Unfall im Weltraum

Unfall im Weltraum
Filmdaten
Deutscher Titel Unfall im Weltraum
Originaltitel Doppelgänger
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1969
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Robert Parrish
Drehbuch Gerry Anderson,
Sylvia Anderson,
Donald James
Produktion Gerry Anderson,
Sylvia Anderson
Musik Barry Gray
Kamera John Read
Schnitt Len Walter
Besetzung

Unfall im Weltraum ist ein britischer Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1969. Die Uraufführung der britischen Produktion fand am 27. August 1969 in Detroit/Michigan unter dem Titel Journey to the Far Side of the Sun statt. Erst am 8. Oktober 1969 wurde der Film auch in Großbritannien gezeigt. In Deutschland kam der Film nicht in die Kinos. Eine Fernsehfassung wurde am 7. Januar 1971 in der ARD ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im 21. Jahrhundert lokalisiert eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Jason Webb einen erdgleichen Planeten, der sich im gleichen Abstand zur Sonne wie die Erde bewegt. Dieser bislang unbekannte Planet befindet sich genau auf der anderen Seite der Sonne. Zusammen mit der NASA bereitet Webb eine Mission zu dem neuen Planeten vor.

Der erfahrene US-Astronaut Glenn Ross und der britische Astrophysiker John Kane sollen sich auf die Reise machen und den Planeten erkunden. Für den Flug werden ihre Körperfunktionen verlangsamt. Nach drei Wochen Flug wird der Planet erreicht. Kane und Ross werden aus ihrem „Raumschlaf“ geholt. Sie gehen an Bord einer Landekapsel, mit der sie zur Oberfläche vorstoßen sollen. In der Atmosphäre gerät die Kapsel jedoch außer Kontrolle und stürzt ab. Kane und Ross können sich aus dem brennenden Wrack befreien. Eine Gestalt in einem Raumanzug bringt sie zu einem schwebenden Schiff.

Als sie zu einer Raumstation gebracht werden, glauben die beiden, dass sie irgendwie zur Erde zurückgekehrt sind. Kane erliegt dort jedoch seinen Verletzungen, die er sich bei der Bruchlandung zugezogen hat. Ross sieht sich schweren Vorwürfen von Seiten der Offiziellen ausgesetzt. Man lastet ihm das Scheitern der Erkundungsmission an. Ross weist die Anschuldigungen zurück mit der Begründung, Kane und er haben den neuen Planeten erreicht, könne aber nicht erklären, wie sie wieder zurückgekommen seien.

Mit der Zeit wird Ross jedoch klar, dass er sich auf dem neuen Planeten befindet. Sein Appartement ist genau spiegelverkehrt eingerichtet. Auch Dokumente und Zeitungen sind in Spiegelschrift geschrieben. Seine Frau Sharon und seine Kollegen glauben ihm jedoch nicht und halten ihn für verrückt. Doch Ross kann Webb von seiner Theorie überzeugen. Röntgenaufnahmen zeigen, dass seine inneren Organe ebenso spiegelverkehrt im Körper liegen. Ross ist der Ansicht, dass sich alles zur gleichen Zeit abspielt, dass also der Ross, der von dem neuen Planeten aus gestartet ist, nun die gleichen Probleme auf der Erde hat, wie er jetzt hier.

Ross soll mit einem zur Erde zurückkehren. Ein Shuttle soll ihn zu seinem noch im Orbit befindlichen Mutterschiff bringen. Schwierigkeiten entstehen, als die Wissenschaftler befürchten, dass sich die elektrischen Pole ebenso spiegelverkehrt verhalten, wie alles andere. Doch man wagt das Risiko und baut den Shuttle, der den Namen „Doppelgänger“ erhält. Ross startet und dockt an sein Mutterschiff an. Die Befürchtung der Wissenschaftler über die spiegelverkehrte Polarität bewahrheitet sich. Ross verliert den Funkkontakt zur Kontrollstation, sein Shuttle trudelt in die Atmosphäre. Da der Shuttle mit einem automatischen Landesystem ausgerüstet ist, kann Ross den Shuttle nicht mehr kontrollieren. Der Shuttle stürzt ab und vernichtet die gesamte Anlage. Ross und alle anderen, mit Ausnahme von Webb, werden getötet. Da auch alle Dokumente dabei vernichtet werden, wird Webb später kein Glaube geschenkt.

In der letzten Szene sieht man einen gealterten Jason Webb in einem Sanatorium. Sein verwirrter Geist gaukelt ihm ständig die alten Geschehnisse vor. Als er in einem Fenster sein Spiegelbild sieht, versucht er es zu berühren. Dabei bricht er durch das Fenster und stürzt in die Tiefe.

Kritiken

Das Lexikon des Internationalen Films beschreibt den Film als „aufwendig, aber zähflüssig und verworren inszenierter Science-Fiction-Film. Wissenschaftlich naiv und nur mäßig spannend.“[1]

Die Filmzeitschrift Cinema über den Film: "Robert Parrishs manchmal verwirrendes Weltraumabenteuer besticht vor allem durch seine originelle und aufwendig in Szene gesetzte Grundidee."[2]

Der „TV Guide“ lobt die erstklassigen Spezial-Effekte, jedoch werde die interessante Geschichte durch unnötige Nebenplätze schwer behindert.[3]

Howard Thompson von der New York Times beschreibt den Film als „bescheiden und unspektakulär.“ Lobenswert findet er die „knackigen Dialoge und die geschickte Mischung futuristischer Sets und Miniatur-Sets in gelungenen Farben.“[4]

Hintergrund

Lynn Loring, auch im Realleben die Ehefrau von Roy Thinnes, ersetzte die erkrankte Tisha Sterling.

Der Erfolg des Filmes animinerte den Produzenten Gerry Anderson dazu, eine Fernsehserie zu produzieren. Auch diese Fernsehserie, in Deutschland als UFO ausgestrahlt, wurde ein Erfolg. Die Darsteller Ed Bishop, George Sewell, Vladek Sheybal sowie Komponist Barry Gray arbeiteten an diesem Projekt, in dem viele Sets des Spielfilmes verwendet wurden, auch wieder mit.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Unfall im Weltraum. In: Filmlexikon auf kabeleins.de. Kabel eins, abgerufen am 26. März 2010.
  2. UNFALL IM WELTRAUM. Cinema, abgerufen am 26. März 2010.
  3. Journey To The Far Side Of The Sun: Review. www.movies.tvguide.com, abgerufen am 26. März 2010 (englisch).
  4. Journey to the Far Side of the Sun. Abgerufen am 26. März 2010 (englisch, Login nötig).

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