Verdienstmedaille des Ministeriums für Staatssicherheit

Verdienstmedaille des Ministeriums für Staatssicherheit
Avers des 4. Prototypes der Verdienstmedaille des MfS (Grafische Darstellung)
Ordensbänder zu allen Prototypen der Verdienstmedaille des MfS

Die Verdienstmedaille des Ministeriums für Staatssicherheit war eine geplante, aber nicht mehr realisierte Auszeichnung des Ministeriums für Staatssicherheit, welche mit Hinblick auf den 40. Jahrestag der Gründung des MfS am 8. Februar 1990 für hervorragende Verdienste im MfS als staatliche Auszeichnung verliehen werden sollte. Allerdings war das MfS zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelöst worden, so dass keine Stiftung oder Verleihung der Verdienstmedaille mehr erfolgen konnte. Die Vorbereitungen, welche zur Schaffung der Auszeichnung führen sollten, waren jedoch schon soweit gediehen, dass von dieser Medaille sechs Mustertypen angefertigt worden sind, die ein- oder mehrklassig zur Verleihung gekommen wären. Auch eine Veröffentlichung der Stiftungsstatuten im Gesetzblatt der DDR ist in diesem genannten Zeitraum nicht mehr getätigt worden. Getragen worden wäre sie an der linken oberen Brustseite des Beliehenen.

Inhaltsverzeichnis

Medaille des Ersten Prototyps

Die geplante einklassige Medaille mit einem Durchmesser von 43,7 mm hat die Form eines bronzefarbenen fünfstrahligen Sterns, dessen Strahlenzwischenräume mit Strahlenbündeln ausgefüllt sind, auf dem sich wiederum ein Wappenschild wiederfindet. Auf diesen Wappenschildern sind gekreuzte Lorbeerzweige erkennbar. Das runde violette Medaillon der Medaille wird von einem Schriftring mit der Umschrift FÜR HERVORRAGENDE VERDIENSTE MINISTERIUM FÜR STAATSSICHERHEIT umschlossen und zeigt mittig das bekannte Logo des MfS, ein farbiges Schwarz-Rot-Goldenen Schild mit dem Staatswappen der DDR mit dem dahinter liegenden Dolch. Das Revers zeigt das Staatswappen der DDR sowie die Umschrift: FÜR DEN SCHUTZ DER ARBEITER-UND-BAUERN-MACHT. Getragen werden sollte die Medaille an einer 24 mm breiten pentagonalen Spange mit der Farbanordnung (von links nach rechts): Weinrot (1 mm) - Weiß (1 mm) - Weinrot (8 mm) - Weiß (3 mm) - Weinrot (1 mm) - Gelb (1 mm) - Weinrot (1 mm) - Gelb (1 mm) - Weinrot (1 mm) - Weiß (3 mm) - Weinrot (1 mm) - Weiß (2 mm). Die dazugehörige 24 mm breite und 13 mm hohe Interimspange ist von gleicher Beschaffenheit.

Medaille des Zweiten Prototyps

Der Zweite Prototyp der einklassigen Medaille gleicht dem Ersten Typ und unterscheidet sich nur in seinem Ordensband. Die pentagonale Spange ist 24 mm breit und die Farbkombination (von links nach rechts): Weinrot (4 mm) - Weiß (3 mm) - Weinrot (4 mm) - Gelb (2 mm) - Weinrot (4 mm) - Weiß (3 mm) - Weinrot (4 mm). Die dazugehörige 24 mm breite und 13 mm hohe Interimspange ist von gleicher Beschaffenheit.

Medaille des Dritten Prototyps

Der dritte Entwurf der einklassig geplanten Medaille ist rund und hat einen Durchmesser von 35,3 mm. Sie zeigt auf ihrem Avers innerhalb des weißen Schriftringes mit der Umschrift FÜR HERVORRAGENDE VERDIENSTE MINISTERIUM FÜR STAATSSICHERHEIT auf violetten Grund das Symbol des MfS, einen Schwarz-Rot-Goldenen Schild mit dem Staatswappen der DDR mit dem dahinterliegenden Dolch sowie zwei flankierende Lorbeerzweige links und rechts davon. Der Dolch ragt dabei sowohl oben als auch unten in den Schriftring hinein. Getragen werden sollte auch diese Medaille an einer 24 mm breiten pentagonalen Spange mit der Farbkombination (von links nach rechts): Grün (2 mm) - Gelb (1 mm) - Grün (2 mm) - Gelb (5 mm) - Grün (2 mm) - Gelb (1 mm) - Grün (2 mm) - Weinrot (9 mm). Die dazugehörige 24 mm breite und 13 mm hohe Interimspange ist von gleicher Beschaffenheit.

Medaille des Vierten Prototyps

Der vierte Prototyp der Medaille, ebenfalls einklassig geplant, lehnt sich an das Aussehen des dritten Prototypes an, jedoch weist die Medaille nur einen Durchmesser von 34,6 mm auf und ist somit 0,7 mm kleiner als das Vorgängermodell. Das veränderte farbige Ordensband an der pentagonalen Spange ist 24 mm breit und hat folgende Farbkombination (von links nach rechts): Gelb (3 mm) - Weinrot (4 mm) - Weiß (1 mm) - Grün (3 mm) - Gelb (2 mm) - Grün (3 mm) - Weiß (1 mm) - Weinrot (4 mm) - Gelb (3 mm). Die dazugehörige 24 mm breite und 13 mm hohe Interimspange ist von gleicher Beschaffenheit.

Medaille des Fünften Prototyps

Die geplante Medaille sollte drei Klassen bekommen, hat einen Durchmesser von 34,6 mm und ist mit dem Vierten Prototyp nahezu identisch. Einzige farbiges Element, in der ansonsten bronzenen, silbernen oder vergoldeten Medaille, ist der farbige Schwarz-Rot-Goldene Schild mit dem dahinter liegenden Dolch in Farbe der verliehenen Klasse. Das Ordensband an der pentagonalen Spange ist 24 mm breit und hat folgende Farbkombination (von links nach rechts): Orange (3 mm) - Weinrot (4 mm) - Weiß (1 mm) - Grün (3 mm) - Orange (2 mm) - Grün (3 mm) - Weiß (1 mm) - Weinrot (4 mm) - Orange (3 mm). Die dazugehörige 24 mm breite und 13 mm hohe Interimspange ist von gleicher Beschaffenheit.

Medaille des Sechsten Prototyps

Die ebenfalls dreiklassig geplante Medaille gleicht dem Fünften Prototyp, hat jedoch einen rot lackierten Schriftring. Nur der Innenteil der Medaille ist, entsprechend der verliehenen Klasse, bronzen, silbern oder vergoldet. Der farbig emaillierte Schild gleicht dem Vorgängermodell, nur das Staatswappen sowie der dahinterliegende Dolch sind entsprechend der verliehenen Klasse ebenfalls bronze, silbern oder golden. Das pentagonale 24 mm breite Ordensband der 2. Klasse in Silber hat folgende Farbkombination (von links nach rechts): Silbergrau (3 mm) - Weinrot (4 mm) - Weiß (1 mm) - Grün (3 mm) - Silbergrau (2 mm) - Grün (3 mm) - Weiß (1 mm) - Weinrot (4 mm) - Silbergrau (3 mm). Die dazugehörige 24 mm breite und 13 mm hohe Interimspange ist von gleicher Beschaffenheit.[1]

Sonstiges

Die wenigen Probemuster, die sich im Umlauf befinden, werden auf dem freien Markt derzeit von 1200 bis 1800 Euro gehandelt.[2]

Literatur

  • Frank Bartel, DDR-Spezialkatalog Band II, Auszeichnungen der bewaffneten Organe der DDR 1949 - 1990, 3. Auflage 2009, ISBN 3921302358

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auszeichnungen im Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Feder Verlag Rosenheim 1. Auflage 1996, Klaus H. Feder, Uta Feder, Seite 40-42 ISBN 3980511405
  2. Stand 2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Orden und Ehrenzeichen des Erich Mielke — Erich Mielke im Jahr 1983 Die Liste der Orden und Ehrenzeichen des Erich Mielke enthält eine Aufzählung über die an Erich Mielke verliehenen Orden und Ehrenzeichen im Zeitraum von 1950 bis 1989, wobei eine komplette Übersicht aufgrund der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Orden und Ehrenzeichen — Diese Liste enthält die offiziellen, von deutschen Ländern oder Staaten oder ihren Untergliederungen vergebenen Orden und Ehrenzeichen. Inhaltsverzeichnis 1 Auszeichnungen der ehemaligen Staaten (vor der Reichseinigung 1871) 1.1 Territorien des… …   Deutsch Wikipedia

  • Götz Schlicht — Götz Schlicht, ursprünglich Heinz Götz Davidsohn (* 9. März 1908 in Schmargendorf; † 12. Januar 2006 in Berlin Nikolassee) war ein deutscher Volljurist, Mitarbeiter des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen (UFJ) und Spion des DDR… …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Böttger — (* 31. Mai 1939 in Leipzig) war von 1978 bis 1988 forensischer Psychiater im Haftkrankenhaus der Zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin Hohenschönhausen. Als „Vernehmer im weißen Kittel“[1] hat er …   Deutsch Wikipedia

  • Die Sache mit B. — Die Sache mit B. ist eine Erzählung des deutschen Schriftstellers Hans Joachim Schädlich. Sie wurde 1992 veröffentlicht und noch im gleichen Jahr mit der Johannes Bobrowski Medaille ausgezeichnet. In einer distanzierten Erzählweise beschreibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Staritz — (* 11. Juli 1934 in Berlin) ist ein deutscher Politologe. Er war Professor an der Freien Universität Berlin und an der Universität Mannheim. In Mannheim war er geschäftsführender Leiter im Arbeitsbereich DDR Geschichte von Hermann Weber. Von 1961 …   Deutsch Wikipedia

  • Günther Rücker — (* 2. Februar 1924 in Reichenberg, Tschechoslowakei (heute Liberec, Tschechien); † 24. Februar 2008 in Meiningen) war ein deutscher Erzähler, Dramatiker und Regisseur. Von ihm stammen Hörspiele, Drehbücher, Romane und Erzählungen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Zollverwaltung der DDR — Zöllner und Rauschgiftspürhund der Zollverwaltung der DDR im Einsatz, Ende November 1989 Die Zollverwaltung der DDR war ein staatliches Organ der DDR, welches für die staatliche Kontrolle sämtlicher Waren , Devisen und Geldv …   Deutsch Wikipedia

  • Jeffrey Martin Carney — (* 1961 in Cincinnati) war ein US amerikanischer Agent der DDR. Jeffrey Carney war Unteroffizier der Fernmeldeaufklärung der US Air Force in der Radaranlage Marienfelde in Berlin. Am Grenzübergang Friedrichstraße/Zimmerstraße meldete er sich bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der staatlichen und nichtstaatlichen Auszeichnungen der DDR — Provisorisches Staatswappen der DDR (12. Januar 1950 bis 28. Mai 1953) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”