- Heyden-Linden
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Die Herren von Heyden und ihre Nebenlinie von Heyden-Linden sind ein pommersches Adelsgeschlecht. Die Familie besaß bis 1945 Güter in Vorpommern, Mecklenburg und in der Uckermark.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Heyden
Die Heyden wanderten wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus dem Münsterland über Mecklenburg nach Pommern ein. Erstmalig erscheint das Geschlecht 1226 urkundlich mit Tiedericus Paganus [1] und beginnt die Stammreihe mit Konrad Heyden (1233-1289). 1278 trat ein Heinricus Heyden in einer Urkunde des Herzogs Barnim III. als Zeuge auf. In der Folgezeit kamen der Name Heyden und seine latinisierte Form Paganus häufig in pommerschen Urkunden vor.
Wahrscheinlich im 13. Jahrhundert, spätestens im 14. Jahrhundert wurde die Familie mit dem Stammsitz Kartlow sowie den Dörfern Toitin, Below und Kadow zur Gesamthand belehnt. Es bildeten sich verschiedene Linien heraus, die sich gegenseitig beerbten.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg gelangten die Familiengüter zunächst unter schwedische Hoheit, ab 1720 gehörten sie zu Preußen. Im 18. und besonders im 19. Jahrhundert konnte die Familie ihren Landbesitz bedeutend vergrößern. Unter Wichard Wilhelm von Heyden wurden die Güter Leistenow, Buschmühl, Plötz und Bredenfelde erworben. Jeder seiner fünf Söhne erhielt einen eigenen Besitz. Mehrere Angehörige der Familie bekleideten das Amt des Landrats im Landkreis Demmin und waren Abgeordnete verschiedener preußischer Parlamente. Wilhelm von Heyden-Cadow war preußischer Landwirtschaftsminister.
In Kartlow wurde 1864 durch Woldemar von Heyden ein Fideikommiss nach dem Minoratsprinzip eingerichtet, somit erbte der jeweils jüngste Sohn den Besitz. Damit verbunden war seit 1870 der Titel eines „Grafen von Cartlow“ für das Oberhaupt des Fideikommiss. Der älteste Sohn wurde mit dem Gut Alexanderhof bei Prenzlau abgefunden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche in der SBZ gelegenen Güter der von Heyden und Heyden-Linden im Rahmen der Bodenreform enteignet. Die meisten Familienangehörigen siedelten nach Westdeutschland über.
Heyden-Linden
Die Linie Heyden-Linden stammt von Georg Christian Friedrich von Heyden ab, der das Vermögen der 1785 ausgestorbenen Familie von Linden erbte und im Alter von 13 Jahren vom König Friedrich II. die Erlaubnis erhielt seinen Namen und Wappen mit dem der von Linden zu vereinigen. Der Stammsitz der Heyden-Linden befand sich in Tützpatz, weitere Häuser wurden in Lindenhof und Gehmkow gegründet. Eine katholische Linie der Familie, mit Sitz in Marienloh bei Paderborn stammt von Bogislaw von Heyden-Linden ab.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber einen vier mal gezinnten schwarzen Balken (Mauerstück). Auf dem Helm wächst eine rotgekleidete Jungfrau mit fliegenden Haaren, silbernem Kragen und aufgeschürzten Ärmeln. Auf dem Kopf geschmückt mit drei silbernen Straussenfedern auf einem schwarz-silbernen Wulst, trägt sie in jeder Hand drei grüne Haiden- bzw. Eichenblätter.
Die Linie Heyden-Linden vereinigt die Wappen der Familien von Heyden und von Linden in einem Schild.
Bekannte Namensträger
- Adam Werner von Heyden (1852–1888), Landrat des Landkreises Demmin
- Adolf von Heyden (1847–1920), Landrat in den Landkreisen Beeskow-Storkow und Demmin
- Bogislav von Heyden-Linden (1853–1909), Amateurreitsportler, Kavalleriegeneral und Flügeladjutant des Kaisers
- Bogislav von Heyden-Linden (Schauspieler) (1898–), deutscher Schauspieler
- Dietrich von Heyden-Linden (1898–1986), deutscher Physiker und Fotograf
- Ernst von Heyden-Leistenow (1837–1917), Landschaftsdirektor von Vorpommern und Mitglied des preußischen Herrenhauses
- Hermann von Heyden (1810–1851), Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und Landrat des Landkreises Demmin
- Ilse von Heyden-Linden (1883–1949), deutsche Malerin des Impressionismus
- Ulrich von Heyden (1873–1963), Landrat in Ueckermünde und Prenzlau und Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Brandenburg
- Wilhelm von Heyden-Cadow (1839–1920), preußischer Politiker und Landwirtschaftsminister
- Wilhelm von Heyden-Linden (1842–1877), Landesdirektor des Provinzialverbandes Pommern
- Woldemar von Heyden (1809–1871), Generallandschaftsrat von Pommern, Mitglied des Vereinigten Landtags von Preußen
Einzelnachweise
- ↑ L. W. Barthold, Urkundliche Geschichte nebst Urkunden der edlen Herren von Heyden, Greifswald 1857, Seite 35
Literatur
- Harald von Heyden: Beständig im Wandel. Berichte aus sechs Generationen der Familie von Heyden/von Heyden-Linden von 1800–1989. Heyden'sche Familienstiftung (Hrsg), Borgwedel
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adelslexicon. Bd. 3, Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 358–359
- Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Bd. 2, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 388–389
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
Weblinks
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