- Unterelsbach
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Unterelsbach ist eine Gemarkung des Markts Oberelsbach im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Unterelsbach liegt im Biosphärenreservat Rhön am Vereinigungspunkt der Sonder und der Els. Die Gemarkung weist eine Größe von etwa 966 Hektar auf.
Geschichte
Man nimmt an, dass die Urbewohner des Elsgrundes die Sueben-Alemannen waren, diese besaßen kein Privateigentum, der ganze Grund und Boden war Allmende. Es gab Flurnamen wie z.B. „Kalte Elze“. Er bedeutet die All-Elz; das ist die Gemeindeweide für die Tiere der Sueben. So wurde der Flussname Els geprägt und gab der Ortschaft den Namen. Später wurden die Sueben von germanischen Stämmen verdrängt. Aus dieser Zeit stammt auch ein Keltischer Ringwall, der als Fluchtburg diente. Ober- und Unterelsbach bildeten in ältesten Zeiten die Villa Elspa und trennten sich in 13. Jahrhundert in zwei Gemeinden.
Im Jahre 1525 beteiligten sich auch Unterelsbacher Bauern am Bauernkrieg. Der Gangolfsberg bei Oberelsbach war schließlich ein wichtiger Standort der Bauernheere. Viele der hiesigen Bauern wurden dann auch durch das fürstbischöfliche Gericht in Mellrichstadt schwer bestraft.
Während des Krieges gegen Napoleon 1817, marschierten über 40.000 Russen und Kosaken durch das Dorf. Viele Menschen wurden damals von einer tödlichen Krankheit, dem bis dahin unbekannten Nervenfieber, befallen.
Am 1. Januar 1978 wurde Unterelsbach nach Oberelsbach eingemeindet.
Pfarrkirche
Die Pfarrei St. Simon und Judas Thaddäus in Unterelsbach ist wahrscheinlich vom Kloster Wechterswinkel gestiftet worden. Die Pfarrei hatte schon im Jahre 1453 eine eigene Pfarrkirche.
Der älteste Teil der heute bestehenden Kirche ist der Turm. Er wurde im Jahre 1615/1617 erbaut. Er schließt ab mit einer Echterturmspitze. Mit dem Wachsen der Gemeinde fing die alte Kirche an zu klein zu werden, deshalb beschloss man eine neue Kirche zu bauen. Der Turm sollte aber weiterhin bestehen bleiben. Die alte Kirche wurde am 20. März 1810 von Dorfbewohnern eingelegt. Am 2. Juni 1810 konnte der Grundstein, der sich unter dem rechten Chorbogen befindet, für die neue Kirche gelegt werden.
Der Hochaltar wurde dem Kloster Bildhausen abgekauft.
Aufbau des Dorfes
Um diese Kirche herum bauten die Dorfeinwohner alle ihre Häuser. Der ursprüngliche Dorfkern mit nur ca. vier Hektar Fläche blieb über Jahrhunderte unverändert, auch die Einwohnerzahl liegt seit mindestens 150 Jahren etwa gleich trotz des früheren Kinderreichtums. Es gab nur wenige Hausbesitzer die für sich allein einen Hof hatten. In der Regel teilten mehrere Bauern eine Hofstelle. Die Aufteilung der Grundfläche war relativ einfach und übersichtlich.
In der so genannten „Türkei“ sind sechs Wohnhäusern ineinander verschachtelt, teilweise mit weniger als 16 Quadratmeter Grundfläche mit ganz geringem Hofraum.
Leben und Arbeit
Die meisten Bauern lebten von ihrer Landwirtschaft, es wurde alles in der Dreifelderwirtschaft angebaut. Manche Bauern betrieben noch die Leinenweberei.
Die Familien lebten sehr karg, so reichte meist in den guten Jahren nicht einmal das Heu und Stroh. So ging man in den Wald um das Kraut der Heidelbeere zu rupfen, um dies als Einstreu zu verwenden. Die Heidelbeere wächst in den Wäldern um Unterelsbach auch heute noch sehr zahlreich. Im Sommer wurden dann auch diese Heidelbeeren gepflückt und verkauft.
Umgebung
Etwa drei Kilometer in südlicher Richtung von Unterelsbach steht ein Naturdenkmal, die mächtige Saueiche. Die Eiche ist mehrere hundert Jahr alt. Hierhin trieben der Schweinhirt bis zum Jahre 1892 und die Gänsehirtin bis 1957 ihre Tiere. Um die Gänsewiese gab es damals sehr viele Eichen, heute steht nur noch die Saueiche. Die Saueiche hat mehrmals gebrannt und im entstandenen Loch im Stamm konnten zwei bis drei Schutzsuchende Platz finden. Das Loch wurde 1970 wegen weiter Brandgefahr zugemauert.
Unterelsbach heute
Seit dem 1. Januar 1978 gehört Unterelsbach zur Marktgemeinde Oberelsbach. An Einrichtungen verfügt Unterelsbach über einen eingruppigen Kindergarten, der durch den St. Elisabethverein verwaltet wird. In der Rhönhalle können Veranstaltungen durchgeführt werden. Es gibt noch mehrere Handwerksbetriebe. Außerdem befinden sich im Ort ein Hotel mit einer Tennissportanlage und verschiedene Gesundheitseinrichtungen. Es gibt die Freiwillige Feuerwehr Unterelsbach, den TSV Unterelsbach und den Karateverein, den Rhönclub und die Musikfreunde Unterelsbach.
50.42638888888910.134722222222Koordinaten: 50° 26′ N, 10° 8′ OKategorien:- Oberelsbach
- Ort im Landkreis Rhön-Grabfeld
- Ort in der Rhön
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Rhön-Grabfeld)
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