- Walter Möller (Antifaschist)
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Walter Möller (* 28. Januar 1905; † 1. August 1933 in Altona/Elbe) war ein Hamburger Antifaschist. Er wurde 1933 in einem von der NS-Justiz inszenierten Prozess zum Altonaer Blutsonntag des Mordes schuldig gesprochen und hingerichtet. Am 13. November 1992 wurde das Urteil vom Landgericht Hamburg als NS-Unrechtsurteil aufgehoben.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Walter Möller wuchs in einer norddeutschen Arbeiterfamilie auf. Er war „Gelegenheitsarbeiter“, arbeitete mal als Packer, mal als Beifahrer oder was sonst der Hamburger Arbeitsmarkt gerade bot. Ab 1931 war er erwerbslos.
Möller war Mitglied des KJVD und der aus dem Kampfbund gegen den Faschismus hervorgegangenen Antifaschistischen Aktion in Eppendorf, wo er in der Kegelhoffstraße 13 wohnte. Am 17. Juli 1932 unterstützte er die Altonaer Arbeiterschaft bei ihrem Versuch, einen erneuten faschistischen Überfall zu verhindern, nachdem zuvor bereits zwei SPD- und zwei KPD-Funktionäre ermordet worden waren. Als es zu einem Polizeiüberfall auf die antifaschistischen Demonstranten kam, der einherging mit einer wilden Schießerei, flüchtete Möller in einen Hinterhof, wo er kurze Zeit später zusammen mit Karl Wolff von einem Einsatzkommando der Sicherheitspolizei festgenommen wurde.
Nachdem es bereits im Herbst 1932 zu einer kurzzeitigen Untersuchungshaft mit abschließender Einstellung des Strafverfahrens gekommen war, wurde er in einem inszenierten Prozess von einem Sondergericht beim Landgericht Altona am 8. Mai 1933 mit 14 weiteren Beschuldigten angeklagt, am Tod der SA-Männer Koch und Büddig beteiligt gewesen zu sein.
Zur Tragik des „Altonaer Blutsonntag“ gehört es, dass die Polizeitruppen, die das Blutbad anrichteten, zu dieser Zeit noch vom sozialdemokratischen Innenminister Preußens Carl Severing befehligt wurden. Drei Tage später führte dieses Ereignis nicht nur mittelbar zur Absetzung Severings, sondern diente als Vorwand für die illegitime, als Staatsstreich durchgeführte Absetzung der SPD-Regierung.
Gedenken
- In Altona ist der Walter-Möller-Park nach ihm benannt.
- An der Hinrichtungsstätte, der Stelle des früheren Gefängnishofes am Rande eines Spielplatzes im Wohngebiet hinter dem Gerichtsgebäude des Amtsgerichts Hamburg-Altona, gibt es heute eine Gedenkstätte.
Literatur
- Luise Kraushaar et al.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Dietz-Verlag: Berlin 1970,and 1, S. 609 – Band 2, S. 330
Weblinks
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