur.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie des Namens
In den Erzählungen über Brigid ist ein Eber aus der Anderswelt namens Torc tríath bekannt, der auch rí torcraide („König der Eber“) genannt wird. Das altirische Wort torc hat sowohl die Bedeutung „Eber“, als auch „Fürst“ oder „Held“; tríath bedeutet „Eber“, „Meer“, „Woge“, aber auch „Herr“, „König“. Im Glossar Sanas Cormaic (um 900 n. Chr.) wird orc treith als archaische Bezeichnung für den Königssohn genannt (orc, vom vor-keltischen *porcos ist allerdings mit torc etymologisch nicht verwandt). Die kymrische Version Twrch trwyth ist z.B. noch im Namen eines Berges in Glamorganshire (Wales) - Cefn Twrch („Rücken des Twrch“) - erhalten.[1]
Mythologie
In der walisischen Sage Kulhwch ac Olwen ist einer der Handlungsstränge die Jagd auf den ungeheuren Eber Twrch Trwyth. Als Preis für die Hand seiner Tochter Olwen verlangt der Riese Ysbaddaden von Kulhwch die „Kostbarkeiten, die der Eber zwischen den Ohren trägt“. Es sind dies ein Kamm (die Borsten auf der Stirn?) und eine Schere (die Hauer?), damit sich Ysbaddaden kämmen und rasieren kann. Der Eber und die ihn begleitenden Ferkel sind verzauberte Königssöhne, ihr Wohnort ist der Esgeir Oervel (altirisch Sescann Úairbéoil), ein von unheimlichen Gestalten bewohnter Sumpf in Irland. Von dort aus verwüsten sie die Umgebung, bis Kulhwch mit Hilfe von König Arthur, Gwynn fab Nudd und den Rittern der Tafelrunde die Jagd auf die Untiere beginnt. Trotz Arthurs Tapferkeit gelingt es dem Eber unter Zurücklassung einer Spur der Verwüstung durch ganz Irland zu fliehen. Ein Versuch Gwrhyr Gwalstawd Ieithoedds, ihn zur Aufgabe zu überreden, schlägt fehl. Schließlich schwimmt er mit seinen Jungen über das Meer nach Wales, in König Arthurs Reich, und setzt dort sein Zerstörungswerk fort. Die Ferkel werden getötet, aber der Twrch Trwyth durchschwimmt die Mündung des Severn und erst in Cornwall gelingt es Arthur mit Mabons Hilfe, ihm Kamm und Schere zu entreißen. Der Eber schwimmt sodann aufs Meer hinaus und verschwindet für immer.[1][2]
Der historische Hintergrund dieser irisch-walisischen Tradition liegt in der Zeit der Invasion der Iren in Britannien, speziell in Wales.[3]
Literatur
- Michael Richter: Irland im Mittelalter, Kultur und Geschichte. Verlag C.H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40481-2.
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
- Bernhard Maier: Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die vier Zweige des Mabinogi. dtv, o.O. April 1999; ISBN 3423126280.
- Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter Verlag 1991, ppb-Ausgabe Patmos Verlag, Düsseldorf, 2000, 2. Auflage, ISBN 3-491-69109-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 739 f.
- ↑ Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter Verlag 1991, ppb-Ausgabe Patmos Verlag, Düsseldorf, 2000, 2. Auflage, ISBN 3-491-69109-5, S. 290 f.
- ↑ Michael Richter: Irland im Mittelalter, Kultur und Geschichte. Verlag C.H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40481-2, S. 38 f.
Kategorien:- Mythologisches Tier
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