Universitätsbibliothek Ilmenau

Universitätsbibliothek Ilmenau
Universitätsbibliothek Ilmenau
Gründung 1953
Bestand ca. 600.000
Bibliothekstyp Universitätsbibliothek
Ort Ilmenau
Bibliothekssigel Ilm1Vorlage:Infobox Bibliothek/Wartung/Sigel
ISIL DE-Ilm1 (Universitätsbibliothek Ilmenau)
Website www.tu-ilmenau.de/ub/
Logo UBIlmenau.png

Die Universitätsbibliothek (UB) Ilmenau ist die größte technische Bibliothek Thüringens und als Betriebseinheit der Technischen Universität (TU) Ilmenau zugeordnet. Sie hat in erster Linie die Aufgabe, die Universität mit Literatur und Informationen für Studium, Forschung und Lehre zu versorgen. Darüber hinaus steht sie deutschlandweit allen Bürgern, Einrichtungen des öffentlichen Lebens, Wirtschaftsunternehmen und Forschungsstätten für wissenschaftliche und berufliche Zwecke sowie für Aus- und Weiterbildung zur Verfügung.

Die UB Ilmenau ist eine einschichtige Bibliothek und organisatorisch untergliedert in die Dezernate Medienbearbeitung und Benutzung, die Fachreferate sowie die Stabstellen.

Inhaltsverzeichnis

Benutzung

Die UB Ilmenau befindet sich an folgenden Standorten:

  • Hauptbibliothek (im Leibnizbau), Langewiesener Str. 37, Öffnungszeiten Mo.-Fr. 8-20 Uhr, Sa. 9-17 Uhr
  • Curiebibliothek (im Curiebau, Raum 118), Weimarer Straße 25, Öffnungszeiten Mo.-Do. 9-12 Uhr, 13-18 Uhr, Fr. 9-12 Uhr

Beide Standorte sind überwiegend Freihandbibliotheken mit einer systematischen Aufstellung. Der Freihandbestand ist in 17 Fachgruppen eingeteilt und innerhalb dieser nach der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) aufgestellt. In der Curiebibliothek finden sich ausschließlich Bestände zu den Bereichen Mathematik, Physik und Chemie. Insgesamt ist etwa ein Drittel des Gesamtbestandes in Magazinen untergebracht und kann innerhalb von maximal 24 Stunden zur Nutzung bereitgestellt werden. In den Lesesälen stehen neben PCs zur Katalogrecherche auch Internet-PCs sowie Kopierer, Drucker und Scanner zur Verfügung. Jeder der rund 300 Leseplätze ist mit Strom- und IT-Anschlüssen ausgestattet. Im gesamten Nutzungsbereich steht darüber hinaus WLAN zur Verfügung. Auch ein Lesegerät für Mikroformen steht zur Nutzung bereit, die Rückvergrößerung aus Mikroformen wird auf Bedarf angeboten.

Mit Betreten der Bibliothek wird die Benutzungsordnung[1] anerkannt. Zur allgemeinen Benutzung ist jedermann zugelassen. Die Ausleihe ist nur gegen Vorlage eines gültigen Benutzerausweises möglich. Dieser Benutzerausweis ist entweder die Chip-Karte (thoska+), die an Studenten und Mitarbeiter der TU ausgegeben wird, oder ein von der Bibliothek ausgestellter Ausweis. Die Benutzung der Universitätsbibliothek und das Ausleihen von Büchern aus den Beständen der Bibliothek sind kostenlos. Für das Bereitstellen von Büchern aus anderen Bibliotheken (Fernleihe) sind Gebühren zu entrichten.[2] Über den Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) nimmt die UB Ilmenau an der beschleunigten Fernleihe teil.

Als Mitglied im GBV nutzt die UB Ilmenau das Bibliothekssystem von OCLC PICA, als Bibliothekssoftware wird LBS 3/LBS 4 verwendet.

Bestand

Die Ausrichtung des Bestandes folgt im Wesentlichen der Lehr- und Forschungsausrichtung der Technischen Universität Ilmenau. An der TU existieren die Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik und Automatisierung, Wirtschaftswissenschaften und die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät sowie einige fakultätsübergreifende Institute. Weiterhin werden auch Themen von allgemeinem, nichtwissenschaftlichem Interesse bedient sowie Lexika und Wörterbücher bereitgestellt. Der Bestand der UB ist allgemein unterteilt in Lehrbuchsammlung, Fachbuchbestand, Zeitschriften sowie die Mediothek. Weiterhin ist eine große Anzahl elektronischer Angebote (E-Books, Zeitschriften) lizenziert. Alle Medien sind im Online-Katalog der UB nachgewiesen.

Der Bestand der UB Ilmenau umfasst[3]:

  • Bücher, Zeitungen, Zeitschriften (Buchbindereinheiten insgesamt) 584.272,
  • 3.565 gedruckte VDE-Normen (elektronisch alle aktuellen DIN-Normen und VDI-Richtlinien),
  • 18.345 Mikroformen,
  • 16.583 digitale Bestände,
  • 160 elektronische Datenbanken,
  • 949 gedruckte und 14.116 lizenzierte elektronische laufende Zeitschriftenabonnements.

Ausgewählte Dienstleistungen

Schulungsveranstaltungen[4]

Es finden regelmäßige Schulungsveranstaltungen zur Katalognutzung, zum Umgang mit lizenzierten Datenbanken (z.B. Inspec, Web of Science, zur Literaturrecherche und –verwaltung (Citavi, EndNote) und zu weiteren Dienstleistungen der Bibliothek statt.

Normenauslegestelle

Die Universitätsbibliothek Ilmenau unterhält im Rahmen eines Thüringen-Konsortiums eine digitale Auslegestelle des Deutschen Normenwerkes. Die digitalen Bestände dieser Auslegestelle stehen den Nutzern über die Rechner in den Bibliotheksräumen sowie von allen Rechnern mit Zugang aus dem Universitätsnetz der TU Ilmenau zur Verfügung. Über die Perinorm ist der Zugang zu den Volltexten aller derzeit gültigen DIN-Normen, Norm-Entwürfe einschließlich Vornormen und Beiblätter sowie den VDI-Richtlinien möglich. Ausgenommen davon sind alle DIN-Normen mit VDE-Kennung, die jedoch in Papierform in der Bibliothek vorhanden sind und dort eingesehen werden können.

Ilmedia

Mit ilmedia (Ilmenau Media Services) bündelt die UB Ilmenau alle Aktivitäten und Dienstleistungen für Publikationen aus der TU Ilmenau. Im Rahmen von ilmedia können die Mitarbeiter der TU drei Dienstleistungsbereiche nutzen: Hochschulbibliographie, Elektronisches Publizieren und Bücher veröffentlichen.

Wissenschaftliches Publizieren an der TU Ilmenau

In der Hochschulbibliographie werden die Publikationen der Angehörigen der Technischen Universität Ilmenau nachgewiesen. Dabei müssen die Veröffentlichungen im Zusammenhang mit einer Tätigkeit an der Universität entstanden sein. Wenn die Universitätsbibliothek die Publikationen besitzt, findet sich die zugehörige Signatur oder sogar einen Link zum elektronischen Volltext.

Die Digitale Bibliothek Thüringen (DBT) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Universitäten und Hochschulen. Die DBT bietet für deren Mitglieder und Angehörige internetbasierte Publikationsdienste für zwei Typen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen an:

  • Dokumente: wissenschaftliche und wissenschaftsnahe Publikationen wie Habilitationen, Dissertationen, Examensarbeiten
  • weitere Materialien wie Lehr- und Lernmaterialen, Vorlesungsskripte, elektronische Semesterapparate sowie Audio- und Videodateien aus der akademischen Lehre, Sammlungen, Datenmaterial, Texte und Dateien zu Veranstaltungen, Tagungen, Ausstellungen, universitäre Veröffentlichungen sowie weiteres Text-, Bild-, Audio- und Videomaterial

Die DBT stellt unter Wahrung von Standards die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für diese Publikationen bereit. Wissenschaftliche und wissenschaftsnahe Publikationen erhalten dauerhafte Internetadressen, sogenannte URN, und werden in den lokalen, nationalen und internationalen Nachweisinstrumenten verzeichnet. Der Betrieb der DBT fördert unter Beachtung des Urheberrechts den Gedanken des Open Access, wie er in der Berliner Erklärung formuliert ist.

Die UB Ilmenau betreibt seit Anfang 2006 für die Wissenschaftler der Universität den Universitätsverlag Ilmenau. Die publizierten Bücher werden nicht nur zu einem günstigen Preis im Buchhandel angeboten, sondern auch im Sinne von Open Access als Volltext in der Digitalen Bibliothek Thüringen veröffentlicht.

Projekte

Die UB Ilmenau war am DFG-Leistungszentrum Digitale Mechanismen- und Getriebebibliothek beteiligt. Dieses Projekt ist nun im EU-Projekt „ThinkMotion“ aufgegangen.

Kommunikation

Im Weblog „dichter dran“ wird seit 2006 regelmäßig über aktuelle Services und Angebote informiert und zu allgemeinen Themen die UB betreffend veröffentlicht. Weiterhin ist die UB Ilmenau seit 2008 bei twitter vertreten.

Geschichte

Das Thüringische Technikum Ilmenau wurde 1894 gegründet. Später erhielt das Technikum die Bezeichnungen Ingenieurschule (1926) und schließlich Fachschule für Elektrotechnik und Maschinenbau (1950).

Mit der Gründung der Hochschule für Elektrotechnik in Ilmenau nahm 1953 auch die Bibliothek ihre Arbeit auf. Anfangs nur in einer Dachkammer untergebracht, konnte die Bibliothek bereits 1954 in ein anderes Gebäude umziehen und dort in mehreren Räumen Bestand und Mitarbeiter unterbringen. Die Hochschule gründete Institutsbibliotheken, die sich durch die Unterstützung der zentralen Hochschulbibliothek zu organisieren lernten und einen eigenen Etat zur Beschaffung von Büchern hatten. Zum Jahresbeginn 1955 traten die ersten Benutzungsordnungen für Haupt- und Institutsbibliotheken in Kraft. Im Laufe der Jahre gewann die Bibliothek an Bedeutung in der llmenauer Hochschulwelt und konnte Arbeitsbereiche und Dienstleistungen besser strukturieren und den Bedürfnissen der Nutzer nachkommen.

In den 1960ern wurde die Bibliothek wieder zentralisiert und die Institutsbibliotheken aufgelöst. Nach Umbenennung der Hochschule für Elektrotechnik zur Technischen Hochschule Ilmenau 1963 wurde die Bibliothek zur Bibliothek der Technischen Hochschule Ilmenau. 1968 wurde schließlich das einschichtige Bibliothekssystem eingeführt. Aus dem bisherigen Sachkatalog wurde ein Fachgruppenkatalog und die Magazinliteratur wurde nach Numerus Currens aufgestellt.

Die 1970er waren wiederum geprägt durch strukturelle Veränderungen und neue technische Anschaffungen für den Bibliotheksalltag. Dabei wurden unter anderem die Lehrbuchsammlung und die Freihandausleihe eingerichtet sowie eine neue Benutzungsordnung verabschiedet. EDV-gestützte Titelerfassung von Abschlussarbeiten und regelmäßige Nutzerschulungen kamen auf die Tagesordnung.

In den Jahren 1980 bis 1989 wurden die Dienstleistungen auf den Internationalen Leihverkehr ausgedehnt und die Öffnungszeiten wurden stetig erweitert und angepasst. Es wurde eine Zweigstelle in Suhl eingerichtet.

Anfang der 1990er waren erneute Umstrukturierungen notwendig, es wurde auf EDV-Titelaufnahmen umgestellt, die Bibliothek wurde zur offiziellen Universitätsbibliothek und zog 1994 in das Gebäude an der Langewiesener Straße 37. Ende der 1990er wurde die automatische Ausleihverbuchung eingeführt und die Bestände nach RVK aufgestellt.

Seit dem Jahr 2000 sind insbesondere die elektronischen Dienstleistungen erweitert worden. So wurde die Online-Fernleihe etabliert, Datenbanken campusweit lizenziert, die DIN-Normen elektronisch zugänglich gemacht und ilmedia gegründet. Von Ende 2008 bis Anfang 2010 wurde das Gebäude der Hauptbibliothek in der Langewiesener Straße 37 umfangreich umgebaut. Die Bestände, Mitarbeiter und Benutzung zogen dabei in ein Ausweichquartier[5]. Bei den Umbaumaßnahmen standen in erster Linie die Zusammenführung der zuvor über die Stadt verteilten Bestände und Mitarbeiter sowie eine Verbesserung der Nutzungsbedingungen der UB im Vordergrund. Beispielsweise wurden Einzel- und Gruppenarbeitsräume geschaffen, die Zahl der Leseplätze erhöht, die IT-Infrastruktur komplett erneuert und eine Cafeteria eingerichtet. Die Mitarbeiter aus den Außenstellen konnten wieder in ein Gebäude ziehen, was vor allem eine Beschleunigung der Arbeitsgänge und damit eine Verbesserung der Dienstleistungsqualität zur Folge hat.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Benutzungsordnung der UB Ilmenau http://www.tu-ilmenau.de/ub/service/benutzungsordnung/
  2. Thüringer Verwaltungskostenordnung für die Hochschulbibliotheken http://www.tu-ilmenau.de/ub/service/thuervwkosto/
  3. Deutsche Bibliotheksstatistik 2009 http://www.hbz-nrw.de/angebote/dbs/
  4. Veranstaltungsprogramm der UB: http://www.tu-ilmenau.de/ub/service/veranstaltungen/
  5. Sabine Trott, Christine Fahr: Gut geplant ist halb gewonnen! : Erfahrungen aus einem Bibliotheksumzug im laufenden Betrieb, Bibliotheksdienst, Bd. 43, 4, S. 399-407, 2009: http://www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte2009/Betriebsorganisation010409BD.pdf
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