- Altkatholische Kirche in Österreich
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Altkatholische Kirche Österreichs Basisdaten Fläche: 83.871[1] Mitgliedschaft: Utrechter Union Bischof: Johannes Okoro Bischof emeritus: Bernhard Heitz Priester: 15[2] Kirchengemeinden: 11 Altkatholiken: 14.621[3] Kathedralkirche: St. Salvator (Wien) Offizielle Website: www.altkatholiken.at Die Altkatholische Kirche Österreichs ist eine selbständige Mitgliedskirche der Utrechter Union auf dem Gebiet der Republik Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die altkatholische Kirche entstand in der Donaumonarchie während der Proteste gegen das I. Vatikanische Konzil. Am 30. Juli 1870 löste Kaiser Franz Josef das 1855 mit dem Vatikan geschlossene Konkordat einseitig mit der Begründung auf, dass der Vertragspartner ein anderer – nämlich ein unfehlbarer – geworden sei. Ignaz von Döllinger erhielt auch aus Österreich-Ungarn unzählige zustimmende Zuschriften von Privatpersonen, aber auch von politischen Vereinigungen und Gemeindevertretungen, die sog. „Döllingeradressen“ verabschiedeten. Meist waren es Liberale, die dem Protest Döllingers beipflichteten. Der österreichische Geistliche Alois Anton, der in der Wiener Konstitutionellen Vorstadtzeitung tätig war, schrieb Artikel, die nicht nur Döllingers Standpunkt vertraten, sondern auch auf Reformen innerhalb der römisch-katholischen Kirche drängten.
Gleichzeitig regte Anton die Errichtung einer „romfreien Kultusgemeinde“ in Wien an. An die 20.000 Menschen interessierten sich in dieser Stadt für diese neue Bewegung innerhalb der römisch-katholischen Kirche, die immer stärker wurde. Die Erzbischöfe von Wien und Prag befürworteten trotz ihres Protestes auf dem Konzil diese neue Bewegung in ihrer Kirche nicht. So war es der Gemeinderat der Stadt Wien, der den Altkatholiken die Kapelle des Alten Rathauses zur Benutzung zur Verfügung stellte.
Darüber hinaus entwickelten sich in Ried im Innkreis in Oberösterreich und in Warnsdorf im Sudetenland weitere bedeutende Gemeinden. Besonders in der reichen Industriestadt Warnsdorf blühte die altkatholische Gemeinde sehr rasch auf. In Ried sammelte sich die Gemeinde um den Seelsorger Dr. Josef Brader und bekam von der Stadtgemeinde die 300 Jahre alte Heiligen-Geist-Kirche zur Benutzung überlassen.
Nach langen Konflikten und vielen Zugeständnissen auf altkatholischer Seite wurde 1877 die staatliche Anerkennung der Altkatholischen Kirche Österreichs erreicht. Ihre Geschichte im Dritten Reich wurde in den letzten Jahren intensiver erforscht.[4]
Gegenwart
Der Schwerpunkt der Altkatholischen Kirche Österreichs liegt mit vier Gemeinden in Wien. Darüber hinaus existiert jeweils eine Kirchengemeinde in:
- Graz für die Steiermark
- Innsbruck für Nordtirol
- Klagenfurt für Kärnten und Osttirol
- Krems-St. Pölten für Niederösterreich
- Linz an der Donau für Oberösterreich
- Ried im Innkreis und
- Salzburg für alle Bezirke in Salzburg und Vorarlberg.
Seit 1998 gibt es in Bozen in Südtirol eine altkatholische Gemeinde, die sich im Jahr 2002 dem österreichischen Bistum angeschlossen hat, nachdem sie zuvor zur Chiesa vetero cattolica italiana gehörte.[5] In der Linzer Gemeinde gibt es ca. 500 Altkatholiken.
An der Spitze des Bistums steht zurzeit Bischof Johannes Okoro mit Sitz in Wien. Er ist in Personalunion zudem Pfarrer der Kirchengemeinde Wien-Innen (St. Salvator).
Literatur
- Christian Halama: Altkatholiken in Österreich, Geschichte und Bestandsaufnahme; Wien: Böhlau, 2004; ISBN 3-205-77224-5
Siehe auch
- Liste der österreichischen altkatholischen Bischöfe
- Christuskirche (Ried im Innkreis)
- Konkathedrale Verwandlung Christi (Varnsdorf)
Weblinks
- Offizielle Homepage (Anm.: Der amtliche Name auf der Homepage ist nicht korrekt wiedergegeben!)
- Webpräsenz der Gemeinde Salzburg (Informationen zu Struktur und Geschichte der Altkatholischen Kirche Österreichs)
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Österreich innerhalb der EU
- ↑ [1]
- ↑ Quelle: STATISTIK AUSTRIA: Volkszählung 2001, in www.integrationsfonds.at
- ↑ Beitrag zur Geschichte der Altkatholischen Kirche Österreichs im Jahr 1938
- ↑ http://www.alt-katholiken.org/deutsch/d-info.html
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