Ulrich Heyden

Ulrich Heyden
Ulrich Heyden, Herbst 2009

Ulrich Heyden (* 24. September 1954 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Heyden ist Mitautor eines Buches über die zeitgenössische Opposition in Russland. Er ist seit 1992 freier Korrespondent für deutschsprachige Medien in Moskau.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Mittleren Reife in Hamburg im Jahr 1974 machte Heyden ab 1974 eine Lehre als Metallflugzeugbauer und arbeitete danach von 1977 bis 1980 als Mechaniker. Auf dem Zweiten Bildungsweg studierte er von 1981 bis 1985 an der HWP Hamburg Volkswirtschaftslehre, gefolgt von einem Studium in Mittlerer und Neuerer Geschichte an der Universität Hamburg, das Heyden 1990 mit dem Magister abschloss.

1991 arbeitete Heyden als Dokumentationsjournalist im Spiegel-Archiv. Seit 1992 ist er freier Korrespondent in Moskau unter anderen für Sächsische Zeitung, Rheinischer Merkur, Die Wochenzeitung und der Freitag.

Neben seiner Haupttätigkeit als Journalist war Heyden 1996 bis 1998 Producer im Moskauer ZDF-Studio und 1999 bis 2000 Dozent am Freien Russisch-Deutschen Institut für Publizistik an der Lomonossow-Universität Moskau.

Zusammen mit der Moskau-Korrespondentin Ute Weinmann verfasste er 2009 ein Buch über die zeitgenössische Opposition in Russland, das auf gemischte Kritik stieß. Die Rezensentin in Das Parlament bemängelte die „oberflächliche und wenig strukturierte Darstellung von Einzelphänomen zersplitterter Protestgruppen“.[1] Das Handelsblatt vermerkte „teilweise oberflächliche[n] und streckenweise hilflose[n] Beschreibungen“, gesteht den Autoren aber das Verdienst zu, die „heutige Opposition in Russland breiter und lebendiger darzustellen, als dies im Westen ansonsten üblich ist.“[2] Unter russischen Bloggern löste das Buch eine Diskussion über die Frage aus, ob der westliche Oppositions-Begriff zur Beschreibung der russischen Realität überhaupt brauchbar ist.[3] Nach Meinung von Heyden gibt es immer mehr Russen, die erkennen, dass durch zivilgesellschaftliches Engagement etwas verändert werden kann.[4]

Werke

  • Ulrich Heyden und Ute Weinmann: Opposition gegen das System Putin: Herrschaft und Widerstand im modernen Russland. Rotpunktverlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-85869-389-1.

Auszeichnungen

  • 2008: Zweiter Preis beim Journalisten-Wettbewerb Das goldene Verb – veranstaltet von der russischen Organisation Mediasoyus – in der Rubrik „Reisen durch Russland“, für eine Reportage in der Sächsischen Zeitung über den Wiederaufbau einer russisch-orthodoxen Kirche (2008)[5]
  • 2010: Als langjähriger Russland-Korrespondent von der Mediasoyus ausgezeichnet für seinen „Beitrag zum internationalen Journalismus“[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemma Pörzgen: Am Gängelband. In: „Das Parlament“, Nr. 41/2009.
  2. Die Vertikale der Macht. In: Handelsblatt vom 16. August 2009.
  3. Blog Jefgeni Schinkarjow/Radio Echo Moskwy: Оппозиция «системе Путин»
  4. Ulrich Heyden im Interview: „Allmählich begreifen selbst die Russen, dass sich zivilgesellschaftliches Engagement lohnt.“ In: Eurasisches Magazin vom 31. Dezember 2009.
  5. Russischer Preis für SZ-Korrespondenten. In: Sächsische Zeitung vom 6. Dezember 2008.
  6. SZ-Korrespondent Ulrich Heyden in Moskau geehrt. In: Sächsische Zeitung vom 20. Dezember 2010.

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