- Walter Heike
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Walter Heike (* 20. September 1934 in Tauragė; † 22. Juni 1964 in Berlin) war ein Todesopfer an der Berliner Mauer. Bei einem Fluchtversuch wurde er auf dem Invalidenfriedhof erschossen.
Leben
Walter Heike wurde 1934 im heute litauischen Tauragė geboren. Seine Familie floh in den Wirren des Zweiten Weltkriegs mehrfach und siedelte nach Stationen in Polen, Litauen und Stettin 1945 in Wriezen. Ohne Abschluss verließ er mit 16 Jahren die Schule und arbeitete erst als Hilfsarbeiter bei einer Firma, bei der er später eine Lehre zum Maler absolvierte. Zum Dienst bei der kasernierten Volkspolizei, die 1956 in die Nationale Volksarmee aufgeht, verpflichtet er sich für fünf Jahre ab 1955. Nach seinem Dienst nahm er eine Anstellung bei der Zollverwaltung an und wurde im Grenzzollamt Friedrichstraße eingesetzt. Als er dort eine Frau aus West-Berlin kennen lernte, entfernte die Zollverwaltung ihn aus dem Dienst.
Gegenüber seiner Schwester machte er in Folge Andeutungen, dass Erkundigungen über ihn eingeholt werden würden. Zur Vorbereitung seiner Flucht fertigte er Listen mit Gegenständen an, die er zurücklassen musste. Er suchte einen geeigneten Ort für die Flucht, den er in einer Baustelle an der Scharnhorststraße fand. Am Morgen des 22. Juni 1964 begab er sich zu seinem Fluchtpunkt. Ein MfS-Mitarbeiter entdeckte ihn umgehend und forderte ihn auf stehen zu bleiben. Unbeeindruckt von den beiden Warnschüssen sprang Walter Heike über eine Mauer des Invalidenfriedhofs. Er rannte in Richtung des Ufers des Spandauer Schifffahrtskanal. Dabei wurden vier weitere Grenzsoldaten auf ihn aufmerksam. Einer der Soldaten rannte hinter ihm her. Als Walter Heike die letzten Mauer vor dem Kanal empor kletterte, entsicherte der Soldat seine AK-47 und gab mehrere gezielte Schüsse auf den Flüchtenden ab. Von einem Schuss im Unterleib getroffen fiel Walter Heike zu Boden und erlag noch vor Ort seinen Verletzungen.
West-Berliner Polizisten hörten die Schüsse und beobachteten wie ein Mensch auf einer Bahre weggetragen wurde.
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