- Villa Rosa (Dresden)
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Die Villa Rosa war eine vorstädtische Villa in Dresden an der Holzhofgasse 20 neben dem später angelegten Rosengarten an der Elbe. Sie wurde im Jahre 1839 von Gottfried Semper für den Bankier Martin Wilhelm Oppenheim (1781 bis 1863) errichtet. Der Hausname der Villa geht auf Oppenheims Frau Rosa zurück.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Die Villa war der italienischen Renaissancevilla La Rotonda von Andrea Palladio in Vicenza nachempfunden und galt als einer der wichtigsten Villenbauten Dresdens. Semper passte den quadratischen Grundriss mit zentralem Mittelsaal der Nutzung an und schuf einen für die Villenarchitektur des 19. Jahrhunderts in Deutschland und Mitteleuropa beispielgebenden Bau.[1] In Dresden wurden nach diesem Vorbild zum Beispiel die Villa von Seebach oder die Villa Struve durch Hermann Nicolai errichtet.[2]
Die Villa war um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Treffpunkt des Dresdner Bürgertums.
Anlage
Die Villa Rosa lag in einem weitläufigen Park mit einem Gärtnerhäuschen. Die Villa erhob sich in zwei hell geputzen Geschossen über einem Sockel aus Rustika-Quadern. Die Fassaden waren symmetrisch gegliedert, der Grundriss fast quadratisch. Die Hauptschauseite im Süden zum Garten hin war antik gegliedert, sie verfügte über eine Terrasse, Brunnen und Freitreppen beiderseits der Terrasse zum Garten. Über der Terrasse erhob sich ein dreiachsiger Mittelrisalit mit drei Rundbögen vor dem Gartensalon im Erdgeschoss und darüber vier das Dachgebälk haltenden Karyatiden.
Auf dem flachen Walmdach war eine Aussichtsplattform angelegt, die von einer Balustrade umgeben war.
Im Zentrum der Villa lag ein achteckiger Salon mit Oberlichtern, der über die zwei Geschosse ging, die Räume waren dazu radial angeordnet.
Zerstörung und heutige Situation
Während der Luftangriffe auf Dresden im Zweiten Weltkrieg brannte die Villa aus und wurde im Jahr 1955 abgetragen. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Grundschule.
An die Villa erinnern eine Semperbüste vor der Schule und eine Gedenktafel an der Elbseite der Gartenanlage.
Literatur
- Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. Dresden 1955.
- Stadtlexikon Dresden A–Z, Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Löffler: Das alte Dresden. 14. Auflage 1999, S. 398 f.
- ↑ Fritz Löffler: Das alte Dresden. 14. Auflage 1999, S. 381 f.
51.06164113.759904Koordinaten: 51° 3′ 42″ N, 13° 45′ 36″ OKategorien:- Ehemalige Villa in Dresden
- Erbaut in den 1830er Jahren
- Zerstört in den 1940er Jahren
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