- Mellrichstadt
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Wappen Deutschlandkarte 50.42833333333310.302222222222270Koordinaten: 50° 26′ N, 10° 18′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Rhön-Grabfeld Verwaltungs-
gemeinschaft:Mellrichstadt Höhe: 270 m ü. NN Fläche: 55,78 km² Einwohner: 5.808 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km² Postleitzahl: 97638 Vorwahl: 09776 Kfz-Kennzeichen: NES (bis 1972: MET) Gemeindeschlüssel: 09 6 73 142 LOCODE: DE MST NUTS: DE266 Stadtgliederung: 9 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Hauptstr. 4
97638 MellrichstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Eberhard Streit Lage der Stadt Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld Mellrichstadt ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Mellrichstadt liegt in der Region Main-Rhön. Die Stadt am Fuße der Rhön.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Mellrichstadt hat neun amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Bahra
- Eußenhausen
- Frickenhausen
- Hainhof
- Mellrichstadt
- Mühlfeld
- Reuthof
- Roßrieth
- Sondheim
Geschichte
Der karolingische Königshof Madalrichestat war Mittelpunkt des fränkischen Westergaues. 1232/1233 erfolgte die Erhebung zur Stadt, die im Mittelalter Sitz einer bedeutenden Lateinschule war. Das ehemalige Oberamt des Hochstiftes Würzburg wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Mindestens seit dem 19. Jahrhundert waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. In dieser Zeit (1869) wurde der Jüdische Friedhof des Ortes angelegt. Die an der Hauptstraße 60 errichtete Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern schwer beschädigt und anschließend abgerissen. An dem an gleicher Stelle errichteten Geschäftshaus erinnert seit 1988 eine Gedenktafel an dieses Geschehen.[3]
Bis 1972 war Mellrichstadt Kreisstadt des Landkreis Mellrichstadt. Seitdem ist Mellrichstadt nach Bad Neustadt und Bad Königshofen die drittgrößte Stadt im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 6.841 Einwohner
- 1987: 5.968 Einwohner
- 2000: 6.344 Einwohner
- 2010: 5.876 Einwohner
Politik
Seit.1. September 2006 ist Eberhard Streit Bürgermeister. Streit wurde über eine unabhängige Liste, unterstützt von Freien Wählern und SPD, zum Stadtoberhaupt gewählt.
Mit der Stadtratswahl 2008 erhielt die FWG 8, die CSU 5, die SPD und die Bürgerliste Eußenhausen je 2 und die Bürgerlisten Frickenhausen, Mühlfeld und Sondheim-Roßrieth je 1 Sitz im Stadtrat.
In den vergangenen Jahren haben mehrere Themen die Bürger stark bewegt:
- im Jahr 2003 der Bürgerentscheid mit Ablehnung des Bauvorhabens einer kommunalen Entlastungsstraße, genannt Südspange.
- Der (nicht erfolgte) Bau eines Krematoriums.
- Der starke Abzug verschiedener Institutionen aus der Stadt (Krankenhaus, Forstamt, Standortverwaltung, Bundeswehr).
- Die Wasserversorgung der nordöstlichen Stadtteile.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 3.843.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.411.000 Euro.
Ämter und Behörden
In Mellrichstadt befindet sich eine Zweigstelle des Amtsgerichts Bad Neustadt sowie eine der drei KFZ-Zulassungsstellen des Landkreises Rhön-Grabfeld. Weiterhin ist Mellrichstadt einer von sieben Standorten bundesdeutscher Beschussämter.
Bis zum 30. September 2006 war das Panzergrenadierbataillon 352 mit zirka 1000 Soldaten in der inzwischen geschlossenen Hainberg-Kaserne stationiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Eine Vielzahl von produzierenden Gewerken im industriellen Bereich geben vielen Städtern und Bürgern aus dem Umland Arbeit. Die günstige Lage zur neuen A71 verstärkt diesen Trend. Weiterhin bietet das unter Einheimischen „Mellerscht“ genannte Städtchen eine große Auswahl von inhabergeführten, kleinen Fachgeschäfte für alle Bereiche des Lebens. Große Ketten aus dem Bereich der Lebensmittelläden siedelten sich am Randbereich der Stadt an.
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 18, im produzierenden Gewerbe 2108 und im Bereich Handel und Verkehr 300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 923 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1975. Im verarbeitenden Gewerbe gab es neun Betriebe, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 134 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4166 Hektar, davon waren 3715 Hektar Ackerfläche und 446 Hektar Dauergrünfläche.
Verkehr
Infrastrukturell liegt Mellrichstadt nahe an der A 71 und ist über die Anschlussstelle Mellrichstadt in drei Kilometer Entfernung zu erreichen. Durch Mellrichstadt führt die Staatsstraße 2445 (vormals B19) (Meiningen–Mellrichstadt–Bad Neustadt–Münnerstadt). Weiterhin ist Mellrichstadt Ausgangspunkt der B 285, die von hier über Ostheim, Fladungen, Kaltennordheim und Dermbach nach Bad Salzungen führt.
Die Stadt ist mit der Station Mellrichstadt Bahnhof an das Schienennetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Züge verkehren stündlich zwischen 5:00 und 23:00 Uhr in Richtung Würzburg und Erfurt.
Neben diversen Regionalbuslinien der Omnibusverkehr Franken (OVF) (DB Bahn Frankenbus) wird auch eine Stadtlinie an Werktagen im 60/90-Minutentakt angeboten. Betrieben wird die Linie im Rahmen einer Kooperation OVF (DB Bahn Frankenbus)/Omnibusservice Mellrichstadt.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- 225 Kindergartenplätze mit 206 Kindern
- Volksschule (HS) mit 30 Lehrern
- Martin-Pollich-Gymnasium, mathematisch-naturwissenschaftlicher und musischer Zweig mit 56 Lehrern und 777 Schülern
- Eine Außenstelle der Jakob-Preh-Schule, staatliche Berufsschule Bad Neustadt an der Saale, mit 1343 Schülern[4]
- Ignaz-Reder-Realschule mit 28 Lehrern und 504 Schüler (Stand 2009)
- Volkshochschule Rhön-Grabfeld
- Volksschule (GS) Mellrichstadt
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum Salzhaus
- Kreisgalerie mit Cafe ART
- Grenzmuseum und "Skulpturenpark"
- Schloss Wolzogen – Mühlfeld
- Wasserschloss Roßrieth
- Stadtpfarrkirche St. Kilian
- historische Stadtmauer (Mellrichstadt)
- alte Mühlen (zum Teil noch in Betrieb)
- Suhlesturm, Bürgerturm, Galgenturm (Mellrichstadt)
- Welt-Dia-Vision (Anfang November)
- Erlebnisnacht (Ende Oktober)
- Hallenbadenacht (Anfang November)
- Historischer Weihnachtsmarkt (am Wochenende zum 3. Advent)
- Stadtfest (im Sommer)
- Kulturimpulse (AM und VHS)
- Bikeweekend am 1. Aprilwochenende (Start d. Motorradsaison)
- Baustelle Mellrichstadt (über die nächsten zwei Jahre (2010/2011) verteilt finden Feiern an der Baustelle statt, so dass jedermann die Baustelle hautnah miterleben kann)
Naturdenkmäler
- Frickenhäuser See (Frickenhausen)
Freizeitmöglichkeiten
Mellrichstadt und das umliegende Streutal bieten eine Vielzahl an Wander- und Radwegen, darunter befindet sich der Main-Werra-Radweg. Unweit der Innenstadt befindet sich die Naherholungsanlage Kirschgarten mit weiten Rasenflächen und einem Kneipp-Becken. Das städtische Hallen- und Wellenfreibad ist ganzjährig geöffnet, eine weitere Bademöglichkeit besteht am Frickenhäuser See. Weitere Sport- und Freizeitstätten sind vorhanden. Mellrichstadt bietet weiter Vereine wie den TSV mit zirka zehn Sparten, einen Tennisclub mit vier Freiplätzen und zwei Hallenplätzen, sowie Tischtennis, Badminton, Ju-Jutsu, Schützenverein, Obst- und Gartenbauverein, Angelclub, Wasserwacht, usw.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Martin Pollich (* um 1452; † 1513 in Wittenberg), Philosoph, Mediziner und Theologe, Gründungsrektor der Universität Wittenberg
- Paul Melissus (* 1539; † 3. Februar 1602 in Heidelberg), humanistischer neulateinischer Schriftsteller und Komponist
- Franziska Streitel (* 1844; † 1911), Die „Dienerin Gottes“ aus Franken, Gründerin des Ordens der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter
Weblinks
Commons: Mellrichstadt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Mellrichstadt in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Website der Stadt Mellrichstadt
- Mellrichstadt: Wappengeschichte vom HdBG
- Mellrichstadt: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111120/230302&attr=OBJ&val=1601
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 165
- ↑ Ihre Berufsschüler beteiligten sich am Bau von mehreren Objekten im Nationaldenkmal Skulpturenpark Deutsche Einheit
Städte und Gemeinden im Landkreis Rhön-GrabfeldAubstadt | Bad Königshofen i.Grabfeld | Bad Neustadt a.d.Saale | Bastheim | Bischofsheim a.d.Rhön | Burglauer | Fladungen | Großbardorf | Großeibstadt | Hausen | Hendungen | Herbstadt | Heustreu | Höchheim | Hohenroth | Hollstadt | Mellrichstadt | Niederlauer | Nordheim v.d.Rhön | Oberelsbach | Oberstreu | Ostheim v.d.Rhön | Rödelmaier | Saal a.d.Saale | Salz | Sandberg | Schönau a.d.Brend | Sondheim v.d.Rhön | Stockheim | Strahlungen | Sulzdorf a.d.Lederhecke | Sulzfeld | Trappstadt | Unsleben | Willmars | Wollbach | Wülfershausen a.d.Saale
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