Christuskirche Ried im Innkreis

Christuskirche Ried im Innkreis
Christuskirche Ried

Die Christuskirche ist eine altkatholische Kirche und liegt wenige Schritte von der Innenstadt entfernt an der Bahnhofstraße von Ried im Innkreis. Sie wurde 1893 durch den Architekten Josef Prokopp (Wien) und den Baumeister Josef Furthner (Ried) erbaut.

Auffälligstes architektonisches Merkmal ist wegen der geringen Ausdehnung des Bauplatzes der Kirchturm, der als sogenannter Dachreiter die Kirche überragt. Darin sind vier Glocken angebracht, drei davon stammen noch aus der „Heiligen-Geist-Kirche“, die 1892 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet. Seit 1989 steht sie unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Christuskirche steht auf dem ältesten bewohnten Boden von Ried. Das „erste Ried“ befand sich nicht im heutigen Stadtkern, sondern die erste Anlage ist im Bereich der inneren Bahnhofstraße zu finden. In mehreren Urkunden aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts ist dort von einem „alten Markt“ und einer „alten Chirichstatt“ zu lesen.

Anfangs versammelte sich die altkatholische Gemeinde in der 300 Jahre alten Heiligen-Geist-Kirche, die sie von der Stadtgemeinde gegen einen jährlichen Mietzins zur Verfügung gestellt bekam. Nach der Sperre der Heiligen-Geist-Kirche im August 1892, wegen zunehmender Baufälligkeit, wurden die Gottesdienste eine Zeitlang im ehemaligen Kreisgerichtsgebäude bis zur Fertigstellung der neuen Kirche gefeiert.

Der erste Spatenstich erfolgte am 24. April 1893, die Grundsteinlegung am 14. Mai und im gleichen Jahr, nämlich am 10. September, wurde die Kirche eingeweiht.

Zum Kirchenbau beigetragen haben in besonderer Weise: Franz Waginger (Schneidermeister in Ried), dem auch ein Gedenkbild (Relief) in der Kirche gewidmet ist; ferner die Familien Michael Leeb (Kaufmann in Ried); Karl Kögl (Goldschmied und Juwelier in Ried); Josef Huber (Hotelier); Engelbert Wetzelsberger (Kaufmann). Die Baukosten ohne Inneneinrichtung beliefen sich auf 17.000 fl.

Ausstattung

Innenansicht

Betritt man die Kirche, kommt man zuerst in einen Vorraum. Erst im weiteren Verlauf betritt man den Kirchenraum.

Das Kreuz links neben dem Altarraum ist ein Blickfang, dem sich kein Besucher beim Betreten des Kirchraumes entziehen kann. Es schmückt einen überlebensgroßen geschnitzten Holzchristus, eine Spende des deutschen Bischofs Joseph Hubert Reinkens (Bonn am Rhein). Die ausgebreiteten Arme und die durchbohrten Hände strecken sich den Kirchenbesuchern, allen Mühseligen und Beladenen einladend entgegen. Kreuz, Speisegitter, Kanzel und Chor sind solide Holzarbeiten des Karl Vitale.

Außer den beiden Bleiglasfenstern des Presbyteriums hat die Kirche unter andern noch zwei Fenster des Kirchenschiffes in schöner Glasmalerei.

Die Stirnseite des Kirchenchores ziert ein Wehrschild, ein aus schwarzen, weißlichen und gelben Nägeln bestehendes Eisernes Kreuz, eine Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. Vorne an der linken Kirchenschiffswand unterhalb des Gedenkbildes für Waginger ist eine Marmorplatte eingelassen zum Gedächtnis des im Jahre 1917 in Italien gefallenen Leutnants Alois Rauch, eines akademischen Malers.

In neuerer Zeit bekam die Kirche eine Orgel. Sie erhielt auf der Empore ihren Platz. Die Kirche hat einen Fassungsraum von ungefähr 400 Personen.

Gottesdienste

Neben den altkatholischen Gottesdiensten wird die Christuskirche auch von der evangelischen Gemeinde in Ried gerne genutzt. Die Verbindung zur evangelischen Kirche hat Bestand und Tradition, und es wird ein gutes Einvernehmen gepflegt. Auch ökumenische Gottesdienste werden regelmäßig abgehalten.

Siehe auch

Weblinks

48.20694444444413.4880555555567Koordinaten: 48° 12′ 25″ N, 13° 29′ 17″ O


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